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Warum manche Menschen nie krank werden

Warum manche Menschen nie krank werden

Titel: Warum manche Menschen nie krank werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gene Stone
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Charaktere befällt. Zum Beispiel den Erfinder Nikola Tesla, dem wir Neonleuchten, Wechselstromversorgung, die nach ihm benannte Teslaspule und vieles mehr zu verdanken haben. Für ihn war Händeschütteln eine Qual, und es heißt, dass er im Lauf einer einzigen Mahlzeit 18-mal eine frische Serviette benötigte. Er erfand sogar ein spezielles »Bad«, das den Körper nicht mit Wasser, sondern mit elektrischem Strom von Erregern befreien sollte.
    Ein bekannteres Fallbeispiel ist Howard Hughes, Luftfahrtpionier, Filmproduzent und einst reichster Mann der Welt, der mit zunehmendem Alter eine zunehmend krankhafte Mysophobie entwickelte. In einer posthum in der Fachzeitschrift Monitor on Psychology veröffentlichten Arbeit wurde er als Mann beschrieben, der oft über viele Stunden reglos und nackt in
abgedunkelten Hotelzimmern lag, Papierschachteln an den Füßen trug und seine Kleidung verbrannte, falls er einmal mit einem kranken Menschen in Kontakt gekommen war.
    Zu den bekannten Mysophobikern zählen außerdem: der Pianist Glen Gould, der bei seinen Konzerten bisweilen Mantel und Schal anbehielt und den direkten Körperkontakt mit anderen mied; der Künstler Andy Warhol, dessen panische Angst vor Krankheitserregern und Krankenhäusern ebenso legendär ist wie die Künstlerikone selbst; und der US-Fernsehstar Howie Mandel, der die Spielshow Deal or No Deal moderierte und seinen Gästen prinzipiell die geballte Faust zu einem Fist Bump entgegenstreckte (dabei tippt man sich nur leicht mit den Fingerknöcheln an), um das Händeschütteln zu vermeiden.
    Nach Ansicht einiger Psychologen ist damit zu rechnen, dass sich in den USA die Angst vor Ansteckung weiter ausbreiten wird, da die breite Öffentlichkeit immer besser über den Zusammenhang zwischen Erregern und Krankheiten informiert ist. Vor diesem Hintergrund scheint es ratsam, sich die Worte des englischen Schriftstellers Gilbert Chesterton in Erinnerung zu rufen. Sinngemäß übersetzt stellte er fest: »Der Mensch lebt nicht von Seife allein; und von Hygienemaßnahmen, ja sogar von der eigenen Gesundheit hat der Mensch wenig, wenn es ihm an einer gesunden Einstellung oder – noch besser – einer gesunden Gleichgültigkeit mangelt.«

    Der bekannteste dieser Wissenschaftler war Louis Pasteur, der zwischen 1850 und 1860 erkannte, dass Schimmelpilze und andere unappetitliche Lebensformen, die auf Lebensmitteln und in Wohnbereichen gedeihen, nicht aus dem Nichts entstehen (ein als Spontanzeugung bezeichnetes Konzept), sondern durch chemische Prozesse von Mikroorganismen. Aufgrund dieser Erkenntnis war es Pasteur möglich, ein Verfahren – die nach ihm benannte Pasteurisierung – zu entwickeln, bei dem die Mikroorganismen in Flüssigkeiten und Lebensmittel durch kurzzeitige Hitzezufuhr abgetötet werden.
    Im Gegensatz zu vielen anderen wissenschaftlichen Hypothesen des 19. Jahrhunderts wurde die Erregertheorie bis heute nicht angezweifelt oder gar widerlegt – ganz im Gegenteil: Sie gilt als wissenschaftlich erwiesen und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Viele der für uns heute selbstverständlichen Leistungen im Gesundheitswesen einschließlich Schutzimpfungen und Antibiotikatherapien haben sich auf der Grundlage der Erregertheorie als Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen etabliert. Selten hat eine Entdeckung die Rettung so vieler Menschenleben ermöglicht wie die Entdeckung der Krankheitserreger.
    Das Wissen um die Existenz von Krankheitserregern bedeutet aber noch lange nicht, dass wir vor ihnen sicher sind. Jeder Mensch kommt permanent mit Keimen, Bakterien, Pilzen und Co. in Berührung, und in sowie auf dem menschlichen Körper tummeln sich unzählige Mikroorganismen
unterschiedlichster Art. So wird jeder Bus, jedes Klassenzimmer, jeder Besprechungsraum und jedes Ballspiel zu einer Art Tauschbörse, auf der wir mit unseren Mitmenschen Milliarden dieser winzigen Organismen austauschen.
    WIE LANGLEBIG SIND ERREGER?
    Wie lange überleben Krankheitserreger eigentlich außerhalb des menschlichen Körpers? Eine gute Frage, die sich jedoch nicht eindeutig beantworten lässt. Die Überlebensfähigkeit variiert abhängig von dem Erregertyp, der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit und der Oberfläche, auf der er landet sowie vielen weiteren Faktoren. In Experimenten mit verschiedenen Erkältungs- und Grippeviren zeigte sich, dass manche nach wenigen Minuten, andere erst nach 48 Stunden abstarben.
    Allgemein scheinen harte Oberflächen wie Stahl, Glas und

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