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Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition)

Titel: Warum ich?: Ohne Ausweg... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnyb.
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dringend Abstand.
Die ganze Zeit vermied Jannis jeglichen, Augenkontakt, jetzt aber blickten seine braungrünen Tiefen unter den langen Wimpern direkt in meine. Ein Blick, den ich nicht zu deuten wagte und dessen Bedeutung ich nicht wissen wollte.
"Geht's wieder?", fragte ich vorsichtig.
Jannis nickte: "Tut mir leid ...", schniefte er und leckte sich über die Lippen.
Ich fragte nicht nach, für welches Vergehen er sich entschuldigte. Die Fünf, das Weglaufen, das Ritzen oder den Blick, dem ich besser keine nähere Beachtung beimessen wollte.
Ich klopfte ihm auf die Schulter, drehte mich um und holte mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Hastig trank ich ein paar Schlucke von dem eiskalten, sprudelnden Getränk. Jannis Körper zuckte immer noch unregelmäßig.
"Willst du auch einen Schluck?" Ich reichte ihm die Flasche und er griff dankbar danach, berührte dabei meine Finger.
"Also mach das nicht wieder, ok, alles, du weißt schon ..." Ich lächelte unsicher und sah zu, dass ich aus dem Raum kam.
Raum, viel Raum zwischen mich und Jannis brachte. Ich schickte Timo und Betty in die Küche. Sie konnten jetzt übernehmen. Ich schloss mich im Bad ein und wollte allein sein ...

Spät in der Nacht, Betty und ich lagen im Bett, fanden wir endlich Zeit über die Geschehnisse zu reden.
Betty und Timo schafften es, Jannis wieder zu beruhigen. Gemeinsam aßen sie sogar eine Kleinigkeit. Ich berichtete Betty von Jannis selbst zugefügten Verletzungen und dem Schock, der mich bei dem Anblick der Wunden ergriffen hatte. Betty gratulierte mir, wie feinfühlig ich mit Jannis umgegangen war.
Ich schwieg dazu, wollte das Thema lieber ruhen lassen. Unbehagen ergriff mich, wenn ich daran dachte, wie der beste Freund meines Sohnes in meinen Armen gelegen hatte. Die seltsamen Gefühle, die mich durchströmt hatten, waren plötzlich und unerwartet gekommen und sie fühlten sich weder angenehm noch unangenehm an. Ich war mir nur in einem sicher, sie sollten nicht in Gegenwart von Jannis auftreten.
Dann dieser Blick, den der Junge mir zugeworfen hatte. Auch den sollte er mir nicht zuwerfen. In diesem Punkt war ich mir sicher. Analysieren wollte ich weder den Blick noch meine Gefühle. Wieder einmal machte ich eine Schublade auf, stopfte die unangenehmen Empfindungen hinein und machte sie zu, auf dass ich nicht mehr darüber nachdenken musste.
Ich kuschelte mich an Betty und versuchte im Schlaf Vergessen zu finden.
In der Nacht erwachte ich und schlich hinunter in die Küche, um mir noch eine Flasche Wasser zu besorgen.
Meine Stirn glühte und ich hielt mir die kalte Flasche daran, atmete tief ein und aus.
Gerade, als ich in den dunklen Flur hinaus trat, fuhr mir der Schreck in die Glieder. Jannis!
Er stand da, trug einen von Timos Schlafanzügen und sah mich verschlafen an.
Wir standen uns gegenüber und am liebsten wollte ich mich wortlos an ihm vorbei schieben, um nach oben ins Bett zu verschwinden.
Ich war nicht bereit, ihn hier allein zu treffen.
"Es tut mir leid Thomas, verzeihen sie mir?", flüsterte er und diesmal wich er meinem Blick nicht aus.
Ich wollte meine Frau und die Kinder nicht wecken, daher schlug ich den Weg ins Wohnzimmer ein. Er folgte mir und ich knipste die Stehlampe an. Wir setzten uns aufs Sofa und führten die Unterhaltung, die wahrscheinlich fällig war und der ich am liebsten ausgewichen wäre.

"Ja, Jannis, die Fünf ist traurig für dich, weil wir so hart dafür geübt haben, aber kein Beinbruch. Da gibt es nichts zu verzeihen. Ok?", brachte ich das Gespräch sofort auf den Punkt, auf den es meiner Meinung nach ankam.
Jannis rutschte unruhig hin und her, nickte aber.
"Dass du weggelaufen bist, verstehe ich halbwegs, obwohl ich dir nie Stress gemacht habe. Wer auch immer dich wegen schlechter Noten ungerecht behandelt, macht etwas falsch. Ich werde sie dir nicht zum Vorwurf machen, solange ich sehe, dass du dafür geübt hast." Wieder sah ich ihn fragend an, hoffte, dass er mich verstanden hatte, und wartete nicht darauf, dass er mir verraten würde, wie seine Eltern auf schlechte Noten reagierten.
Diesmal sah er mich nicht an. Seine Finger spielten miteinander und dann begann er, über dem Stoff des Schlafanzugs an den Handgelenken zu kratzen.
Er war eindeutig nervös, aber das Kratzen bereitete mir ebenfalls Unbehagen. Als Zeichen, das er mich verstanden hatte, nickte er.
Darum fuhr ich fort mit meinen Ausführungen.
"Deine Verletzungen, ... Jannis, die haben mir wirklich Angst gemacht." Ich kam ins

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