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Warum so scheu, MyLady

Warum so scheu, MyLady

Titel: Warum so scheu, MyLady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Elizabeth Cree
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darauf an, unsere Bekanntschaft zu vertiefen.”
    “Da irren Sie sich”, fauchte sie.
    “Wieso laufen Sie mir dann immer wieder in die Arme?”
    “Genauso gut könnte ich fragen, warum Sie mir dauernd im Weg stehen.”
    Sein spöttischer Blick trieb ihr das Blut in die Wangen. “Vielleicht, weil
ich
unsere Bekanntschaft vertiefen will.”
    “Versuchen Sie mich zu ärgern, Sir?”
    “Aus welchem Grund sollte ich diesen Wunsch verspüren?”
    “Keine Ahnung. Würden Sie mich vorbeilassen?”
    “Wäre das ratsam? Dies ist die St. Clair-Seite des Saals. Kehren Sie lieber um, und bringen Sie sich in Sicherheit. Außerdem scheint es unserem Gastgeber zu missfallen, dass Sie mit mir sprechen.”
    Unauffällig spähte Sarah in Lord Henslowes Richtung. In der Tat, er starrte sie mit finsterer Miene an. Seufzend wandte sie sich ab. Einfach lächerlich. Warum durfte sie nicht selbst bestimmen, mit wem sie sich unterhielt? Über Lord Huntingtons Schulter beobachtete sie Cedric, der Amelia gerade verließ und sich suchend umschaute. Ein paar Sekunden später entdeckte er sie und näherte sich zielstrebig. “Wenn Sie mich entschuldigen würden, Sir – ich kann nicht den ganzen Abend hier herumstehen und Unsinn mit Ihnen reden.”
    “Wollen wir Unsinn reden, während wir tanzen?”, fragte Huntington.
    Sarah schluckte krampfhaft. “Bitte, Sir, hänseln Sie mich nicht … Ich muss mich um meinen Großvater kümmern …” Während sie auf die Veranda eilte, wusste sie nicht, ob sie vor Huntington oder Blanton floh.
    Devon schaute ihr nach. Wollte sie Lord Monteville im Garten suchen? Im Spielsalon würde sie ihn eher finden. Ärgerlich runzelte er die Stirn. Warum musste er sie jedes Mal verspotten, wenn sie sich begegneten? Um ihre schönen Wangen erröten zu sehen? Wenn er vernünftig wäre, würde er sich von ihr fern halten. Ihr sichtliches Entsetzen über seinen Vorschlag, sie sollte mit ihm tanzen, hatte verraten, wie schrecklich gern sie das tun würde.
    “Schon wieder auf Kriegsfuß?” Lord Jeremy Pennington, sein Vetter, tauchte neben ihm auf. Womit hast du Miss Chandler in die Flucht geschlagen?”
    “Ich bat sie nur um einen Tanz.”
    “Darauf hat sie etwas seltsam reagiert. Aber das verstehe ich. Anscheinend bist du wild entschlossen, die arme junge Dame unablässig zu necken.”
    “Was soll ich denn sonst tun, wenn sie mich für den Teufel persönlich hält?”
    “Mit den Sünden ihres Bruders hat sie nichts zu tun. Vielleicht solltest du eine Versöhnung anstreben. Sonst werden immer wieder peinliche Situationen entstehen. Nachdem Jessica und Adam verlobt sind …”
    “Selbst wenn ich’s wollte – Miss Chandler wäre wohl kaum damit einverstanden.”
    “Von Miss Chandler habe ich gar nicht gesprochen”, erwiderte Jeremy lächelnd.
    Devon wollte antworten, doch dann wurde seine Aufmerksamkeit von Cedric Blanton abgelenkt, der vor einer Terrassentür stand, in den Garten schaute und jemanden zu suchen schien. Wen – das wusste Devon nur zu gut. In London war Blantons brennendes Interesse an Sarah Chandler unübersehbar gewesen. Das beunruhigte Devon – insbesondere seit einem Picknick im letzten Sommer, bei dem er Blanton in letzter Minute daran gehindert hatte, die Tochter des Duke of Wrexton in ein Gebüsch zu zerren.
    Als die Musik verstummte, erschien ein Lakai, um das Dinner anzukündigen, und Jeremy wandte sich zu Devon. “Gehen wir? Tante Beatrice hat mir befohlen, sie zu eskortieren. Wenn ich mich verspäte, handle ich mir einen Tadel ein, und dieser Gefahr will ich entrinnen.”
    “Ich komme gleich nach.”
    “Gut, bis dann.”
    In wachsendem Unbehagen beobachtete Devon, wie Blanton in den Garten ging. War Sarah leichtsinnig genug, sich immer noch da draußen herumzutreiben? Hastig ließ er den Blick über die Gästeschar schweifen, die zum Ausgang strömte. Aber er entdeckte keine schlanke Gestalt in cremefarbenem Kleid mit hochgestecktem kastanienroten Haar.
    Kurz entschlossen eilte er in den kühlen, dunklen Garten. Wolkenschleier verhüllten den Mond. Zwischen hohen Büschen drangen Stimmen hervor. Er beschleunigte seine Schritte, und wenige Sekunden später erblickte er eine Frau, die sich in Blantons Armen wand. Nachdem sie ihn abgewehrt hatte, packte er sie sofort wieder, und Devon hörte, wie die Seide ihres Kleids zerriss.
    “Lassen Sie mich los!”, zischte sie.
    “Nein, meine Liebe, ich muss mit Ihnen reden.”
    Ohne lange zu überlegen, trat Devon vor. “Sir, ich

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