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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Wetzler
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Programmierungsprojekt?« oder »Kann ich nicht damit rechnen, dass Sie die Dinge erledigen?« Jetzt wurde Kathy klar, dass sie manipuliert worden war, und das ärgerte sie. Aber als Untergebene verfügte sie weder über die Mittel noch über die Autorität, um sich zu wehren oder mit Simons Problem konstruktiv umzugehen.
    Eine von Simons bösartigsten Strategien bestand darin, bei seinen Untergebenen so viel Angst wie möglich zu erzeugen und dann keine Sicherheit zu bieten. Kathy erzählte mir:
    Simon wusste genau, wie er mich und zwei andere jüngere Mitarbeiter verunsichern konnte.
    Er wollte uns glauben machen, es stehe eine Katastrophe bevor, über die wir keine Kontrolle hatten – irgendetwas von Entlassungen über Neuverteilung der Aufgaben bis zur Streichung von Prämien. Alle machten sich Sorgen – die »Krise« war das Tagesgespräch. Wir drehten uns immer wieder im Kreis und waren aufgeregt. Dann, ein oder zwei Wochen später, hatte sich alles wieder beruhigt.
    Hinterher verfolgten wir die »Krise« zurück, und dabei entdeckten wir, dass Simon die ganze Zeit genau gewusst hatte, was vorging, und dass er während dieser Zeit über alle Informationen verfügte, mit denen er unsere Ängste hätte zerstreuen können. Aber er behielt sie für sich und überließ uns unseren Sorgen. Niemand hat an der Verunsicherung anderer so viel Spaß wie er.
    Wenn Sie der Gnade eines Mannes wie Simon ausgeliefert sind, werden Sie sich fragen, warum er sich so verhält und was er davon hat, Ihnen den Spaß an der Arbeit zu verderben und andere schlecht zu machen. Betrachtet man diese Verhinderungstaktik genauer, dann stellt sich heraus, dass es sich um die Wiederholung eines Kindheitsmusters handelt, nur mit einem wichtigen Unterschied: Während er früher merkte, dass er über sein Leben keine Macht hatte, kann er jetzt den Spieß umdrehen und Ihnen das Gefühl vermitteln, dass Sie Ihr Leben nicht in der Hand haben. Er tut also anderen das an, worunter er als Kind gelitten hat, und auf diese Weise glaubt er, seine alten Ängste zu bewältigen.
    Eine andere Art von Simons Verhinderungstaktik war das »Verdammen mit leisem Lob«. Widerwilliges Lob schadet mehr, als es nützt. Und da er seine Energie und seinen Konkurrenztrieb zum größten Teil darauf verwendete, andere zu sabotieren, hatte er für eigene Leistungen wenig Kraft übrig. Diese Gesetzmäßigkeit beobachtet man bei passiv-aggressiven Männern im Beruf häufig: Sie untergraben die Bemühungen anderer und bringen selbst nicht viel zustande.
    Warum behält eine Firma jemanden, der ihren eigenen Bedürfnissen entgegenarbeitet? Aus Trägheit. Als Abteilungsleiter hatte Simon die höchste Stufe seiner Karriereleiter erreicht – der Geschäftsführer der Firma wusste, dass Simon mittelmäßige Arbeit leistete; er war der Typ, der weder befördert noch entlassen wird. Aber die Trägheit einer Firma hat ihren Preis. Da seine eigene berufliche Karriere nicht vorankam, konnte Simon niemanden in seiner Nähe ertragen, der ihn überholen könnte. Deshalb tat er alles in seiner Macht Stehende, damit der Ruhm für ihn übrig blieb.
    Wer mit einem solchen »Verhinderer« arbeiten muss, hat dauernd das Gefühl, gegen eine Wand zu rennen. Er probiert immer wieder aus, wie viel Frustration Sie ertragen können, und deshalb sollten Sie alles tun, um ihm so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Am besten ist es, wenn Sie Ihre Anstrengungen und besonders Ihre Fortschritte von den seinen abkoppeln. Versuchen Sie, die Auswirkungen seiner Verhinderungstaktik auf Sie so gering wie möglich zu halten. Wehren Sie sich gegen seine Tricks, nennen Sie sein Spiel beim Namen , und sagen Sie ihm, dass Sie wissen, worum es ihm geht. Bieten Sie ihm in ruhigem Ton noch eine Chance an, sagen Sie ihm, dass er für das Projekt wichtig ist, dass Sie aber nicht länger über die Hürden springen werden, die er für Sie aufbaut. Haben Sie damit keinen Erfolg, dann arbeiten Sie um ihn herum, und wenn es sein muss, arbeiten Sie ohne ihn.
    Einfältigkeit
    Das Urbild der Einfältigkeit ist eigentlich kein Mann, sondern eine Frau: das sexistische Klischee von der dummen Sekretärin. Das Bild ist weit verbreitet: Die Sekretärin lächelt süß, aber wenn man sie bittet, etwas zu tun, schafft sie es nicht. Sie findet nie die benötigte Telefonnummer oder die Akte, die Ihre Fragen beantwortet. Bittet man sie, etwas zu tippen, sind Fehler und Auslassungen garantiert. Sind Sie in Eile, macht sie lange

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