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Warum so scheu, MyLady

Warum so scheu, MyLady

Titel: Warum so scheu, MyLady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Elizabeth Cree
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hervor und hüpfte auf den Stuhl. In aller Ruhe begann er sein Fell zu putzen und erweckte den Anschein, hier wäre nichts Besonderes geschehen.

22. KAPITEL
    D evon schaute auf Merlin hinab, der neben ihm in einem Ohrensessel kauerte und selbstgefällig schnurrte, als wüsste er, dass er der Held des Tages war.
    “Niemals hätte ich gedacht, ich würde Sarahs oder mein eigenes Leben einem Kater verdanken”, seufzte Devon. Soeben hatten sie das Dinner im Speiseraum von Ravensheed beendet und sich im Salon versammelt. Adam saß mit Jessica auf dem Sofa, einen Arm um ihre Schultern gelegt, und erweckte den Eindruck, er wollte sie nie wieder loslassen. Vor dem Kamin standen Nicholas und Lord Monteville. Und Sarah hatte mit Amelia auf einer Chaiselongue gegenüber von Devon Platz genommen.
    “Wenn ich mir vorstelle, dass ich Sarah beinahe gezwungen hätte, ihren Kater am Straßenrand auszusetzen …” Nicholas lachte kurz auf. “Wenn ich auch wusste, dass Blanton Katzen verabscheute, übrigens alle Tiere –, ich hatte keine Ahnung, warum. Sonst hätte ich Merlin schon früher ins Zimmer geschickt.”
    “Beinahe hätte Blanton ihn erschossen”, betonte Sarah vorwurfsvoll.
    Devon hob die Brauen. “Was dir größeren Kummer zu bereiten schien als seine Absicht,
mich
zu erschießen …”
    “Wie du dich vielleicht erinnerst, bot ich ihm an, ihn zu begleiten, wenn er dich gehen lässt.” Ihr Leben lang würde sie nicht vergessen, welch schreckliche Angst ihr Blantons mörderischer Plan eingejagt hatte.
    “Ja, das hast du getan, Liebes”, bestätigte Devon lächelnd.
    Die plötzliche Glut in seinen Augen ließ sie erröten. Hastig schaute sie weg. Gähnend erhob sich Amelia. “Für heute habe ich genug Aufregungen erlebt. Jetzt will ich nur noch schlafen und von meinem Zuhause träumen, wo’s viel ruhiger zugeht.”
    “Diesem Beispiel werde ich folgen”, verkündete Nicholas und stellte sein leeres Glas auf den Tisch. Beim Dinner hatte er Devons Einladung angenommen, in Ravensheed zu übernachten.
    “Ich glaube, ich habe dir noch gar nicht richtig gedankt”, sagte Devon, stand auf und streckte seine Hand aus, die Nicholas nach kurzem Zögern schüttelte.
    Dann wandte er sich zu seiner Schwester, neigte sich hinab und küsste ihre Stirn. “Ein Glück, dass dir nichts Schlimmeres zugestoßen ist.”
    Die Augen voller Tränen, presste sie seine Hand an ihre Wange. “Auch ich muss dir danken.”
    “Und ich dir, Sarah!” Jessica sprang auf, eilte zu ihr und nahm sie in die Arme. “Wie tapfer du warst.”
    “Nicht tapferer als du”, flüsterte Sarah und erwiderte die Umarmung. “Schlaf gut.”
    “Das will ich versuchen. Ich … ich liebe dich. Schon immer habe ich mir eine Schwester gewünscht.”
    “Ich ebenfalls. Jetzt habe ich eine gefunden.”
    “Nochmals vielen Dank.” An Adams Seite verließ Jessica den Salon. Inzwischen waren Amelia und Nicholas bereits hinausgegangen.
    “Das ist wohl mein Stichwort”, bemerkte der Earl. “Übrigens kam ich nicht nur in der Absicht hierher, Blantons teuflische Pläne zu durchkreuzen. Ich wollte feststellen, ob mich meine Ahnung nicht trog und ob ihr beide viel mehr füreinander empfindet, als ihr’s zugegeben habt. Welch ein Glück, dass es kein Irrtum war! Gute Nacht, mein Kind – Devon …” Liebevoll strich er über Sarahs Wange und wandte sich zur Tür. Die Hand auf der Klinke, drehte er sich noch einmal um. “Und nun freue ich mich auf meinen ersten Urenkel.” Leise schloss er die Tür hinter sich.
    Verlegen stand Sarah auf und hob Merlin hoch. “Jetzt werde ich mich auch zurückziehen. Gute Nacht, Devon.”
    “Sarah, ich muss dir etwas sagen.”
    “Kann es nicht warten?” Merlin wand sich in ihren Armen, und sie stellte ihn auf den Boden.
    “Nein, es ist zu wichtig.” Er reiche ihr seine Hand. “Komm mit mir.”
    “Wohin gehen wir?”
    “Diesmal in
mein
Schlafzimmer.” Mit einem viel sagenden Blick auf den Kater fügte er hinzu: “Bei einem so bedeutsamen Gespräch möchte ich nicht gestört werden.”
    Und so folgte sie ihm durch die mittlerweile vertraute Galerie und betrat zum ersten Mal sein Zimmer, das von einem wuchtigen Vierpfostenbett beherrscht wurde. Auf der Nachtkonsole brannte eine Kerze. Devon schloss die Tür hinter sich, und Sarah schaute ihn nervös an. Halb im Schatten, war seine Miene unergründlich. Sie fuhr mit ihrer Zunge über die Lippen. “Also, was willst du mir sagen?”
    “Dass ich …” Ehe sie wusste, wie

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