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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Wetzler
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Sexualität hat eine urtümliche, wollüstig-hingebungsvolle Seite, die einerseits die Lust steigert, andererseits aber den unmittelbaren Ausdruck von Feindseligkeit begünstigen kann. Es ist das animalische Sichgehenlassen, das manche Männer zu spielerischen Bissen veranlasst, während es bei anderen zu einer verstärkten Brutalität führt.
    Bei einigen Männern kann Sexualität auch indirekt ausgedrückte Feindseligkeit auslösen. Und da passive Aggression eine Form der Aggression ist, wird alles, was das eine begünstigt, wahrscheinlich auch das andere in Gang setzen.
    Wenn Sie ein Verhältnis mit einem passiv-aggressiven Mann hatten oder sogar mit ihm gelebt haben, dann wissen Sie, dass er auf sexuellem Gebiet ein Meister des Ausweichens ist. Immerhin bietet sich hier für ihn ein ideales Betätigungsfeld, um Spielchen zu erfinden und Sie zu seinem wichtigsten Gegner zu machen. Die machtvollsten derartigen Spiele haben mit den Einstellungen zu tun, die den Sex betreffen und zu ihm hinführen. Für einen solchen Mann kann das Schlafzimmer durchaus zum Schlachtfeld werden, und eine sexuelle Begegnung ist eine Herausforderung auf Leben und Tod.
    Für einen passiv-aggressiven Mann, der Zweifel an seinen Qualitäten als vollwertiger, potenter Mann hat, verstärken sich die seelischen Konflikte im Zusammenhang mit der Sexualität. Betrachten wir einmal genauer, welche sexuellen Spielchen der passiv-aggressive Mann spielt – vielleicht auch mit Ihnen.
    Sexuelle Vorlieben
    Ständige Sticheleien: ein Weg, mit Unsicherheit umzugehen
    Dieser Mann zieht Sie mit seinem Charme oder seiner jungenhaften Art an, aber wie der Filmstar, von dem anfangs die Rede war, will er nicht zum Ziel kommen. Wenn Sie das Gefühl haben, auf den Arm genommen zu werden, stimmt das auch. Er setzt Ihnen ständig zu, enthält Ihnen den Sex aber jedes Mal vor, bis er sich schließlich entscheidet, dass er doch mit Ihnen schlafen will. Aber dann kommt es, wie es kommen muss, und Sie sind nicht die Einzige, die von der sexuellen passiven Aggression betroffen oder sogar verletzt ist. Nehmen wir beispielsweise den folgenden Fall.
    Paul, siebenundzwanzigjähriger Mitinhaber eines Finanzierungsbüros, kam kürzlich in die Therapie, weil er ernste Zweifel an seinen Erfolgschancen hatte, sowohl im Beruf als auch bei Frauen. Er war bei allem, was er tat, so gehemmt, dass er sich selbst behinderte, vor allem sexuell. Er erzählte mir eine aufschlussreiche Geschichte über einen Versuch, eine Verbindung zu einer Frau herzustellen, und wenn Sie je einen ähnlichen Mann kennen gelernt haben, wird das, was Paul berichtete, Ihnen vertraut erscheinen.
    Er lernte eines Abends bei einer Party eine Frau kennen und flirtete so lange mit ihr, bis ihr Interesse geweckt war. Als er vorschlug, die Party zu verlassen und woanders noch etwas zu trinken, stimmte Joan begeistert zu – ganz offensichtlich fühlte sie sich von ihm angezogen. Sie fand ihn lustig und reizvoll, und die Wellenlänge schien zu stimmen. Nach zwei Drinks fragte Paul, ob sie gehen wollten. Er sagte:
    Joan hatte so einen erwartungsvollen Blick. Als ich das sah, bekam ich Angst. Fragen Sie mich nicht, warum. Ich hätte ohne weiteres die Nacht mit ihr verbringen können, aber ich bin ausgeflippt. Ich habe mich verabschiedet, bin in ein Taxi gesprungen und habe Joan dort auf der Straße stehen lassen, abgewiesen, und sie war mit Sicherheit total durcheinander.
    Was war geschehen? Paul ist der passiv-aggressive Mann, der Frauen auf den Arm nimmt – er gibt ihnen weniger, als er nach seinen Andeutungen zu geben hat, weniger, als sie wollen, aber immerhin so viel, dass sie mehr verlangen. Wenn er sie an der Angel hat, schneidet er die Schnur durch – plötzlich und säuberlich. Selbst wenn er sieht, dass die Frau zunächst keine Lust hat, umgarnt er sie mit seinem Charme – er lässt so lange nicht locker, bis bei ihr ein Bedürfnis entstanden ist… und dann macht er Schluss.
    Wenn ein passiv-aggressiver Mann Frauen auf diese Weise täuscht, ist er sich seines Handelns durchaus bewusst. Manche Männer bestreiten das und spielen den Ahnungslosen. (»Ich habe mir überlegt, dass ich gar nicht so scharf auf sie bin. Sich dafür krummzulegen lohnt sich nicht.«) Andere dagegen schlagen sich mit dem Problem herum. Paul hatte eine Ahnung davon, was sich unter der Oberfläche abspielte: Er fürchtete die Zurückweisung. Da die meisten Frauen bei ihm diese Ängste erweckten, machte er keine echten sexuellen

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