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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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immer nicht, womit sie es zu tun hatten.)
    Den Kopf hatte er so weit nach links gedreht, dass seine Nackenmuskeln hervortraten. Sein rechter Arm stand starr vom Körper ab. Der linke Arm bildete mit dem Körper einen exakten rechten Winkel, der linke Unterarm und die Hand deuteten stocksteif nach oben. Die Beine waren zu der grotesken Parodie eines Läufers verkrümmt.
    Doktor Grosbeck sagte: »Auf mich macht er den Eindruck, als ob er schwimmen würde. Werfen wir ihn in ein Wasserbecken und schauen wir zu, ob er sich bewegt.« Manchmal neigte Grosbeck zu drastischen Lösungen.
    Timofeyev nahm seinen Platz an dem Türspion ein. »Noch immer Krämpfe«, murmelte er. »Ich hoffe, der arme Kerl fühlt keinen Schmerz, wenn seine kortikalen Abwehrmechanismen zusammenbrechen. Wie kann ein Mensch Schmerz bekämpfen, wenn er nicht einmal weiß, was ihm widerfährt?«
    »Und Sie, Sir und Doktor«, wandte sich Grosbeck an Vomact, »was meinen Sie?«
    Vomact brauchte ihn sich nicht erst anzuschauen. Er war früh gekommen und hatte lange und ernst den Patienten betrachtet, bevor die anderen Ärzte eingetroffen waren. Vomact war ein weiser Mann mit tiefem Einsichtsvermögen und reicher Intuition. Er konnte in einer Stunde mehr feststellen, als eine Maschine in einem Jahr diagnostizieren konnte, und er begann bereits zu begreifen, dass dies eine Krankheit war, an der kein Mensch jemals zuvor gelitten hatte.
    Aber ihnen standen noch einige Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die drei Ärzte probierten sie aus.
    Sie versuchten es mit Hypnose, Elektrotherapie, Massage, Subsonik, Atropin, Surgital, der gesamten Familie der Digitaline und einigen quasi-narkotischen Viren, die im Orbit gezüchtet worden waren, wo sie schnell mutierten. Die ersten Reaktionen zeigten sich, als sie es mit einer Kombination von Gas-Hypnose und elektronisch verstärkter Telepathie versuchten. Dies bewies, dass die Bewusstseinsfunktionen des Patienten noch nicht vollständig erloschen waren; andernfalls hätte sich das Gehirn als bloßes Fettgewebe dargeboten, ohne jede neurologische Aktivität. Die anderen Versuche verliefen weitgehend ergebnislos. Das Gas erzeugte einen Hauch von Furcht und Schmerzen. Der Telepath berichtete von fremden, nur andeutungsweise erkennbaren Sternbildern. (Die Ärzte schickten den Telepathen sofort zur Weltraumpolizei, um die Sternbilder identifizieren zu lassen, die er im Bewusstsein des Patienten gesehen hatte, aber ohne Erfolg. Der Telepath war zwar ein scharfsinniger Mann, doch er konnte sich nicht an genügend Details erinnern, die für einen Vergleich mit den Sternenkatalogen erforderlich gewesen wären.)
    Die Ärzte griffen wieder auf ihre Drogen zurück und versuchten es mit alten, einfachen Medikamenten – Morphium und Koffein, die sich gegenseitig neutralisierten, und einer handfesten Massage, um ihn wieder träumen zu lassen und so dem Telepathen die Möglichkeit zu geben, erneut die Bilder aufzunehmen.
    An diesem und auch am nächsten Tag kam es zu keinen weiteren Ergebnissen.
    Währenddessen wurden die irdischen Behörden unruhig. Zu Recht waren sie davon überzeugt, dass die Ärzte gute Arbeit geleistet hatten, da von ihnen immerhin festgestellt worden war, dass der Patient erst wenige Sekunden vor seiner Entdeckung durch die Roboter die Erde betreten hatte. Doch wie war ihm das gelungen?
    Von der Luftraumbehörde der Erde lagen keine Meldungen vor, dass ein Flugkörper in die Atmosphäre eingedrungen war und einen leuchtenden Schweif ionisierter Gase erzeugt hatte, und nichts deutete auf das Flüstern der gewaltigen Kräfte hin, die ein Planoformschiff durch den Weltraum 2 beförderten.
    (Crudelta, der überlichtschnelle Schiffe benutzte, kroch doch langsam wie eine Schnecke der Erde entgegen, obwohl er sich, so gut es ging, beeilte, um festzustellen, ob Rambo vor ihm dort eingetroffen war.)
    Am fünften Tag jedoch kündigte sich ein Durchbruch an.

V
    Elizabeth war gestorben.
    Dies wurde erst sehr viel später durch eine sorgfältige Überprüfung der Krankenhausunterlagen festgestellt.
    Die Ärzte wussten nur so viel:
    Patienten waren über den Korridor geschoben worden, zugedeckte Gestalten, die reglos auf Rollbetten lagen.
    Plötzlich blieben die Betten stehen.
    Eine Krankenschwester schrie auf.
    Die massive Stahl-Plastik-Wand neigte sich nach innen. Eine stumme Kraft schob bedächtig die Wand in den Korridor.
    Die Wand riss auseinander.
    Eine menschliche Hand erschien.
    Eine der Krankenschwestern rief

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