Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
Vom Netzwerk:
kennengelernt, dessen Unterleib verschwunden war und dessen Eingeweide durch etwas gehalten wurden, das einer Kunststoffbandage ähnelte. Der Halbmensch hatte ihm gezeigt, dass man stillliegen musste, wenn die Dromozoen mit ihrer unermüdlichen Sehnsucht, Gutes zu tun, sie überfielen.
    »Man kann nicht gegen sie ankämpfen«, sagte der Halbmensch. »Sie haben Alvarez so groß wie einen Berg gemacht, so dass er sich niemals mehr bewegen kann. Jetzt werden sie versuchen, uns glücklich zu machen. Sie füttern und säubern und erfrischen uns. Lieg still. Mach dir keine Gedanken wegen deines Schreiens. Das tun wir alle.«
    »Und wann bekommen wir die Droge?«, fragte Mercer.
    »Wenn S’dikkat kommt.«
    S’dikkat kam an diesem Tag. Er zog eine Art Radschlitten hinter sich her. Die Kufen trugen ihn über die Hügel, während in der Ebene die Reifen die Fortbewegung übernahmen.
    Kurz bevor er eintraf, verfiel die Herde in fieberhafte Betriebsamkeit. Überall gruben die Menschen die Schläfer aus. Als S’dikkat dann ihren Warteplatz erreichte, hatte die Herde bereits das Doppelte ihrer eigenen Zahl an schlafenden, rosa Körpern ausgegraben: Männer und Frauen, Junge und Alte. Die Schläfer sahen nicht besser oder schlechter aus als die Wachen.
    »Beeilt euch!«, drängte Lady Da. »Er gibt keinem von uns einen Schuss, bevor nicht alle bereit sind.«
    S’dikkat trug seinen schweren Bleianzug. Er hob den Arm zu einem freundlichen Gruß, wie ein Vater, der mit Geschenken zu seinen Kindern nach Hause zurückkehrt. Die Herde wimmelte um ihn herum, ohne ihm jedoch zu sehr auf den Leib zu rücken. Er griff in den Schlitten. Dort befand sich eine Flasche, die er sich mit einem Lederriemen um die Schulter hängte. Von der Flasche hing ein Schlauch herab. In der Mitte des Schlauches war eine kleine Hochdruckpumpe eingebaut. Am Ende des Schlauches glitzerte eine Injektionsnadel.
    Als er fertig war, winkte S’dikkat ihnen zu, näherzutreten. Sie folgten glücklich lächelnd seiner Aufforderung, und der Stiermann schritt ihre Reihen ab, bis er bei dem Mädchen angelangt war, aus deren Hals der Knabe wuchs. Seine mechanische Stimme dröhnte aus dem Lautsprecher, der an seinem Hals angebracht war. »Gutes Mädchen! Gutes, gutes Mädchen! Du bekommst ein großes, großes Geschenk.« Er verabreichte ihr eine so lange Injektion, dass Mercer sehen konnte, wie eine Luftblase von der Pumpe zur Flasche aufstieg.
    Dann ging S’dikkat zu den anderen zurück, ließ hier und da dröhnend ein gut gelauntes Wort fallen, bewegte sich mit unvermuteter Grazie und Behändigkeit unter den Leuten. Die Nadel blitzte auf, als er ihnen nacheinander die Hochdruck-Injektionen verabreichte. Die Leute ließen sich anschließend zu Boden fallen, setzten sich oder legten sich wie im Halbschlaf hin.
    S’dikkat erkannte Mercer wieder. »Hallo, Freund. Jetzt kannst du deinen Spaß haben. Im Haus hätte es dich umgebracht. Hast du etwas für mich?«
    Mercer stammelte, dass er nicht wisse, was S’dikkat meine, doch der doppelnasige Mann antwortete an seiner statt: »Ich glaube, er hat einen hübschen Babykopf, aber der ist noch nicht groß genug, um ihn jetzt schon abzunehmen.«
    Mercer merkte nichts von der Spritze.
    S’dikkat hatte sich bereits dem nächsten Grüppchen zugewandt, als das Super-Kondamin in Mercer zu wirken begann. Er wollte hinter S’dikkat herlaufen, den Bleianzug umarmen, S’dikkat sagen, dass er ihn liebe. Er stolperte und fiel, aber es schmerzte nicht.
    Das vielleibige Mädchen lag neben ihm. Mercer sprach mit ihr. »Ist es nicht wundervoll? Du bist wunderschön, wunderschön, wunderschön. Ich bin so glücklich, dass ich hier bin.«
    Die Frau, die von den wachsenden Händen bedeckt war, kam heran und setzte sich zu ihnen. Sie strahlte Wärme und Kameradschaft aus. Mercer fand, dass sie sehr vornehm und liebreizend aussah. Er legte seine Kleidung ab; es war närrisch und hochnäsig, Kleider zu tragen, wenn all diese netten Menschen nackt waren.
    Die beiden Frauen schwatzten und turtelten mit ihm.
    In einem Winkel seines Bewusstseins wusste er, dass sie eigentlich nichts sagten, sondern nur die Euphorie einer Droge ausdrückten, die so stark war, dass sie im gesamten bekannten Universum verboten war. Der Großteil seines Ichs war glücklich. Er fragte sich, wieso er nur das Glück gehabt hatte, einen so hübschen Planeten wie diesen besuchen zu dürfen. Er wollte es Lady Da sagen, aber die Worte formten sich nicht deutlich genug.
    Ein

Weitere Kostenlose Bücher