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Warum manche Menschen nie krank werden

Warum manche Menschen nie krank werden

Titel: Warum manche Menschen nie krank werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gene Stone
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beschloss Norman, an einem 10-Meilen-Marathon teilzunehmen. Nicht, weil er ein erfahrener oder gar begeisterter Läufer war, sondern weil man ihn dazu eingeladen hatte und er die sportliche Herausforderung annehmen wollte. Da Helen und Norman zu den Paaren gehören, die alles gemeinsam machen, war auch Helens Teilnahme eine beschlossene Sache.

    Helen war körperlich relativ gut in Form und hatte vor allem kräftige Arme und Beine, die sie ihrem regelmäßigen »Krafttraining« beim Stützen und Umbetten von Patienten zu verdanken hatte. An Kraft fehlte es ihr also nicht, aber an Kondition, daher trainierte sie zehn Wochen, bis sie zehn Meilen, das sind knapp 17 Kilometer, zurücklegen konnte.
    Zur damaligen Zeit waren die Männer bei Marathonläufen eindeutig in der Überzahl, und so trat Helen als eine von vier Frauen gegen 64 männliche Läufer an. Mit 55 Jahren war sie sogar die Älteste – und lief gleich bei ihrem ersten Wettbewerb als Erste der über 40-Jährigen ins Ziel. Hocherfreut über das großartige Ergebnis beschloss sie, ab nun täglich drei Meilen zu laufen, um in Form zu bleiben. Nachdem Norman es sich in den Kopf gesetzt hatte, am Boston Marathon teilzunehmen, lief Helen mit ihm auch größere Strecken. Nach und nach wurden sportliche Herausforderungen Helens große Leidenschaft. Die inzwischen 86-Jährige nahm an 90 Marathonläufen, 143 Langstreckenläufen (davon 28 über 100 Meilen) und zahlreichen anderen Outdoor-Wettkämpfen teil, bei denen teilweise über mehrere Tage die verschiedensten Herausforderungen (zum Beispiel das Abseilen von Felsklippen und Wildwasser-Rafting) gemeistert werden mussten.
    Alles in allem hält Helen rund 75 nationale und internationale Rekorde in ihrer Altersklasse. So stellte sie beispielsweise mit einer Zeit von fünf Tagen und zehn Stunden einen neuen Weltrekord für den Ultramarathon quer durch Colorado auf. Außerdem ist sie die älteste Person, die jemals einen Geländelauf über 100 Meilen bewältigte. Noch mit 75 Jahren meisterte sie eine Wettlaufstrecke über 145 Meilen im Himalaja. Sie nahm erfolgreich am Ironman-Triatholon
auf Hawaii und an einem Etappenrennen über 143 Meilen in den peruanischen Anden teil. Erst im Jahr 2009 stellte Helen wieder neue Rekorde im Marathonlauf auf.
    AEROBES VERSUS ANAEROBES TRAINING
    Bei sportlichen Aktivitäten wird im Allgemeinen zwischen aerobem und anaerobem Training unterschieden. Die Begriffe beziehen sich auf zwei unterschiedliche Methoden des Körpers, um Energie bereitzustellen – mit oder ohne Sauerstoff. Im Ruhezustand steht dem Körper genügend Sauerstoff zur Verfügung, um Kohlehydrate zu verbrennen und in Energie umzuwandeln. Bei körperlicher Betätigung, zum Beispiel beim Joggen, benötigen die Muskelzellen aber mehr Energie. Dafür ist mehr Sauerstoff erforderlich, weshalb sich auch die Atmung beschleunigt. Jogging und andere Sportarten, bei denen man außer Atem gerät beziehungsweise nach Luft schnappt, sind aerob. Bei anaeroben Sportarten, zum Beispiel beim Gewichtheben, muss den Zellen sehr schnell sehr viel Energie bereitgestellt werden. Da aber die Sauerstoffmenge nicht ausreicht, um den Muskelzellen im Bizeps die erforderliche Energie zu liefern, werden die Kohlehydrate ohne Sauerstoff in Energie umgewandelt. Dieser Prozess ist weniger effizient und hinterlässt in den Muskeln ein Stoffwechselprodukt – Milchsäure –, das ein unangenehmes Muskelbrennen verursachen kann.
    Ob Sie im aeroben oder anaeroben Bereich trainieren, lässt sich relativ leicht feststellen: Geraten Sie beim Sport außer Atem, trainieren Sie im aeroben Bereich, wenn Ihre Muskeln brennen, trainieren Sie im anaeroben Bereich.
    Ihr Alter und die Tatsache, dass sie eine Frau ist, sind für Helen keine Hinderungsgründe, sportliche Herausforderungen anzunehmen: »Wenn es mir machbar erscheint, das Ziel zu erreichen, versuche ich es auch.« Einen großen Teil ihrer Zeit widmet Helen aber auch ihren mittlerweile neun Enkelkindern und vier Urenkeln. Ansonsten ist Helen eigentlich eher ein zurückhaltender Mensch. »Ich wurde anders erzogen als die heutigen Mädchen. Mir wurde beigebracht, dass eine Frau im Hintergrund zu bleiben und sich dafür einzusetzen hat, dass ihr Mann beruflich erfolgreich ist. In meiner Kindheit trieben Mädchen keinen Sport, sondern lernten Stricken, Nähen und Kochen. Und wenn es einmal nichts zu tun gab, saßen wir auf der Veranda und spielten Karten.«

    Als Kind war Helen recht häufig erkältet,

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