Warum manche Menschen nie krank werden
Werbesendung) an den Mann und
die Frau zu bringen, wobei der Begriff »Produkte« von einem Gemüseschneider-Set bis hin zu einem Präsidentschaftskandidaten alles umfasst, was beworben werden kann.
Nimmt Bill einen Auftrag an, setzt er sich mit ganzer Kraft für den Erfolg des Projekts ein und erweist Kunden wie Mitarbeitern jeden erdenklichen Respekt. Weniger respektvoll geht er mit Leuten um, deren Geschäftsideen er für unsinnig hält. Zum Beispiel das Vorhaben eines Mannes, eine Aktienverleihfirma zu gründen: Wem das nötige Kapital fehlte, Aktien zu kaufen, könnte sie stattdessen gegen eine kleine Gebühr für eine bestimmte Zeit leihen, war seine Idee. Bill lehnte ab und wies den Mann darauf hin, dass schon so manch anderer für derartige Geschäftspraktiken im Gefängnis gelandet war.
Ein anderer Mann tauchte mit einem »batterielosen« Kugelschreiber in seiner Firma auf. »So etwas hat es noch nie gegeben«, schwärmte er Bill vor. »Und was ist damit?«, fragte Bill und hielt ihm einen BIC-Kugelschreiber unter die Nase. »Die werde ich verklagen«, tobte der Mann und entschwand.
Eine weitere Geschäftsidee, die Bill höchst befremdlich fand, war ein tragbarer Toilettensitz, den die Erfinderin für all diejenigen konzipiert hatte, die sich vor den Bakterien auf öffentlichen Toiletten fürchteten. Dabei ist Bills Methode, sich vor Erregern zu schützen, für andere Menschen sicherlich ebenfalls befremdlich: Er taucht seinen Kopf täglich in Wasserstoffperoxid.
Auf diese Idee kam er, als er von den Forschungsergebnissen des Mediziners Kenneth Seaton erfuhr, der sich intensiv mit Wasserstoffperoxid befasst. Seaton hatte im Rahmen seiner Forschungen unter anderem festgestellt, dass die nützlichen Bakterien im menschlichen Organismus kleine
Mengen an Wasserstoffperoxid absondern, um die schädlichen Bakterien abzutöten. Wasserstoffperoxid scheint demnach ein natürlicher Bakterienkiller zu sein.
Daher kippt Bill jedem Morgen eine Tasse Wasserstoffperoxid in das mit lauwarmem Wasser gefüllte Handwaschbecken, schließt die Augen, taucht den Kopf in das Becken und bläst durch die Nase aus, damit sich alles gut vermischt. »So nackt im Badezimmer mit dem Gesicht im Waschbecken hoffe ich immer, dass niemand hereinkommt. Ein schöner Anblick ist das bestimmt nicht.«
Bills Ansicht nach hält ihn das morgendliche H 2 O 2 -Ritual gesund und munter. Den letzten kleinen Schnupfen hatte er vor über 20 Jahren, und bei seiner letzten Routineuntersuchung stellte sein Arzt nach einem Blick auf das EKG fest, sein Herz sei so gesund und kräftig wie das eines 20-Jährigen. Bill widerspricht seinem Arzt jedoch: »Nach meinem morgendlichen Ritual fühle ich mich eher wie 18!«
Das sind die Fakten
Die Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoffperoxid sind zahlreich und vielseitig. Es kann als Raketentreibstoff verwendet werden, zum Entfernen von Ohrenschmalz, zum Bleichen von Zähnen, zum Färben von Haaren und zum Reinigen von Küchenoberflächen, Kleidung, Gemüse und Obst, und es ist das gebräuchlichste Bleichmittel in der US-AMERIKANISCHEN Zellstoff- und Papierindustrie.
Nachdem es einem französischen Chemiker 1818 gelungen war, die Flüssigverbindung zu isolieren, taten sich unzählige – und wie obige Aufzählung schon andeutet, eher
industrielle statt medizinische – Anwendungsmöglichkeiten für Wasserstoffperoxid auf. Als mögliches Heilmittel wurde es erst 1920 interessant, als das britische Fachjournal The Lancet über die Behandlungserfolge berichtete, die mit Wasserstoffperoxid-Infusionen bei Influenzapatienten erzielt wurden.
APROPOS BEFREMDLICHE BEHANDLUNGSMETHODEN …
Aktuelle Studien über Wasserstoffperoxid sind mir nicht bekannt, ich weiß aber, dass einige andere ungewöhnliche Behandlungsformen seit einiger Zeit im In- und Ausland Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen sind, um ihren – zum Teil nur schwer vorstellbaren – gesundheitlichen Nutzen zu erforschen. Drei der für meinen Geschmack befremdlichsten Therapien möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:
DIE MADENTHERAPIE
Bei der Behandlung verletzter Soldaten fiel Feldärzten vor ein paar 100 Jahren auf, dass Fleischwunden, die von Maden befallen waren, schneller heilten als Wunden, die nicht besiedelt waren. Die Maden (Fliegenlarven) ernähren sich ausschließlich von abgestorbenem Gewebe und sondern zudem Sekrete ab, die Bakterien abtöten oder deren Vermehrung hemmen.
Zu den medizinischen Anwendungsmöglichkeiten der
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