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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Wetzler
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er in seinem Alter das Muster noch ändert? Wie kann ich in ihm ein Gefühl von Vertrauen erzeugen? Wann wird er mir freiwillig das geben, von dem er weiß, dass ich es will?
    Die Antwort: Sie müssen eine Balance finden – einerseits das Gefühl für seine eigene Kraft, Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit stärken und andererseits ihn unterstützen, wenn er sich schwach und abhängig fühlt.
    Es gibt eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, das Unabhängigkeitsgefühl des passiv-aggressiven Mannes zu stärken: Erinnern Sie ihn daran, dass er mehrere Möglichkeiten hat, zwischen denen er wählen kann, und dass Sie ihn nicht zwingen oder ihm vorschreiben, was er tun muss . Er ist erwachsen und führt sein eigenes Leben, mit der Fähigkeit zu Nähe und mit Erfolgsaussichten. Er dürfte vergessen haben, dass er über diese Freiheit und Macht verfügt.
    Das sind die immerwährenden Themen, wenn man den passiv-aggressiven Mann in eine gesündere psychische Richtung lenken will: Hinweise und Wahlmöglichkeiten. Und die Entscheidungen, die er trifft, können zwar gute oder auch schlechte Folgen haben, aber er muss begreifen, dass es seine Entscheidungen sind. Konsequenzen und Wirkungen solcher Entscheidungen sind vorhersehbar. Die Tatsache, dass es mehrere Wahlmöglichkeiten gibt, vermittelt ihm das Gefühl, dass er über seine Ziele selbst bestimmen kann – er wird erkennen, dass er mehr ist als eine verärgerte oder verwundete Kreatur. Entscheidungsfreiheit gibt ihm definitionsgemäß die Macht, zu handeln und etwas zu verändern . Das hilft ihm, eine klarere Sichtweise zu gewinnen.
    Wenn er sich in einer Beziehung zu abhängig und ohnmächtig fühlt (und das betrifft Beziehungen am Arbeitsplatz wie im Privatbereich, mit Verwandten, Freunden und Kollegen), dann können Sie ihm helfen, an Selbständigkeit zu gewinnen, indem Sie ihn darauf hinweisen, in wie vielen Bereichen seines Lebens er selbst bestimmen kann. Seien Sie dabei exakt. (»Du leitest doch die Abteilung…«; »Deine Freunde verlassen sich doch meistens auf deine Meinung…«; »Die Kinder bewundern dich…«)
    Aber denken Sie daran: So hilflos er auch sein mag, Sie sind nicht seine Mutter. Tappen Sie nicht in die Falle, sich auf diese Rolle einzulassen. Wenn Sie an seiner Stelle Entscheidungen treffen, setzen Sie sich nur seiner Kritik und seinem Ärger aus. Wenn Sie ihm helfen, aus seiner gewohnten Abhängigkeit auszubrechen, müssen Sie auch damit rechnen, dass er Ihre Bemühungen zu hintertreiben versucht. Wenn Sie beispielsweise einen Film oder ein Restaurant aussuchen, weil er es Ihnen überlassen hat (»Such du was aus, ich bin für alles offen«), antwortet er vielleicht: »Du weißt, ich mag keine ausländischen Filme, bei denen man Untertitel lesen muss…« oder »Warum suchst du so ein teures Restaurant aus, das auch noch so weit von der Firma entfernt ist…« Solchen Winkelzügen entgehen Sie am wirksamsten, wenn Sie die Verantwortung wieder ihm auferlegen. Sagen Sie ihm: » Du hast in dieser Frage (Handlungsweise, Film, Nachbarn, Bezahlen von Rechnungen usw.) ausgeprägte Ansichten, also entscheide du .« Dann verschiebt er vielleicht seinen Entschluss und strapaziert damit Ihre Geduld, aber eine einfachere Methode gibt es nicht.
    Wenn Sie zum Frauentyp der Retterin gehören (die ihm ein Schlupfloch lässt – Sie sind eine Meisterin im Übernehmen von Verantwortung) oder wenn Sie eine Managerin sind (die Frau, der es schwerfällt, ein Nein als Antwort zu akzeptieren), halten Sie sich zurück . Geben Sie ihm die Entscheidungsgewalt. Er spielt vielleicht das Wartespiel, und wenn Sie anspruchsvoll und ungeduldig sind, wird es für Sie schwierig sein, nur herumzusitzen, ohne dass er etwas tut. Aber denken Sie daran: Er muss derjenige sein, der die Entscheidung trifft, damit er sich stärker fühlt. Und wenn er sich erst einmal dazu bereit findet, unterstützen Sie ihn. Es lohnt sich. Je stärker er sich fühlt, desto weniger passiv-aggressiv verhält er sich.
    Eine Bemerkung zum Schluss
    Wenn der passiv-aggressive Mann begreift, wer er ist und wo er im größeren Zusammenhang steht – wenn ihm klar wird, dass er nicht ohnmächtig und wirkungslos ist und dass er auch ein Mann bleibt, wenn er Fehler macht –, dann bedeutet das, dass er seine Abhängigkeitskonflikte entschärft. Wenn er andere braucht, heißt das nicht, dass er ihnen verpflichtet ist oder dass sie über ihn bestimmen. Gegenseitige, angenehme Abhängigkeit ist ein Ziel,

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