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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Wetzler
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verstärkte: Sie gab ihm das Gefühl, was er wolle, sei nicht zu akzeptieren . Und er wollte, dass jemand sich um seine Bedürfnisse kümmerte und ihn für voll nahm. Er wurde unwillig, sich überhaupt auf irgendeine Weise zu äußern, und Audrey fühlte sich ausgenutzt von einem Mann, der so unbestimmt und ausweichend war, dass er zu seiner eigenen Frau nicht ehrlich sein konnte. Er fühlte sich missachtet und missverstanden. Der Teufelskreis schloss sich.
    Die eigentlichen Gespräche zwischen Audrey und Frank waren diejenigen, die sie nie geführt hatten – die unausgesprochenen Untertöne, Vorschläge, missverstandenen Signale und Kommentare und die oft deutlichen und dennoch übersehenen Hinweise. Wenn ein Mann, der seine Gedanken nicht gut ausdrücken kann und das Bestreben hat, alles zu zerstören, auf eine Managerin trifft, die ihn kontrollieren will, dann kann die Beziehung nicht anders verlaufen: Sie muss knirschend zum Stillstand kommen. In diesem Fall schien Audrey im Vorteil zu sein; denn grundsätzlich bekam sie von Frank, was sie wollte, von dem passiv-nachgiebigen Mann. Aber es fehlte so vieles, dass das Leben sie nie ganz zufrieden stellte. Auf seine Trägheit mit Härte zu reagieren war eine Sackgasse – seine passive Aggression ermöglichte ihr nur eines: Sie konnte sich davor drücken, sich mit ihrem hilflosen Abhängigkeitsgefühl auseinanderzusetzen, und auf diese Weise stabilisierte sie den Status quo.
    Wenn Sie feststellen, dass Sie der Typ der Managerin sind, werden sie von jeder Beziehung mit einem passiv-aggressiven Mann – in der Liebe, im Beruf oder in der Familie – mehr profitieren, wenn Sie bereit sind, in sich selbst einige Veränderungen zu vollziehen. Zu einer wirklich ehrlichen Verständigung kann es nur kommen, wenn Sie ein paar Wahrheiten einsehen.
    Wenn Sie wie Audrey sind, müssen Sie sich als Erstes fragen, wie Sie in die Rolle geraten, in der Sie andere kontrollieren; vielleicht fühlen Sie sich von seiner Selbständigkeit bedroht. Wer die Freiheit hat, nein zu sagen, der hat auch die Freiheit wegzugehen. Nehmen wir noch einmal den Fall von Audrey. Sie fürchtet sich vor dieser Unabhängigkeit eines Mannes, und deshalb unterdrückt oder ignoriert sie sie. Aus Angst, Frank werde sie verlassen, demoralisiert und schwächt sie ihn, und bisher hat er es hingenommen. Indem Audrey die Managerin spielt und ein Nein als Antwort nicht akzeptiert, begibt sie sich in die Rolle der dominierenden »Mutter«. Damit macht sie die schlimmsten Phantasien des passiv-aggressiven Mannes wahr: gefangen zu sein von einer verschlingenden, allmächtigen Frau.
    Als Zweites muss die Managerin sich darauf einstellen, das Nein als Antwort anzunehmen. Manchmal ist ein Nein nicht leicht zu ertragen, und zwar aus guten Gründen. Ich verstehe, wie Sie sich zurückgewiesen fühlen; Sie wollen Ihren Willen durchsetzen, aber der andere macht nicht mit, selbst wenn Sie eindeutig die besseren Argumente haben. Aber dieses Nein verschwindet nicht. Solange Sie nicht bereit sind, es zu akzeptieren, so unberechtigt oder enttäuschend es auch sein mag, schaffen Sie immer wieder Situationen, in denen der passiv-aggressive Mann seine Ablehnung auf indirekte Weise ausdrückt, und dann ist sie weitaus unklarer und verwirrender.
    Jeder hat das Recht, nein zu sagen: Nein! Ich will diesen Sonntag nicht schon wieder zu den Schwiegereltern fahren. Nein! Ich will nicht heiraten oder wieder heiraten. Nein! Ich ziehe zum Abendessen nicht wieder das karierte Kleid an. Nein! Ich will nicht, dass die ganze Arbeit an mir hängen bleibt, weil alle anderen »Wichtigeres zu tun haben«. Und nein! Du kannst meine Haare nicht schneiden, wie du willst, nur weil du die Schere in der Hand hast! Der passiv-aggressive Mann kann nur schwer nein sagen, aber vielleicht liegt das auch daran, dass Sie ein Ja hören müssen. Und das führt zu noch mehr passiver Aggression.
    Die Retterin
    So wie es für die Managerin eine bestimmte Art von Beziehungsproblemen gibt, stellen sich auch bei der Retterin Spannungen ganz ähnlicher Art ein. Beide Frauentypen behandeln den passiv-aggressiven Mann vom Standpunkt einer Aufseherin aus. Die Managerin kann Nein als Antwort nicht akzeptieren und will die Oberhand behalten; sie stellt sich selbst als die Lenkende dar, die den passiv-aggressiven Mann als Leibeigenen ansieht.
    Die Retterin hat im Allgemeinen eine weit weniger schrille Art, aber sie ist genauso bestimmend. Sie kann in Gestalt der »Mutter Erde«

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