Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)
versprach mir mehr und das Wahren unseres Geheimnisses.
Ein sinnliches, gefährliches Geheimnis, das uns verband ...
Wie ich es schaffte, es vor meiner Frau zu verbergen, kann ich nicht sagen.
Jannis gab ein solches Unschuldslamm ab, dass man nicht auf dumme Gedanken kommen konnte. Tatsächlich begaben wir uns an den Esszimmertisch um Französisch zu pauken, so als wären wir nicht intim miteinander gewesen. Wann immer ich zu tief in seine Augen sah, setzte das Kribbeln wieder ein, wurde mir die Luft knapp und ich war froh, als die Nachhilfestunde ein Ende hatte. Jannis verabschiedete sich von mir und Betty und ging.
Ich blieb zurück in unserem Haus, in dem ich heute meine Frau betrogen hatte.
Ein Kuss! Ein Kuss und eine Umarmung, nicht mehr und nicht weniger. Aber ich hatte mir mehr gewünscht. Wäre Betty nicht gekommen, wer weiß, was wir dann getan hätten?
Zu was hätte Jannis mich gebracht? Bilder rasten durch meinen Kopf und sein Seufzen hallte noch in meinen Ohren. Sein Geschmack lag auf meinen Lippen und ich meinte, den Geruch seiner Haare noch in der Nase zu haben.
Was hatte ich getan? Was hatte ich gewollt? Warum passierte das? Warum er?
Warum überhaupt?
Es war nicht das letzte Mal, dass ich mich das fragte.
Betty hatte überraschend ihre Periode bekommen und das Training abgebrochen. Sie wollte sich schnell frisch machen und dann Jacqueline abholen. Glücklicherweise war sie mehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie bemerkt hätte, wie es um mich stand. Im Nachhinein wäre es besser gewesen sie hätte unangenehme Fragen gestellt. Vielleicht hätte ich dann der Versuchung widerstanden.
So aber war ich vom schlechten Gewissen gegeißelt und gleichzeitig fieberte ich dem nächsten Treffen entgegen.
In der Schule war Jannis der perfekte Schauspieler. Schaffte es, den aufmüpfigen Schüler zu mimen, gab mir Widerworte, sodass ich ihm sogar Strafarbeiten verpassen musste.
Drei Tage später stand er zur nächsten Französischstunde vor meiner Tür.
Die Tage und die Nächte hatte ich darüber nachgedacht, wie ich mich verhalten sollte. Jetzt, da er vor der Tür wartete, war klar, dass wir nicht Französisch lernen würden.
Ich öffnete ihm. Mit Jeans und blauem T-Shirt bekleidet, stand er da. Ich bat ihn rein, schloss die Tür hinter ihm, sperrte die Welt aus und uns ein.
Ich drehte den Schlüssel im Schloss und ließ ihn stecken. Keine unangemeldeten Besucher diesmal. Mit dem Kopf lehnte ich an der kalten Glasscheibe der Haustür, atmete tief durch.
Da spürte ich sie auch schon, Jannis Arme, die sich von hinten um meine Hüften legten. Ich fühlte seine Hände, die sich vorn unter mein Shirt schoben und seinen Kopf, den er an meinen Rücken bettete.
Sein warmer Atem drang durch mein Shirt, sein Becken schob sich nach vorn und ich konnte seine wachsende Männlichkeit spüren, wie er sie an meinen Po drückte.
Ich stand nur da, ließ es geschehen, alles, auch als seine Finger geschickt meinen Gürtel öffneten, den Knopf und den Reißverschluss folgen ließen.
"Sag, wenn ich aufhören soll, Thomas", flüsterte er.
Im gleichen Augenblick umfingen warme Finger meine Härte, rutschte seine Faust einmal an ihr hoch und runter.
Ich keuchte auf, hielt seine Hand fest, oder legte sie vielmehr auf die seine, führte sie.
"Hör auf, Jannis ...", probierte ich es, hoffte, er würde wirklich aufhören und betete, er würde weiter machen.
Und Gott schien die Sünde zu bevorzugen.
"Wirklich? Ich fühle etwas ganz anderes", und mit seinen geflüsterten Worten schloss sich seine Faust noch enger um mich ...
Kurz haderte ich, gefangen in heftiger Erregung, dann löste ich seine Finger und drehte mich um. Ich riss ihn in meine Arme und hungrig schlossen sich meine Lippen über seinen.
Es war sowieso alles egal, zu spät. Die Grenze war überschritten worden und in Gedanken hatte ich längst ausgeführt, was ich jetzt zu tun gedachte.
Mit der Zunge stupste ich ihn an, und er öffnete seinen Mund, kam mir mit seiner Zunge entgegen. Ein Spiel begann, wild und heftig. Mit geschlossenen Augen gaben wir uns diesem Kuss hin, die Hände auf Wanderschaft gehend.
Kleidung raschelte, keuchender Atem war zu hören.
Mit unschuldiger Leichtigkeit berührte Jannis alles an mir, was er wollte. Nicht schüchtern, sondern forsch, während ich zurückhaltend genoss, diese Reinheit nicht mit grober Zärtlichkeit überfordern wollte.
Rückwärts taumelnd landeten wir im Wohnzimmer. Ich zog ihn auf die Couch, bettete ihn weich, während ich
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