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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern
Autoren: Scott Wetzler
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nicht für bedrohlich hält, kann er nie seine wahren Gefühle eingestehen. Und damit kann er seinen Konkurrenzkonflikt nicht zu einer befriedigenden psychologischen Lösung mit Selbstbehauptung und Antrieb ohne Schuldgefühle führen. Das bedeutet, er kann sich in einem gewissen Sinne nicht von den Fesseln befreien, die seine Konkurrenzimpulse binden.
    Leistung und Produktivität bedeuten, dass man voranschreitet, Hindernisse überwindet und dafür sorgt, dass sich die eigenen Anstrengungen auszahlen. Der gehemmte passiv-aggressive Mann hat das Gefühl, seine Bemühungen lohnten sich nicht, und deshalb versucht er es gar nicht erst. Er lässt sein Getriebe im Leerlauf, wenn er eigentlich einkuppeln und Fortschritte machen müsste, selbst wenn sie sich nur nach und nach einstellen. Wenn man ihm hilft, seine Energien produktiv einzusetzen, verbessert man sein Selbstbild, und das verstärkt seinen Antrieb weiter.
    Ein passiv-aggressiver Mann spielt seine Konkurrenzkonflikte bis zu einem gewissen Grade immer von zwei Seiten aus: als Vorgesetzter und als Untergebener. Ob Sie es nun mit einem passiv-aggressiven Chef zu tun haben oder mit einem passiv-aggressiven Untergebenen umgehen müssen – immer ist diese Eigenschaft besonders frustrierend, und zwar aus folgenden Gründen:
    Ständige Ausreden
    Ein passiv-aggressiver Mann gerät durch die Art, wie er beruflich arbeitet, unweigerlich in die Situation, seine Beweggründe und Fehler erklären zu müssen – und zwar oft. Da er sich selbst für fehlerlos hält, schiebt er die Verantwortung anderen zu, indem er sie beschuldigt oder sich herausredet. Und dafür betreibt er einen erheblichen Aufwand.
    Manchmal können seine Entschuldigungen sehr phantasievoll und überzeugend sein, bis Sie etwas anderes bemerken. Da er sich selbst schützen will, findet er Ausreden, die ihn für unschuldig erklären und Ihnen die Schuld zuweisen. Wenn es sein muss, opfert er Sie, um sich aus einer Verpflichtung zu befreien. So sagt er zum Beispiel vielleicht eine Verabredung in letzter Minute ab – oder er kommt einfach nicht –, und auf diese Weise schafft er einen falschen Eindruck von anderen dringenden Verpflichtungen, obwohl in Wirklichkeit nichts geschehen ist.
    Seine Entschuldigungen, warum er nicht gekommen ist, die angefangene Arbeit nicht vollendet oder ein Geschäft nicht abgeschlossen hat, klingen durchaus ehrlich. (»Ich weiß, ich komme zu spät; mein Auto hat zehn Minuten von hier den Geist aufgegeben…« oder »Heute morgen um halb fünf bin ich aufgewacht, weil es von der Decke tropfte; es hat Stunden gedauert, bis ich einen Klempner und einen Dachdecker finden konnte…«) Solche Ausreden haben vielleicht irgendwann einmal gestimmt, aber Sie werden sie immer wieder hören, oder er bringt in einem oder in zwei Monaten eine Abwandlung davon, wenn er erneut eine Aufgabe nicht erledigt hat.
    Andere Ausreden, warum er seine Arbeit nicht gemacht hat, sind schlicht und einfach kindisch. (»Wie kann man etwas zustande bringen, wenn man für einen Bürokraten arbeitet?« oder »Dieses Büro ist unmöglich; dauernd klingelt das Telefon…« oder »Ich hätte es schon geschafft, wenn Sie mich in Ruhe gelassen hätten…«) Je mehr er zum Manipulieren neigt, desto häufiger wird er Ausreden gebrauchen: »Ich habe meinen Terminkalender vergessen« (zum zehnten Mal). Wenn Sie seine Entschuldigungen nicht für bare Münze nehmen, sind Sie die Schuldige. Er wird Ihnen vorwerfen, Sie seien unfair und rücksichtslos oder Sie rissen alles aus dem Zusammenhang. Und das ist wieder, wie im vorigen Kapitel, das Problem der mangelnden Zuverlässigkeit, sei er nun jungenhaft und beschwichtigend oder vorwurfsvoll und überheblich.
    Würde der passiv-aggressive Mann so viel Kreativität und Mühe auf echte Leistungen verwenden wie auf das Erfinden von Ausreden – in Beziehungen oder im Beruf –, dann hätte er die Macht, nach der er sich sehnt. Aber diese Macht gewinnt er nur, wenn er lernt, die Verantwortung für seine Rückschläge, Schwächen und Fehler zu übernehmen und diese zu verändern. Bis dahin brüskiert er andere vielleicht mit seinen Ausreden, aber er kommt auch selbst nicht weiter.
    Es gibt nur eine Möglichkeit, einen solchen ständigen Erfinder von Ausreden zu bändigen: Man muss ihn an dem messen, was er tut und nicht tut. Das ist gemeint, wenn man vom »Grenzen ziehen« spricht.
    Verhinderungstaktik:
ein Labyrinth von Hemmnissen
    Bei beruflichen Projekten, in denen es auf
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