Warum manche Menschen nie krank werden
Yogapraxis erreicht wird.
»Jeder Mensch hat seine Gesundheit oder Krankheit selbst in der Hand.«
– BUDDHA
Da die alten Yogameister ihr Wissen nur mündlich an ihre Schüler weitergaben, lässt sich Alter und Herkunft der Lehre nicht genau bestimmen. Man geht aber davon aus, dass sie aus dem Norden Indiens stammt und mindestens 5 000 Jahre alt ist. Eine der ersten Anleitungen zu Yoga, das Yogasutra, ist rund 2 000 Jahre alt. Darin wurden die verschiedenen Praktiken des Yoga erstmals zusammengefasst und als Weg beschrieben, der acht Glieder oder Aspekte umfasst. In der westlichen Welt werden in der Regeln nur drei dieser Aspekte praktiziert und gelehrt: die Yogastellungen, die als Asanas bezeichnet werden, die Yoga-Atmung, Pranayama genannt, und das Zurückziehen der Sinne, Pratyahara, das heißt die meditative Ausrichtung nach innen.
DIE GRÖSSTE GEFAHR BEI YOGA
Im Laufe meines Lebens habe auch ich immer wieder einmal mehr oder weniger konsequent Yoga betrieben. Ich finde die Übungen sowohl fordernd als auch entspannend, und wenn sie richtig ausgeführt werden, fühlt man sich danach von Kopf bis Fuß ausgeglichen und ist mit sich und der Welt im Reinen.
Wenn sie richtig ausgeführt werden. Dummerweise gibt es wesentlich mehr Leute, die sich als Yogalehrer betätigen wollen als Leute, die Yoga wirklich lehren können. Yoga darf nicht als harmlose Spielerei oder Abfolge von lockeren Tanzschritten verstanden werden. Es ist eine ernsthafte und ernst zu nehmende Disziplin, in der Stellungen eingenommen werden, die für uns sehr ungewohnt sind, da sie nie Teil der westlichen Kultur waren. Wenn sie nicht richtig ausgeführt werden, besteht durchaus Verletzungsgefahr.
Als ich das letzte Mal einen Yogakurs belegte, hatte ich mich vorher gründlich informiert und mich für einen Anfängerkurs bei einem recht bekannten Wellnesszentrum entschieden. In der Informationsbroschüre wurde die Kursleiterin als professionelle Yogalehrerin mit umfassender Erfahrung beschrieben. Wie sich herausstellte, zeichnete sie sich mehr durch Enthusiasmus als durch Einfühlungs- und Urteilsvermögen aus. Sie überforderte uns. Bei einer Position wies sie mich trotz meiner Proteste an, meinen Rücken weiter zu dehnen. Sie bestand darauf, ich weigerte mich. Sie beharrte darauf, ich gab nach, es knackste, und ich verrenkte mir den Rücken. Sie bescherte mir die ersten höllischen Rückenschmerzen meines Lebens, die erst nach mehreren Sitzungen bei einem ausgezeichneten Akupunkteur wieder abklangen.
Nach Amerika kam Yoga Ende des 19. Jahrhunderts in Gestalt eines Meisters namens Swami Vivekananda, dessen Lehren und Gedanken ein breites Publikum ansprachen. Menschen, die so kuriose Übungen wie den Sonnengruß oder den Lotussitz ausführten, blieben aber noch über Jahrzehnte die Ausnahme. Dies änderte sich schlagartig, als fernöstliche Lehren, Buddhismus und Spiritualität in den 1960er-Jahren zu einem Modetrend wurden. Vor allem junge Menschen fühlten sich davon angezogen, und es dauerte nicht lange, bis in Einkaufszentren Yogaschulen eröffneten und sogar der amerikanische CVJM Yogakurse anbot.
Yoga wird heutzutage in den verschiedensten Formen und Varianten praktiziert. Wer fit genug ist und es sich zutraut, kann Power-Yoga betreiben, bei dem die einzelnen Übungen nahtlos und ohne Pause ineinander übergehen. Wer es gerne warm mag, dem ist Bikram-Yoga zu empfehlen, das bei 35 bis 40 Grad Celsius Raumtemperatur ausgeführt wird. Entwickelt wurde die Form von dem Yoga-Guru und einstigem Weltrekordhalter im Gewichtheben Bikram Choudhury. Die in den USA und generell in der westlichen Welt am häufigsten praktizierte Form ist Hatha-Yoga, bei dem die Schüler langsam und sanft in die Stellungen geführt werden und lernen, sich ihrer Atmung und Gedankenmuster bewusst zu werden.
Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde NIH ordnet Yoga der Komplementär- und Alternativmedizin zu, und bei der konventionellen Behandlung verschiedener chronischer Erkrankungen wie Asthma, Rückenschmerzen und Arthritis empfehlen manche Ärzte ihren Patienten, Yoga als ergänzende Maßnahme zu betreiben. Folgende gesundheitlichen Vorteile werden Yoga im Allgemeinen zugeschrieben:
Anregung und Stärkung der Immunabwehr. Die auf Körper, Atmung und Geist wirkenden Stellungen sollen das Immunsystem stärken und harmonisieren, was dazu führt, dass es gefährliche Erreger effizienter bekämpfen kann.
Stressabbau. Wer gestresst ist, ist anfälliger für
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