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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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überanstrengt.«
    Automatisch scannte er. »Nein, das bin ich nicht! Hör mir zu. Was glaubst du, was das für ein Gefühl ist, im Auf-und-Hinaus zu sein, mit der Mannschaft in der Nähe, den Dem-Raum-Gewidmeten? Was glaubst du, was das für ein Gefühl ist, ihren Schlaf zu beobachten? Was glaubst du, was das für ein Gefühl für mich ist, Monat für Monat zu scannen, scannen, scannen, während ich die Große Qual des Weltraums spüren kann, die gegen jeden Teil meines Körpers anbrandet und versucht, meine Habermann-Blockierungen zu durchbrechen? Glaubst du, dass es mir gefällt, die Männer zu wecken, wenn es Zeit dafür ist, während ich weiß, dass sie mich dafür hassen? Hast du jemals Habermänner kämpfen sehen – starke Männer, die kämpfen und keinen Schmerz empfinden, die kämpfen, bis einer von ihnen von der Überlastung niedergerungen wird? Hast du jemals darüber nachgedacht, Luĉi?« Triumphierend fügte er hinzu: »Kannst du mir denn wirklich einen Vorwurf machen, wenn ich cranche und zu einem Menschen werden will, nur für zwei Tage oder einen Monat?«
    »Ich mache dir keinen Vorwurf, mein Lieber. Komm, lass uns deinen Cranch genießen. Setz dich jetzt und trinke etwas.«
    Er setzte sich und barg sein Gesicht in seinen Händen, während sie einen Cocktail mixte und für die Zubereitung neben natürlichen Fruchtsäften aus Flaschen einige harmlose Alkaloide verwandte. Ruhelos beobachtete er sie, und sie tat ihm leid, dass sie einen Scanner geheiratet hatte; und dann, obwohl es ungerecht war, bereute er sein Mitleid.
    In dem Moment, als sie sich umdrehte, um ihm das Glas zu reichen, fuhren beide ein wenig zusammen, denn das Videophon läutete. Es hätte nicht läuten dürfen. Sie hatten es abgestellt. Es läutete noch einmal, lief offensichtlich über die Notfallleitung. Martel kam Luĉi zuvor – er eilte zum Video und blickte hinein. Vomact starrte ihn an.
    Das Gesetz der Scanner erlaubte es ihm, unfreundlich zu sein, selbst einem Vorgesetzten gegenüber, wenn er einen wichtigen Grund dafür hatte. Und den hatte er.
    Bevor Vomact etwas sagen konnte, sprach Martel zwei Worte in die Scheibe, ohne sich Gedanken zu machen, ob der alte Mann sie von seinen Lippen ablesen konnte oder nicht.
    »Cranche. Beschäftigt.«
    Er legte den Schalter um und kehrte zu Luĉi zurück.
    Das Videophon läutete erneut.
    Sanft sagte Luĉi: »Ich werde herausfinden, um was es geht, Lieber. Hier, nimm dein Glas und setz dich.«
    »Lass es einfach läuten«, sagte ihr Mann. »Niemand hat das Recht, mich anzurufen, wenn ich cranche. Er weiß das. Er müßte es eigentlich wirklich wissen.«
    Das Video läutete wieder. Von Wut übermannt, sprang Martel auf und lief zu der Sichtscheibe. Er schaltete sie wieder ein. Vomact erschien auf dem Bildschirm. Bevor Martel etwas sagen konnte, hob Vomact seinen Sprechfinger vor seine Herzbox. Martel zwang sich zur Ruhe.
    »Scanner Martel zur Stelle und bereit, Sir.«
    Die Lippen bewegten sich feierlich: »Äußerster Notfall.«
    »Sir, ich bin unter dem Draht.«
    »Äußerster Notfall.«
    »Sir, verstehen Sie mich nicht?« Martel formte die Worte mit den Lippen, so dass er sicher sein konnte, dass Vomact ihm folgen konnte. »Ich … bin … unter … dem … Draht. Für … den … Raum … nicht … einsatzbereit.«
    Vomact wiederholte: »Äußerster Notfall. Melden Sie sich in der zentralen Sammelstelle.«
    »Aber, Sir, noch nie gab es einen Notfall …«
    »Richtig, Martel. Noch nie gab es einen wie diesen. Melden Sie sich in der Sammelstelle.« Mit einem leichten Anflug von Freundlichkeit fügte Vomact hinzu: »Es ist nicht nötig, dass Sie jetzt einsatzbereit sein müssen. Melden Sie sich, wie Sie sind.«
    Diesmal war es Vomact, der die Verbindung unterbrach. Der Bildschirm wurde grau.
    Martel wandte sich an Luĉi. Der Ärger war aus seiner Stimme gewichen. Sie trat auf ihn zu. Sie küsste ihn und strich ihm über das Haar. Alles, was sie sagen konnte, war: »Es tut mir leid.«
    Sie küsste ihn wieder, wusste, wie enttäuscht er war. »Pass gut auf dich auf, Lieber. Ich werde warten.«
    Er scannte und schlüpfte anschließend in seinen durchsichtigen Luftmantel. Am Fenster hielt er inne und winkte. »Viel Glück!«, rief sie. Er stürzte sich hinaus. Während die Luft an ihm vorbeiströmte, sagte er sich: »Dies ist das erste Mal, dass ich den Wind spüre – zum ersten Mal seit elf Jahren. Gott, es ist so leicht zu fliegen, wenn man fühlt, dass man lebt.«
    Die zentrale

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