Warum manche Menschen nie krank werden
der Hypotenuse gleich der Summe der Flächen der Quadrate über den beiden Katheten.«
17.
Positives Denken
Das Gesundheitsgeheimnis von Gail Evans
A ls langjährige Geschäftsführerin des Nachrichtensenders CNN reiste Gail regelmäßig rund um die Welt. Zum Gipfeltreffen von Bush und Gorbatschow musste sie einmal nach Malta fliegen, und schon bei der Landung tobte ein heftiger Sturm. Das Gipfeltreffen fand auf einem Schiff statt. Es regnete in Strömen, es war kalt, und alle wurden klatschnass. Als Gail nach dem ersten Tag der Verhandlungen in ihr Hotel zurückkehrte, fror sie erbärmlich und fühlte sich elend. Aber sie sagte sich: »Das Treffen dauert noch fünf Tage, und ich werde mich die gesamte Zeit über gesund und topfit fühlen!«
Und das tat sie auch. Soweit sich die 68-jährige Gail erinnern kann, hat sie sich weder als Schülerin noch als Berufstätige jemals auch nur einen einzigen Tag krankgemeldet. Wenn sie einmal krank gewesen sein sollte, was sie durchaus für möglich hält, hat sie es ignoriert und aus ihrem Gedächtnis gestrichen, wie es nun einmal ihre Art ist. »Es ist eine Frage der inneren Einstellung. Ich denke prinzipiell positiv, was meine Gesundheit anbelangt. Wenn ich mich einmal angeschlagen fühle, weiß ich, dass das gleich wieder
vorübergeht. Andere Leute denken bei einem kleinen Schnupfen oder leichten Husten immer gleich, sie seien krank. Der Gedanke kommt mir überhaupt nicht in den Sinn. Von einem leichten Schnupfen lasse ich mich nicht unterkriegen.«
Gail, die mittlerweile CNN verlassen hat, nicht aber Atlanta, bezeichnet ihre Einstellung als »wohlwollende Vernachlässigung«, wobei sie aber auch deutlich macht, dass die Vernachlässigung klare Grenzen hat: »Ich bin ja nicht dumm. Wenn ich irgendwo an meinem Körper einen Knoten ertasten würde oder mir ein Bein bräche, ginge ich selbstverständlich zum Arzt. Ich finde nur, dass die meisten Leute übertrieben ängstlich reagieren, wenn es um ihre Gesundheit geht. Schon beim kleinsten Zipperlein gehen sie zum Arzt, der lieber zu viel als zu wenig untersucht, therapiert und verschreibt, bevor er womöglich von einem prozessfreudigen Patienten verklagt wird. Und irgendetwas findet der Arzt immer, wenn er nur lange genug sucht.«
Gail glaubt an die Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers und an die Kraft positiver Gedanken. Sie ist davon überzeugt, dass man ungeachtet der normalen Höhen und Tiefen, die es im Leben jedes Menschen gibt, im Großen und Ganzen gesund ist, wenn man fest daran glaubt . Gail eignete sich diese Einstellung an, als sie in den 1960er-Jahren mit ihrem damals gerade einmal zwei Wochen alten Sohn Jason und ihrem Mann nach Moskau zog. Es dauerte nicht lange, bis sich erneut Nachwuchs – ihr zweiter Sohn Jeffrey – anmeldete. In Moskau gab es damals nur einen einzigen amerikanischen Arzt, der jedoch keine Ahnung von Frauenheilkunde hatte, geschweige denn von Schwangerschaften und Geburtshilfe, da er vorher auf einem Flugzeugträger gearbeitet hatte. Sich an russische Ärzte zu wenden, war Gail zufolge
wenig hilfreich. Die amerikanischen Frauen in Moskau halfen sich daher lieber gegenseitig, wenn eine aus ihrer Mitte krank wurde. Sie wälzten sämtliche verfügbaren Fachbücher und Ratgeber und stellten fest, dass sich auf diese Weise nahezu alle gesundheitlichen Probleme lösen ließen, sofern es sich nicht um echte medizinische Notfälle handelte.
»In einem gewissen Rahmen achte ich natürlich auf meine Gesundheit«, erklärt Gail. »Ich bin immer offen für gute Gesundheitstipps, und wenn ich an Veranstaltungen teilnehme und die Leute um mich herum husten und niesen höre, überlege ich mir schon, zu wem ich mich geselle und mit wem ich mich unterhalte. Trotzdem glaube ich daran, dass es funktioniert, wenn ich mir sage, du bleibst gesund! «
Für die regelmäßige Kontrolluntersuchungen geht Gail zu ihrer Hausärztin, die ihr schon einmal sagte, sie wäre froh, dass nicht alle Patienten Gails Einstellung teilten, sonst müsste sie ihre Praxis schließen.
Das sind die Fakten
In der medizinischen Fachliteratur ist der Fall eines gewissen »Mr. Wright« beschrieben, der in den 1950er-Jahren unter Lymphdrüsenkrebs in fortgeschrittenem Stadium litt. Es bestanden keine Heilungschancen, wie die Krankenhausärzte dem unter extremen Atembeschwerden leidenden Patienten mitteilten, dessen Körper von zahlreichen tennisballgroßen Tumoren überzogen war. Mr. Wright überredete die Ärzte
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