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Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich

Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich

Titel: Warum Machst Du Mich Nicht Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berit Brockhausen
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Und der Beratungsauftrag scheint zu sein, dass ich ihn fit mache, den schmalen Korridor des wirksamen Verhaltens mit größerer Sicherheit zu tref fen. Imke ist nur da, um dabei behilfli ch zu sein. Da ich diese Rollen verteilung für einen Teil des Paarpr oblems halte, nehme ich den Auf trag so nicht an, sondern versuche erst einmal herauszufinden, was die beiden da eigentlich miteinander machen. Sie berichten von einer Situation am Abend vorher. Imke erzählt empört, dass Florian in einer w underschönen entspannten und ro mantischen Situation mit Sonnenuntergang und Rotwein auf dem Balkon plötzlich ganz geschäftsmäßig gefragt habe, ob Imke sich vorstellen könnte, jetzt mit ihm zu schlafen. »Ich habe natürlich Nein gesagt!«, fährt sie fort. »Und war fassungslos. Abtörnender ging's ja wohl wirklich nicht!« Florian nickt schuldbewusst. »Der Abend war dann gelaufen. Das ist so frustrierend! Selbst in einem so schönen Moment ist keine Annäherung möglich.« Ich hake nach: »Was ging Ihnen denn durch den Kopf, bevor Sie die Frage stellten?« Er überlegt. »Ich glaube, ich habe mich wohl gefühlt, und Imke sah so süß aus in dem Licht. Ich hatte Lust, sie zu berühren, in den Arm zu nehmen und ein biss chen zu knutschen ...« »Was hat Sie denn gehindert, das einfach zu tun?«, will ich wissen. Er schaut verwirrt. »Ich kann sie doch nicht einfach in den Arm nehmen«, erklärt er mir. »Dann setze ich sie doch v öllig unter Druck!« Imke schüttelt den Kopf. »Wenn du mich gestern in den Arm genommen hättest, hätte ich endlich mal das Gefühl gehabt, dass du mich willst. Aber diese geschäftsmäßige Frage ...«
    Florian hatte nur eine vage Idee von dem, was er sich wünschte, nämlich Imke in den Arm zu nehmen. Und selbst dem traute er aus falsch verstandenem Respekt vor seiner Partnerin nicht. So war das Einzige, was er deutlich spürte, eine zunehmende Unzufriedenheit. Diese erklärte er sich damit, dass es ja schon seit einigen Wochen keine körperliche Nähe mehr zwische n ihm und Imke gab. Da er trotz dem keinen Streit wollte, versuchte er, seinen Frust zu kontrollieren, und er fragte betont sachlich, ob sie denn eigentli ch mal wieder ge meinsam Sex haben könnten. Woraufhin Imke mit ihrer Empörung all seine Befürchtungen bestätigte.
    Finden Sie heraus, was Sie wirklich brauchen
    Manchmal ist es ganz einfach und klar, was Sie von Ihrem Liebsten möchten: ein Lächeln, eine Umarmung, eine halbe Stunde ungeteilte Aufmerksamkeit, während Sie ihm etwas erzählen, was Sie sehr be wegt hat. All das lässt sich wünschen und kann häufig unkompliziert erfüllt werden. Doch was tun, wenn Sie spüren, dass etwas fehlt, aber gar nicht wissen, was es ist? Tut mir leid, dafür gibt es keinen einfach umzusetzenden Tipp. In solchen Fällen brauchen Sie die Be reitschaft, sich in Ruhe zu fra gen, was es sein könnte. Die Bereitschaft, sich selbst zu beobachten. Nehmen Sie Ihre Gefühle ernst und kommen Sie sich selbst auf die Spur. Es lohnt sich. Sie können es in kleinen Alltagsdingen üben, dann wird es auch bei anderen Gelegenheiten einfacher.
     
     
    Sahra und Hannes der Kampf um Nähe:
    Die alten Muster auflösen
    Hannes hat unser letztes Gespräch sehr nachdenklich gemacht. Er hat sich vorgenommen, sein übliches Verhaltensmuster zu unterbrechen. »Bislang habe ich die Woche über hart gearbeitet und bin a m Wochenende mit dem Wunsch auf gewacht, endlich Sex mit Sahra haben zu wollen. Dann habe ich den Wunsch weggeschoben, weil ich Angst vor der Enttäuschung hatte, falls sie wieder keine Lust hat. Doc h gleichzeitig war ich super an gespannt, und wenn dann irgendwas b löd lief, war ich nur noch frus triert. Ich überschüttete Sahra mit Vorwürfen und konnte mich selbst nicht leiden. Ich will, dass das anders wird!« »Und haben Sie eine Idee, wie?«, frage ich ihn neugierig. Er schaut auf seine Hände. »Ich habe angefan gen, meinen Wunsch nach Sex ein fach zur Kenntnis zu nehmen, anstatt ihn gleich zu unterdrücken. Und dann habe ich mich an diesem Wochenende gefragt, was ich sonst noch für Wünsche und Sehnsüchte habe. Die sich in den Wunsch nach Sex mischen.« Er grinst mich an. »Sie haben recht mit dem, was Sie das letzte Mal gesagt haben. Wenn es nur um eine sexuelle Triebbefriedigung ginge, könnte ich auch masturbieren. Aber das ist über haupt nicht das, was ich will. I ch habe mir vorgenommen, heraus zufinden, worum es mir wirklich geht.« Sahra schaut ihn aufmerksam an. »War das

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