Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)
achten sollten, ist der Sonnenfleckenzyklus. Die Strahlenmenge, die von der Sonne ausgeworfen wird, ändert sich etwa in einem Elfjahreszyklus. Abhängig vom Punkt im Zyklus kann die Sonne zwischen nahezu 0 und 0,001 mSv pro Stunde während eines Fluges hinzufügen. 2011 und 2022 erreicht die Strahlung jeweils ein Maximum, ein Minimum haben Sie 2016. DieStrahlenbelastung während des einzelnen Fluges ist nicht besorgniserregend, jedenfalls nicht mehr als ein Urlaub in Cornwall. Aber wenn Sie öfter als einmal pro Woche fliegen, sollten Sie sich besser näher informieren.
KABINENERLEBNISSE
Mangelnde Blutversorgung
In der Flugzeugkabine selbst sind die Passagiere zwei weiteren Risiken ausgesetzt, über die wesentlich mehr als zwei Studien veröffentlicht worden sind: tiefe Venenthrombose und Jetlag. Jedes Jahr leiden Millionen Menschen unter einer Thrombose, allerdings meist ohne gravierende Folgen (und meist nicht während eines Fluges). Sie entsteht durch ein kleines Blutgerinnsel, das sich aufgrund des konstanten Drucks durch den Sitz während eines Langstreckenfluges in Ihren Beinen bilden kann – wobei der verminderte Luftdruck die Sache noch verschlimmert.
Doch ein paar kleine Übungen sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Gefahr zu verringern, wenn Sie sich auf einem Langstreckenflug befinden. Versuchen Sie, mindestens einmal pro Stunde durch die Kabine zu gehen. Ist das nicht möglich, sollten Sie Ihre Beine anspannen und massieren (am allerbesten ist es, wenn Sie dies regelmäßig tun, unabhängig davon, ob Sie Ihren Spaziergang unternehmen können oder nicht). Zusätzlich hilft es, viel Wasser zu trinken und sich vor dehydrierenden Getränken wie Alkohol oder Kaffee zu hüten. Wenn Sie Aspirin gut vertragen (fragen Sie Ihren Arzt), kann eine niedrige Dosis (üblicherweise eine halbe für Erwachsene vorgesehene Tablette) zur Blutverdünnung beitragen. Und natürlich können Sie auch die wenig schmeichelhaften Stützstrümpfe tragen, die sich aber unter Hosen gut verbergen lassen.
Dem Jetlag beikommen
Ein Jetlag ist eher unangenehm und nicht lebensbedrohlich. Die meisten Passagiere, die mehrere Zeitzonen überfliegen, machen damit Bekanntschaft. Die Einteilung der Erde in verschiedene Zeitzonen erfolgte, als die Eisenbahnen unser Verhältnis zu Uhren veränderten, und war eine willkürliche Entscheidung. Wir hätten auch eine Einheitszeit für den gesamten Planeten nehmen können, bei der 17.00 Uhr an manchen Orten am Morgen, anderswo am Nachmittag und wieder woanders mitten in der Nacht gewesen wäre. Die Uhrzeit wäre dabei überall gleich, jedoch nicht mehr an eine bestimmte Tageszeit gebunden. Das würde gegen den Jetlag allerdings nicht helfen, denn unser Wachsein wäre nach wie vor an das Tageslicht gekoppelt und rund um die Erde verschieden.
Die Zeitzonen überqueren
Ehe die Zeitzonen festgelegt wurden, hatte man überall seine eigene Lokalzeit, die auf dem Lauf der Sonne basierte. Es gab keinerlei Koordination, was heißen konnte und es auch tat, dass die Zeit sich von Stadt zu Stadt unterschied. Zwölf Uhr mittags war in New York zu einem anderen Zeitpunkt als in Boston. Die Londoner Zeit war anders als die von Birmingham. Doch mit dem Aufkommen der Eisenbahn wurde es unabdingbar, dass sich die verschiedenen Stationen entlang einer Strecke über die Zeit einigten. Ein Fahrplan wäre kaum zu erstellen gewesen, wenn jede Ankunft und Abfahrt von der individuellen Vorstellung jeder Stadt, wann zwölf Uhr mittags sei, bestimmt worden wäre. Die Zeitzonen, die wir kennen, wurden im Wesentlichen Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt. Die gegenwärtigen US-amerikanischen Zonen etwa wurden 1883 standardisiert.
Die Hauptzeitzonen teilen die Welt in Segmente, die jeweils die gleiche Uhrzeit haben. Die USA haben vier Zonen für das Kontinentalgebiet (ohne Alaska), die von der Eastern Standard Time (sechs Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit [MEZ] und fünf Stunden hinter der koordinierten Weltzeit UTC, die Greenwich Mean Time entspricht) bis zur Pacific Standard Time (neun Stunden hinter MEZ beziehungsweise acht Stunden hinter UTC) reichen. Ein paar Länder bringen allerdings Verwirrung in die Sache, indem sie mit ihren Zonen nur um eine halbe Stunde beziehungsweise um 45 Minuten abweichen. Venezuela beispielsweise liegt 4 ¼ Stunden hinter UTC, während Nepal 5¾ Stunden voraus ist. Wenn die Zeitzonen als gleichmäßige Segmente wie die Spalten einer Orange aufgeteilt wären, würde nach
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