Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich
anerkennt.
Einer von König Artus' Rittern wurde vor Gericht zitiert. Man wusste, dass er sich die Frauen ohne lange zu fragen ins Bett nahm, doch diesmal war er zu weit gegangen und hatte die Tochter eines Landadligen entehrt. Die Königin fällte das Urteil: »Er soll in einem Jahr an diesen Hof zurückkehren und mir die Antwort auf folgende Frage geben: Was wollen die Frauen? Wenn er es nicht weiß, muss er das Land verlassen, denn dann ist er weiterhin eine Gefahr für alle.« Erleichtert atmete der Ritter auf. Das konnte nicht schwer sein. Sicherheitshalber fragte er jeden, der ihm begegnete. »Juwelen und schöne Geschmeide«, sagten die einen. »Putz und kostbare Kleider!«, riefen andere. »Schönheit«, antworteten die jüngeren Frauen. »Ansehen und Achtung«, die älteren. »Haus und Hof und viele Mägde«, hörte er von den Gutsherren. »Brot und Wein«, nannten ihm die Bettler. Verwirrt suchte er weiter nach der richtigen Antwort, doch als die Zeit verging, sank sein Mut. Am Ende der Frist ritt er seufzend und klagend durch einen Wald. Da sprach ihn ein fettes altes Weib an, welches am Wegrand saß: »Was bekümmert Euch, edler Ritter?« Gereizt antwortet er: »Ich seufze, weil ich nicht weiß, was die Frauen wirklich wollen.« »Die Antwort darauf kann ich dir wohl geben«, kicherte die Alte. »Aber nur, wenn du mich zu deiner Frau nimmst.« In seiner Verzweiflung stimmte der Ritter zu. Sie kehrten zurück an den Hof und er heiratete die Alte in aller Heimlichkeit. Als er des Abends nach Hause kam, stand eine wunderschöne Jungfrau vor ihm. »Eine missgünstige Hexe hat mich verzaubert. Weil du mich dennoch geheiratet hast, muss ich nur noch die Hälfte der Zeit eine alte Vettel sein. So wähle du, mein lieber Gatte, ob ich des Nachts oder am Tag für dich schön sein soll.« Der Ritter dachte lange nach. War sie am Tage schön, würden ihn alle beneiden, aber in seinem Bett hätte er die Alte mit strähnigen Haaren und Warzen. Wenn er sie nachts schön wünschte, hätte er viel Freude mit ihr, würde aber zum Gespött der Menschen. Schließlich sprach er: »Entscheide selbst, wie du es handhaben willst.« Da gab es einen Blitz und einen Knall und die Jungfrau fiel ihm mit Tränen in den Augen um den Hals: »Ich bin erlöst. Durch deine Antwort ist der Zauber gebrochen. Und die Antwort auf die Frage, was Frauen wollen, hast du dir gerade selbst gegeben!«
Den Tatsachen ins Auge sehen ich kann dich nicht zwingen
Der Schlüssel für eine ebenbürtige B eziehung ist das Selbstverständ nis: Ja, du bist mir wichtig und ich bra uche Dinge von dir, die mir nie mand anders erfüllen kann. Nein, ich kann dich nicht zwingen, sie mir zu geben, aber ich kann dich darum b itten. Diese Haltung ist die Vo raussetzung für den gekonnten Umgang mit der Abhängigkeit. Doch sie verlangt uns einiges ab. B in ich wirklich bereit zu akzep tieren, dass Oskar mir seine Unterstützung bei meiner Steuerklärung vorenthalten kann? Ich bin völlig aufgeschmissen ohne ihn, er ist der Einzige, der durchblickt. Nicht nur, dass er weiß, welche Unterlagen gebraucht werden, nein, er weiß auch, wo die sind! Ohne ihn werde ich ... Na gut, vermutlich nicht gerade im Schuldturm verschmachten. Aber vielleicht ein Ordnungsgeld oder Verzugs zinsen zahlen müs sen. Und einige ätzende Stun den beim Sortieren und Zusammen suchen meiner Unterlagen verbringen. Und alles nur, weil der Kerl so störrisch ist! Na ja, ist er ja eigentlich nicht. Er hat nicht gesagt, dass er mir nicht helfen will. Seine Steuerklärung ist bereits seit sechs Monaten beim Finanzamt (erwähnt e ich schon, wie zwanghaft über pünktlich der Kerl ist?). Kein Wunder, dass er keine Lust hat, sich erneut mit diesem Kram zu beschäftigen. Aber es würde mir so viel Stress ersparen, wenn er mir hilft! Und wenn die Voraussetzung für seine Hilfe ist, dass ich ihn bitte und er in Ruhe überlegt, ob und wann es ihm passt, meine Bitte zu erfüllen dann sollte ich es tun. Anstatt innerlich Grollberge mit den Aufschriften »Stolz« und »Normal« und »Er liebt mich nicht« hin und her zu schieben.
Helle und Jakob du hast dich verändert:
Helle ist ganz vertieft in die Betrachtung des Spinnenmonsters. »Mit diesen scharfen Krallen und Fangzähnen und den vielen Beinen käme die fast durch den Panzer des Sauriers durch«, stellt sie fest. »Unglaublich. Dabei sitze ich hier ganz harmlos und piepe jämmerlich. Alles, was ich brauche, ist etwas Wärme und von Zeit
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