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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Wetzler
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für das zu arbeiten sich lohnt, und zwar in allen Bereichen – beruflich, in der Familie und bei Freunden.
    Betrachten wir nun die Kehrseite der Passivität, die Aggression und den Ärger, und wie der passiv-aggressive Mann damit umgeht.

6.
Im Angesicht des Drachen:
der passiv-aggressive Mann und die Wut
    »Warum kann er nicht zugeben, dass er wütend ist?«
    »Wenn er bloß aus sich herausgehen und auf den Putz hauen würde – das ist besser, als mit jemandem zu streiten, der vorgibt, er sei überhaupt nicht wütend!«
    »Der Mann kann mich anlächeln, als wäre alles in Ordnung, und im nächsten Augenblick macht er mich fertig – aber ich weiß gar nicht, was ich getan habe!«
    »Wenn er bloß mal schreien würde – ein einziges Mal!«
    Wenn Sie es mit einem passiv-aggressiven Mann zu tun haben, werden Sie wahrscheinlich auch schon einmal einen solchen Stoßseufzer losgelassen haben. Wie mit anderen heiklen Empfindungen, beispielsweise dem Abhängigkeitsgefühl, so geht es dem passiv-aggressiven Mann auch mit der Wut: Er gibt sie nicht so leicht offen zu. Deshalb ist der Umgang mit ihm so verwirrend. Das Leben wäre viel einfacher, wenn Sie verstünden, wann und warum er wütend ist. Und es ist alles andere als einfach, seine verschrobenen Verleugnungsspiele zu deuten. Damit stellt sich die Frage: Wie bringen Sie ihn dazu, seine Unzufriedenheit einzugestehen und so offenzulegen, dass Sie sich damit auseinandersetzen können? Gibt es einen Trick, mit dem man ihn veranlassen kann, die Verantwortung für seine Wut zu übernehmen, und wenn er dies tut, wie sollen Sie sich dann verhalten? Sehen wir uns zunächst einmal an, wie er mit Wut umgeht.
    Unterdrückte Feindseligkeit und wie sie sich äußert
    Kommt Ihnen eine der folgenden Geschichten bekannt vor? Er ruft Sie an, spricht vier oder fünf Sekunden mit Ihnen und lässt Sie dann vier oder fünf Minuten in der Leitung warten; er fragt, warum Sie schon wieder dieses Kleid anhaben, wo Sie doch wissen, dass es Ihnen nicht steht; er kommt zu einem festlichen Abendessen mit Ihren Eltern eine Dreiviertelstunde zu spät; er erzählt Ihnen, ein Freund möge es nicht, wie Sie das Wohnzimmer eingerichtet haben, aber ihm sei es recht. Wenn der passiv-aggressive Mann eine berechenbare Eigenschaft hat, dann ist es seine Begabung, Feindseligkeit mitzuteilen. Er glaubt vielleicht, er sei ein Fachmann, ein Kritiker, ein viel beschäftigter Mensch, aber in Wirklichkeit ist er verärgert .
    Ärger ist der Kern der passiven Aggression, auch wenn er verleugnet, unterdrückt oder sonst wie manipuliert wird. Aber sosehr er auch versucht, ihn zu tarnen, er kann seinen Ärger nie ganz verheimlichen, denn ihn völlig zu verstecken würde bedeuten, etwas Wichtiges wegzulassen. Er braucht es, dass man seinem Ärger Aufmerksamkeit schenkt. Deshalb bezeichnet man die passive Aggression auch als Ärger mit einem Haken – sie ist Aggression, gemischt mit Abhängigkeit.
    Viele passiv-aggressive Männer schmollen lieber, statt die Stimme zu erheben, wütend zu explodieren oder deutlich klarzumachen, was sie stört. Wenn einer sich direkter äußert, dann knallt er vielleicht böse den Telefonhörer auf die Gabel und zeigt dadurch seinen Ärger, aber wenn es um die genauen Gründe geht, ist er nicht sehr mitteilsam. Passiv-aggressive Männer unterdrücken ihre Wut, aber die Aussage »Ich bin sauer, und du bist schuld« ist laut und deutlich zu vernehmen.
    Wenn er sich offen streitet, dann mehr nach Art eines Boxers, der Ihnen unvermittelte, kurze Haken in den Bauch versetzt, um so Ihre Kraft zu verbrauchen, bevor Sie ihn k.o. schlagen können.
    In seinem Buch The Rage Within vergleicht der Psychoanalytiker Willard Gaylin die Wirkung, die der passiv-aggressive Mann mit seiner Streitmethode erzielt, mit dem Teerbaby der Kindergeschichten von Uncle Remus, das einen so verrückt macht, dass man zuschlägt, aber überraschenderweise bleibt die Faust an ihm kleben. Sosehr man ihn auch mit den Fäusten bearbeitet, er nimmt die Schläge hin, als sei nichts geschehen. Schließlich geben Sie erschöpft, wütend oder weinend auf. Das Teerbaby gewinnt den Streit, nicht indem es Ihre Schläge erwidert, sondern indem es die Kraft Ihres eigenen Ärgers gegen Sie richtet. Aber der passiv-aggressive Mann ist kein Kämpfer. Wie das Teerbaby aus Gummi erregt er Ihren Ärger, aber wenn Sie ihn zeigen, ist er betroffen. Erinnern Sie ihn, dass die Frist zur Unterzeichnung eines Vertrages seit vier Monaten

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