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Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Titel: Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnyb.
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ein kleines Stück Zellstoff auf die Schnittwunde zu legen. Ich zuckte zusammen, wusste nicht, wohin ich schauen sollte.
Zu viel Nähe! Sein warmer Atem streifte meine Haut. Jetzt hob er den Blick, sah mich unter halb geschlossenen Augenliedern an. Die langen Wimpern, viel zu lang für einen Mann, warfen Schatten auf der blassen Haut seiner Wangen.
"Gut so?" Seine Frage erreichte meinen Kopf nicht. Ich hielt die Luft an, wartete auf das, was folgte, was er gedachte zu tun.
Selbst unfähig die Situation zu entschärfen oder gar zu beenden.
Überdeutlich seiner Nähe bewusst stand ich da, die Hände auf dem Waschbeckenrand abgestützt, und sah ihn einfach nur an. Das Ziehen in meinen Lenden ignorierend, wenn das überhaupt möglich war.
"Es blutet nicht mehr ...", flüsterte er, strich mir mit dem Daumen über die Lippen und dann drehte er sich um und ging.
Einen zitternden Mann zurücklassend, der erregt war, wie ein dummer Schuljunge.
Ich schloss die Augen, holte tief Luft, um wieder Herr meiner Sinne zu werden.
Was beabsichtigte er, wollte er mich in den Wahnsinn treiben?

Jedes Zusammentreffen brachte mich mehr um den Verstand. Ich begann, mich selbst zu beobachten, wollte wissen, ob andere Männer mich auch erregten, aber keiner hatte diese Wirkung auf mich.
Auch die anderen Freunde meines Sohnes, die ab und zu durch unser Haus tobten, ließen mich komplett kalt. Kein komisches Kribbeln, keine Atemnot, kein Ziehen im Unterleib.
Sobald Jannis auftauchte, geriet mein Körper in Aufruhr. Ich wünschte mir Dinge, an deren Durchführung ich nicht weiter denken wollte. Dinge, die ich mir verbot, weil sie etwas Verbotenes an sich hatten.
Ich führte eine glückliche Ehe, hatte Kinder, und nun dachte ich an Zärtlichkeiten mit einem Schüler. Keine Schülerin, nein, auch noch gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen. Homosexualität, dieses Wort strich ich komplett aus meinem Wortschatz.
Das durfte nicht sein, nicht mal in Gedanken.
Aber Jannis provozierte immer wieder solche Zusammentreffen. Sie begannen harmlos und endeten atemlos, mit pochendem Herz und geschwollenem Geschlecht. Ohne das etwas passierte, jedenfalls nichts Nennenswertes.
Mal eine Berührung hier, mal da. Dann wieder ein tiefer Blick aus diesen naiven Augen, die nicht Kind und nicht Mann waren, die aber scheinbar wussten, wohin der Weg ging.
Innerlich zerrissen fieberte ich einerseits jedem Treffen entgegen und andererseits hatte ich Angst vor dem, was mich erwartete.

Die Nachhilfestunden gestalteten sich besonders schwierig. Allein mit Jannis im Haus, dicht neben ihm. Der intensive Blickkontakt forderte meine Willenskraft heraus.
Ich durfte nicht nachgeben, ganz egal wie oft er mit dem Knie an meines stieß, ganz egal, ob er seine Hand kurz auf meine legte.
Geschickt ließ er es wie zufällig aussehen, doch jeder Blick sagte das Gegenteil, ließ mich wissen, dass er genau wusste, was er tat.
Jedes Mal wenn er ging, nachdem wir eineinhalb Stunden gelernt hatten, oder besser es versuchten, stand ich unter Strom. Mein Körper verlangte nach Erlösung, die ich ihm verwehrte, genauso wie die verbotenen Gedanken zuende zu führen.
Ich fühlte mich schlecht, denn immer häufiger dachte ich beim Sex mit Betty an Jannis. Die Situation geriet mehr und mehr aus der Bahn.
Wenn ich Jannis nicht mehr hätte sehen müssen, dann hätte ich nach und nach den Wunsch ihm nahe zu sein verloren, aber ich konnte ihm nicht aus dem Weg gehen.
Nicht in der Schule und erst recht nicht zu Hause.
Er war Timos bester Freund und ich konnte keine Begründung abgeben, warum ich ihm keine Nachhilfe mehr geben wollte.
Alles blieb wie gehabt, bis auf die Tatsache, dass ich wusste, meinem Verlangen bald nachgeben zu müssen.
Jannis war eine Versuchung, so süß, baumelte greifbar vor meiner Nase und schrie geradezu danach, verspeist zu werden ...

Noch zwei Wochen blieb ich standhaft, bevor das Unausweichliche geschah.
Bevor ich mich von einem Sechzehnjährigen verführen ließ. Ich kann Jannis nicht die Schuld geben, denn ich hätte mich nicht verführen lassen dürfen.

Wieder Französisch Nachhilfe, wieder allein mit Jannis.
Pünktlich, um jede Minute auszukosten, stand er vor der Tür, pitschnass diesmal, weil ihn ein Sommergewitter überrascht hatte.
Ich bat ihn rein. Umständlich zog er die Schuhe aus, stellte sie auf ein Tuch, damit sie keine Pfützen hinterließen.
"Hallo Thomas, ich bin nass, bis auf die Haut ..." Er brauchte es nicht zu erwähnen, denn es war nur allzu

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