Warum manche Menschen nie krank werden
angelegte Framingham-Studie, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und Herzkrankheiten in Amerika untersuchte, kam zu einem ähnlichen Schluss.
»Ich wurde nicht zum Vegetarier, weil es für mich gesünder ist, sondern weil es für die Hühner gesünder ist.«
– ISAAC BASHEVIS SINGER, US-AMERIKANISCHER SCHRIFTSTELLER
Aus zahlreichen weiteren Untersuchungen geht hervor, dass Krebserkrankungen mit dem Verzehr von tierischen Produkten in Zusammenhang stehen, wobei insbesondere gesättigte tierische Fette, tierisches Eiweiß und der insulinähnliche
Wachstumsfaktor 1 (IGF-1), ein stark wachstumsförderndes Hormon, ausschlaggebend sind. Gesättigte Fette sind extrem kalorienhaltig und beeinträchtigen die Immunabwehr, wodurch das Wachstum von Zellen – und eben auch das von Krebszellen – angeregt wird. Laut Dr. Campbell trägt das auch in fettfreien Milchprodukten enthaltene tierische Eiweiß zu einer Übersäuerung bei, und in einem sauren Milieu gedeihen Krebszellen und Tumore besonders gut.
Das medizinische Fachblatt Alternative Medicine Review berichtete im Juni 1999, dass fettfreie Milchprodukte ganz oben auf der Liste der Lebensmittel stehen, die mit Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden können. Das heißt, es ist nicht das Fett, sondern das Milchprodukt an sich, das das Krebsrisiko erhöht. Eine über acht Jahre gemeinsam mit dem US-amerikanischen Rentnerbund durchgeführte Studie zeigte, dass das Risiko, an diversen Krebsarten zu erkranken – darunter Lungen-, Dickdarm- und Mastdarmkrebs, Speiseröhrenkrebs, Leber- und Bauchspeichelkrebs – bei Vegetariern deutlich niedriger war als bei Menschen, die häufig Fleisch verzehrten.
Trotz alledem ist nicht unbedingt gesagt, dass Veganer vor Gesundheit nur so strotzen. Fakt ist, dass der Gesundheitszustand vieler Veganer sehr zu wünschen übrig lässt, weil mit der stark eingeschränkten Auswahl an Nahrungsmitteln auch eine gefährliche Mangelernährung einhergehen kann. Um sich gesund vegan zu ernähren und dem Körper und der Gesundheit nicht zu schaden, muss der Speiseplan sehr sorgfältig geplant werden, eine abwechslungsreiche Kost aus verschiedenen Obst- und Gemüsesorten sowie Hülsenfrüchten zusammengestellt und gegebenenfalls um
Nahrungsergänzungsmittel wie Vitaminpräparate und Mineralstoffe ergänzt werden.
Früher konnten Veganer ihren Bedarf an Vitamin B12 zum Beispiel noch darüber decken, dass die Mikroorganismen, die es produzieren, bei dem Verzehr von Obst und Gemüse einfach mitgegessen wurden. Bei der heutigen Lebensmittelhygiene (siehe Hygienehypothese) befinden sich jedoch keine Vitamin B12-Lieranten mehr auf den Produkten. Ein Mangel an Vitamin B12 kann zu Blutarmut und neurodegenerativen Erkrankungen führen, weshalb Veganer mit diesem Vitamin angereicherte Lebensmittel oder 500 Mikrogramm täglich als Nahrungsergänzung zu sich nehmen sollten.
Bei der veganen Ernährung muss außerdem die Kalziumversorgung gesichert werden, was unter anderem über Sojamilch erfolgen kann, die mit Kalzium angereichert ist. Auch Mangold, Grünkohl, Brokkoli und Mandeln enthalten viel Kalzium. Empfohlen werden zwischen 500 und 1 000 Milligramm Kalzium pro Tag, wobei der Bedarf natürlich individuell verschieden ist. Bei einer rein pflanzlichen Ernährungsweise empfiehlt es sich, die B12- und Kalziumwerte regelmäßig ärztlich überprüfen zu lassen.
»Der Mensch kann leben und gesund sein, ohne dass er zu seiner Ernährung Tiere tötet. Wenn er also Fleisch isst, so ist er mitschuldig am Morden von Tieren, nur um seinem Geschmack zu schmeicheln.«
– LEO TOLSTOI, RUSSISCHER SCHRIFTSTELLER
Auch der tägliche Bedarf an Vitamin D muss sichergestellt werden, was sich durch ein Sonnenbad von etwa 20 Minuten (wobei die Zeitangabe stark von der jeweiligen Hautpigmentierung
und der geografischen Lage abhängt), durch Lebensmittel, die mit Vitamin D angereichert sind, oder durch Nahrungsergänzungsmittel erreichen lässt. (In den USA leidet fast jeder unter Vitamin D-Mangel, ob nun Vegetarier oder Nicht-Vegetarier). Für eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D gilt ein Richtwert von mindestens 400 IU (mehr über Vitamin D erfahren Sie im Abschnitt »Vitamin C oder D?«).
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