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Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Titel: Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)
Autoren: Brian Clegg
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Durchmesser von knapp 20 mm – 1 m ist 50-mal größer.
    Messen Sie noch den Durchmesser anderer Münzen aus, die Sie normalerweise bei sich tragen, um weitere Referenzobjekte zu haben.
    Nun muss man einfach nur feststellen, wie groß ein bekanntes Objekt erscheint. Das Uffington-Pferd ist beispielsweise 110 Meter lang. Bei Autos können Sie von 4 Metern Länge ausgehen. Einfamilienhäuser sind etwa 10 Meter und normale Fertigungshallen und große Supermärkte zwischen 100 und 200 Meter lang.
    Stellen wir uns vor, Sie sehen das Uffington-Pferd und es erscheint genauso groß wie die 10-Cent-Münze, die Sie auf Armlänge halten. 1 m ist 50-mal größer als die Münze. Bei einer Länge von 110 m ist das Pferd also 5500-mal größer als die Münze. Das bedeutet, dass die Entfernung zum Pferd 5500-mal größer ist als die zwischen Ihrem Auge und Ihrer Fingerspitze (0,75 Meter). Folglich befinden Sie sich zum Zeitpunkt des Vergleichs in einer Höhe von ca. 4125 Metern.
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Die Spuren der Vergangenheit
    Auch wenn Sie sich am Boden befinden, ist es nicht sonderlich schwierig, Dinge wie das Uffington-Pferd oder die Nazca-Linien zu entdecken. Das Bild ist vielleicht nichtganz so deutlich wie aus dem Flugzeugfester heraus, aber Sie verpassen die Anlage nicht, wenn Sie sich ihr nähern. Dasselbe gilt für die Mauerreste einer großen Ruine. Vom Boden aus wirken sie vielleicht wie zufällig errichtete Teile, aber der Blick aus der Luft enthüllt die genaue Struktur. Vom Flugzeug aus können Sie jedoch noch eine ganze Reihe anderer menschlicher Spuren im Boden entdecken, die Sie unten selbst dann nicht erahnen, wenn Sie direkt daneben stehen.
    12. Unterschiedliche Ruinen auf dem Siedlungshügel Old Sarum (Wiltshire, England).
    Im Lauf der Zeit wurden immer wieder Gebäude, Viertel und auch ganze Städte verlassen. Das konnte geschehen, wenn eine Kultur ein Gebiet aufgab und eisenzeitliche Siedlungen oder auch römische Villen zurückließ. Gründe dafür konnten etwa eine erschöpfte Mine oder ausgelaugtes Ackerland sein. Anfangs blieben dann die aufgegebenen Gebäude wie in Old Sarum als Ruinen sichtbar, aber es war nicht ungewöhnlich, dass Materialien entnommenund an anderer Stelle wieder verbaut wurden, während weniger massive Bauwerke – meist mit viel Holz errichtet – dem Zahn der Zeit anheimfielen. Große Abteien und Burgen können noch Jahrhunderte nach der Aufgabe zu sehen sein, aber von Wohnhäusern bleiben oft nur die Fundamente, die alsbald von Erde bedeckt und verschwunden sind.
    Solche verborgenen historischen Stätten kann man mit den richtigen Instrumenten aufspüren. Die Fundamente haben normalerweise eine andere Dichte als die Erde rundum, sie enthalten andere Wassermengen und erscheinen sonstwie atypisch, so dass sie mit modernen Detektoren auszumachen sind. Aber es gibt eine wesentlich einfachere Methode, solche alten Stätten zu entdecken: indem man sie im Flugzeug relativ niedrig überfliegt.
    Am besten können Sie das ausprobieren, wenn Sie um den Sonnenauf- oder -untergang herum starten oder landen. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne tief am Himmel und wirft flache Schatten. Suchen Sie das offene Gelände ab, insbesondere in der Nähe von Städten. Nehmen wir an, es befand sich hier eine römische Villa, von der nur noch Mauerreste im Boden stecken, die nicht zu sehen sind, wenn man über das Feld läuft. Befindet sich eine massive Mauer direkt unter der Oberfläche, können Wurzeln nicht so tief reichen und die Pflanzen dort sind ein kleines bisschen verkümmerter als jene daneben. Da, wo sich Gräben befanden, sind Pflanzen hingegen ein wenig höher und üppiger als üblich.
    Diese Veränderungen sind vom Boden aus nicht zu erkennen. Doch wenn das Licht in einem flachen Winkel einfällt, werfen die höheren Pflanzen einen deutlichen Schatten. Aus der Luft kann der Schatten zusammen mit kleinen Farbunterschieden zwischen verkümmerten undnormalen Pflanzen den Umriss eines Gebäudes sichtbar machen. In offenem Gelände kann so der Grundriss eines verborgenen Gebäudes in Schattenform enthüllt werden. Auf diese Weise wurden ganze archäologische Stätten entdeckt. Wenn Sie das Glück haben, ebenfalls zum Entdecker eines verborgenen Gebäudes zu werden, sehen Sie Mauern, die vielleicht seit tausend und mehr Jahren nicht mehr über die Erde ragten, erkennbar gemacht durch das Zusammenspiel von Pflanzen und Schattenspielen einer tiefstehenden Sonne. Doch seien Sie vorsichtig, dass Sie die
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