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Warum manche Menschen nie krank werden

Warum manche Menschen nie krank werden

Titel: Warum manche Menschen nie krank werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gene Stone
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doch seit sie sportlich aktiv ist, war sie keinen einzigen Tag mehr krank. Sie nimmt auch keinerlei verschreibungspflichtige Medikamente ein. Die braucht sie auch nicht, denn wie Helen sagt, ist sie dank ihrer regelmäßigen sportlichen Betätigung in ausgezeichneter Verfassung.
    Ganz so intensiv wie früher betreibt sie ihre sportliche Leidenschaft jedoch nicht mehr, denn ihr Mann bewältigt nur noch kürzere Distanzen. Drei bis zehn Meilen laufen die beiden aber dennoch jeden Vormittag.
    Der Medienrummel um ihre Person ist ebenfalls ein Grund dafür, dass Helen heute nicht mehr so häufig an Wettkämpfen teilnimmt. Wenn bekannt wird, dass sie mit am Start ist,
richten sich alle Kameras auf sie. »Es fällt mir schwer, mein Bestes zu geben, wenn ich mich unter ständiger Beobachtung fühle«, sagt sie.
    Helens Kinder sind aktive Radsportler und Schwimmer, doch Marathonläufe kommen für sie nicht infrage. Was durchaus verständlich ist, wenn die Mutter eine so berühmte Läuferin wie Helen Klein ist.
    Das sind die Fakten
    Dem griechischen Arzt Galenos von Pergamon, kurz Galen, standen im 2. Jahrhundert kaum Instrumente und wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verfügung, um seine Patienten zu untersuchen. In seiner Praxis gab es weder ein Herzfrequenzmessgerät noch ein Stethoskop, und über den Blutkreislauf und den Zusammenhang zwischen Krankheiten und Krankheitserregern war damals noch nichts bekannt. Was es zu Galens Zeit aber gab, waren Gladiatoren und Athleten, die extremen körperlichen Belastungen ausgesetzt waren. Diese Männer dienten dem Arzt als Studienobjekte, an denen er die Funktionen und Reaktionen des menschlichen Körpers beobachtete.
    Nach Jahren des Studiums formulierte Galen die Theorie, dass der menschliche Körper nach Bewegung verlangt – und zwar nach anstrengender, schweißtreibender Bewegung. Galens Ansicht nach brauchte der Mensch ein gewisses Maß an Anstrengung, und das Kriterium dafür, dass sich der Körper anstrengte, war die Veränderung der Atemfrequenz. Anders ausgedrückt bedeutet dies: Körperliche Bewegung ist erst dann als sportliche Aktivität zu bezeichnen,
wenn Sie dabei aus der Puste geraten. Heutzutage sagt man dazu aerobes Training.
    Im Laufe der Jahrhunderte waren sportliche Aktivitäten mal mehr und mal weniger angesagt und nahmen ganz unterschiedliche Formen an. Sport als eine von der Arbeit losgelöste, freiwillige körperliche Betätigung, ist jedoch ein relativ modernes Konzept. Die technischen Fortschritte und gesellschaftlichen Veränderungen, denen wir das Phänomen der Freizeit zu verdanken haben, brachten es mit sich, dass immer weniger Menschen schwerer körperlicher Arbeit nachgehen mussten, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. So kam Sport als Möglichkeit, sich zu entspannen und körperlich fit zu halten, in Mode. Um die Wende zum 20. Jahrhundert hatte die körperliche Ertüchtigung bereits zahlreiche prominente Fürsprecher, die auf ihre Vorteile aufmerksam machten. So erklärte der damalige US-Präsident Teddy Roosevelt zum Beispiel, er sei zwar als Junge oft krank gewesen, habe sich aber durch beharrliche körperliche Ertüchtigung soweit gestählt, um sogar in dem Kavallerie-Regiment der Rough Riders dienen zu können.
    »Die Gesundheit eines Menschen lässt sich daran beurteilen, ob er zwei Pillen oder zwei Treppen- stufen auf einmal nimmt.«
    – JOAN WELSH
    Was sportliche Aktivitäten betrifft, waren die gesellschaftlichen Entwicklungen den medizinwissenschaftlichen weit voraus. Fast zwei Jahrtausende verstrichen, bis der Versuch unternommen wurde, Galens Theorien zu überprüfen und nachzuweisen. Dem US-amerikanischen Gesundheitsministerium zufolge war ein Drittel aller wehrpflichtigen Männer, die im Ersten Weltkrieg für den Dienst in dem Expeditionskorps
gemustert wurden, körperlich nicht sonderlich gut in Form. Somit wurde die körperliche Fitness plötzlich zu einer Frage der nationalen Verteidigungsfähigkeit, und schon flossen die Forschungsgelder. Das Fatigue Laboratory der Harvard-Universität, das Ermüdung und Erschöpfung unter physiologischen und sozialen Gesichtspunkten erforscht, beschäftigte sich von 1924 bis 1946 eingehend damit, welche Auswirkungen Arbeit und Belastung auf den menschlichen Körper haben. In den 1950er-Jahren widmete sich die American Medical Assocation, der größte Interessenverband der medizinischen Fachberufe, dem Zusammenhang zwischen sportlichen Aktivitäten und körperlicher Fitness. Und Jack

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