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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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ihnen seine Tafel vor das Gesicht.
    st Vmct vrrckt?
    Die Älteren schüttelten ihre Köpfe. Martel, der sich daran erinnerte, dass der junge Bursche erst seit Kurzem ein Habermann war, milderte den leblosen Ernst der Verneigung durch ein freundliches Lächeln. Er benutzte seine normale Stimme und erklärte: »Vomact ist der Oberste Scanner. Ich bin überzeugt, dass er nicht verrückt werden kann. Würde er es nicht sofort an seinen Boxen ablesen?«
    Martel musste die Frage wiederholen, langsamer sprechen und die Worte deutlich mit seinen Lippen formen, bevor der junge Scanner seine Bemerkung verstehen konnte. Der junge Mann versuchte ein Lächeln, doch es wurde nur eine komische Grimasse daraus. Aber er nahm seine Tafel und bekritzelte sie.
    D hst Rcht.
    Chang trennte sich von seinem Gesprächspartner und gesellte sich zu ihnen, sein halb chinesisches Gesicht leuchtete im warmen Abendlicht. (Es ist seltsam, dachte Martel, dass nicht mehr Chinesen Scanner geworden sind. Oder vielleicht ist es doch nicht so seltsam, wenn man bedenkt, dass sie nicht einmal ihr Quantum an Habermännern erfüllt haben. Chinesen lieben das gute Leben zu sehr. Doch diejenigen, die scannen, sind alle gute Scanner.) Chang bemerkte, dass Martel gecrancht hatte, und er sagte mit seiner Stimme: »Du schaffst einen Präzedenzfall. Luĉi war bestimmt ärgerlich, als du fortgehen musstest.«
    »Sie hat es mit Fassung getragen. Chang, es ist seltsam.«
    »Was?«
    »Ich bin gecrancht, und ich kann hören. Deine Stimme klingt normal. Wie hast du gelernt, wie ein Mensch zu sprechen?«
    »Ich habe mit Tonbändern geübt. Freut mich, dass du es bemerkt hast. Ich glaube, ich bin der einzige Scanner auf oder zwischen den Erden, der als normaler Mensch durchgehen kann. Spiegel und Tonbänder. Ich habe schauspielern gelernt.«
    »Aber du kannst doch nicht …«
    »Nein. Ich kann nicht fühlen oder schmecken oder hören oder riechen, ebenso wenig wie du. Das Sprechen nutzt mir nicht viel. Aber ich habe bemerkt, dass es die Menschen in meiner Nähe erfreut.«
    »Es würde für Luĉis Leben einen großen Unterschied bedeuten.«
    Chang nickte weise. »Mein Vater drängte mich dazu. Er sagte: ›Du magst stolz darauf sein, dass du ein Scanner bist. Mir aber tut es leid, keinen Menschen mehr vor mir zu haben. Deshalb unternimm etwas gegen deine Fehler.‹ Da habe ich es versucht. Ich wollte dem alten Knaben von dem Auf-und-Hinaus erzählen und welche Aufgaben wir dort erledigen, aber es interessierte ihn nicht. Er sagte: ›Flugzeuge waren gut genug für Konfuzius und deshalb sind sie auch gut genug für mich.‹ Der übliche Unsinn! Er versucht mit allen Mitteln ein guter Chinese zu sein, dabei kann er nicht einmal Altchinesisch lesen. Aber er ist ein guter Mensch und für jemanden, der auf die zweihundert zugeht, kommt er noch ganz schön rum.«
    Martel lächelte bei dem Gedanken. »Mit seinem Flugzeug?«
    Chang lächelte zurück. Es war erstaunlich, wie sehr er seine Gesichtsmuskulatur beherrschte; ein zufälliger Beobachter wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass Chang ein Habermann war, der seine Augen, Wangen und Lippen durch kalte intellektuelle Beherrschung steuerte. Der Ausdruck seines Lächelns besaß die Spontaneität des Lebens. Martel fühlte einen Stich des Bedauerns, als er Chang ansah und dann die toten kalten Gesichter von Parizianski und den anderen betrachtete. Er wusste, dass er selbst gut aussah, aber warum sollte er auch nicht? Er hatte ja gecrancht. Er wandte sich an Parizianski und sagte: »Hast du mitbekommen, was Chang über seinen Vater sagte? Der alte Knabe besitzt ein Flugzeug.«
    Parizianski bewegte seinen Mund, aber die Laute ergaben keinen Sinn. Er griff nach seiner Tafel und zeigte sie Martel und Chang.
    Brm, brm. Ha, ha. Tllr Krl.
    In diesem Moment hörte Martel draußen im Korridor Schritte. Er konnte dem Drang nicht widerstehen, einen Blick zur Tür zu werfen. Andere Augen folgten seiner Blickrichtung.
    Vomact trat ein.
    Die Gruppe stellte sich geräuschvoll in vier parallele Reihen auf. Sie scannten sich gegenseitig. Zahlreiche Arme streckten sich aus, um die elektronischen Kontrollvorrichtungen der Brustboxen zu justieren, die begonnen hatten, sich aufzuladen. Ein Scanner hielt einen gebrochenen Finger hoch, den ein Kollege entdeckt hatte, und ließ ihn schienen und verbinden.
    Vomact hatte seinen Kommandostab mitgebracht. Der Würfel an der Spitze schleuderte rote Lichtblitze durch den Raum, die Reihen bildeten sich neu,

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