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Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition)

Titel: Was aus den Menschen wurde: Meisterwerke der Science Fiction - Mit einem Vorwort von John J. Pierce (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cordwainer Smith
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am Rande starben in der Großen Qual. Die im Inneren überlebten. Die Passagiere blieben unversehrt.«
    »Aber es waren Bestien?«
    »Nicht nur Bestien. Auch ich.«
    »Sie!«
    »Ich habe allein den Weltraum durchquert. Das, was Sie das Auf-und-Hinaus nennen, habe ich allein bezwungen. Ich habe gewacht, und ich habe geschlafen. Ich bin unversehrt hier angekommen. Wenn Sie mir nicht glauben, dann fragen Sie Ihre Brüder, die Scanner. Ich werde es vor den Lords der Instrumentalität beweisen.«
    »Sie sind wirklich allein hierhergekommen?«
    Adam Stone wurde ungeduldig. »Ja, allein. Kehren Sie zurück und überprüfen Sie Ihr Scanner-Register, wenn Sie mir nicht glauben. Keiner von Ihnen hat mich in eine Flasche gesperrt und durch den Weltraum befördert.«
    Martels Gesicht strahlte. »Ich glaube Ihnen. Es ist wahr. Keine Scanner mehr. Keine Habermänner mehr. Nie mehr cranchen.«
    Stone blickte bedeutungsvoll zur Tür.
    Martel ignorierte den Wink. »Ich muss Ihnen sagen, dass …«
    »Sir, sagen Sie es mir morgen früh. Erfreuen Sie sich an ihrem Cranch. Gilt es nicht als ein Vergnügen? Medizinisch bin ich sehr wohl damit vertraut. Aber nicht in der Praxis.«
    »Es ist ein Vergnügen. Man fühlt sich normal – für einige Zeit. Doch hören Sie mir bitte jetzt zu. Die Scanner haben geschworen, Sie und Ihre Arbeit zu vernichten.«
    »Was?«
    »Sie haben sich versammelt und abgestimmt und einen Schwur darauf getan. Sie würden Scanner überflüssig machen, hieß es. Sie würden die alten Kriege zurück zur Erde bringen, wenn das Scannen verlorengeht, und die Scanner würden vergebens leben.«
    Adam Stone wirkte nervös, aber er bewahrte seine Fassung. »Sie sind ein Scanner. Werden Sie mich töten – oder es versuchen?«
    »Nein, Sie Narr. Ich habe die Bruderschaft verraten. Rufen Sie die Wächter, wenn ich fort bin. Umgeben Sie sich mit Wachen. Ich werde versuchen, den Mörder abzufangen.«
    Martel sah einen Schatten am Fenster. Bevor Stone sich umdrehen konnte, wurde ihm der Strahler aus der Hand geschlagen. Der Schatten verdichtete sich und wurde zu Parizianski.
    Martel erkannte, was Parizianski vorhatte: Höchstleistung.
    Ohne an seinen Cranch zu denken, legte er eine Hand an seine Brust und schaltete sich ebenfalls auf Höchstleistung . Feurige Wellen, wie die Große Qual, aber heißer, durchflossen ihn. Er kämpfte darum, sein Gesicht lesbar zu halten, als er vor Parizianski trat und das Zeichen gab.
    Äußerster Notfall.
    Parizianski sprach, während sich der normal bewegende Körper von Stone so langsam wie eine treibende Wolke von ihnen entfernte. »Geh mir aus dem Weg. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen.«
    »Ich weiß. Ich gebiete dir hier und jetzt Einhalt. Halt, keinen Meter weiter, halt! Stone hat Recht.«
    Parizianskis Lippen waren für Martel durch den Schleier der Schmerzen, die ihn überfluteten, kaum abzulesen. (Er dachte: Gott, Gott, Gott der Alten! Lass mich durchhalten! Lass mich unter der Überlastung lange genug am Leben bleiben! ) Parizianski sagte: »Geh mir aus dem Weg. Auf Befehl der Bruderschaft, geh mir aus dem Weg!« Und er machte das Zeichen für Im Namen meiner Pflicht verlange ich Hilfe!
    Martel schnappte nach Atem in der sirupartigen Luft. Er versuchte es ein letztes Mal: »Parizianski, Freund, mein Freund. Halte ein. So halte doch ein.« (Kein Scanner hatte jemals einen anderen Scanner getötet.)
    Parizianski machte das Zeichen für Du bist nicht tauglich für den Dienst, und ich werde übernehmen.
    Martel dachte: Zum ersten Mal seit Anbeginn der Welt!, als er nach Parizianskis Gehirnbox griff und sie auf Überlastung schaltete. Parizianskis Augen glitzerten vor Angst, und er verstand. Sein Körper begann zu Boden zu sinken.
    Martel hatte gerade noch genug Kraft, um nach seiner eigenen Brustbox zu greifen. Als er in den Habermann-Zustand oder in den Tod glitt – er wusste nicht, was von beidem zutraf –, fühlte er, wie seine Finger den Schalter für die Höchstleistung berührten und ihn umlegten. Er versuchte zu sprechen, wollte sagen: »Holen Sie einen Scanner, ich brauche Hilfe, holen Sie einen Scanner …«
    Aber die Dunkelheit wuchs vor ihm hoch, und die taube Stille erdrückte ihn.
     
    Martel erwachte und sah Luĉis Gesicht dicht vor seinen halbgeschlossenen Augen.
    Er öffnete die Augen ganz und bemerkte, dass er hören konnte – er hörte die Laute ihres glücklichen Schluchzens.
    Schwach fragte er: »Noch immer gecrancht? Und lebendig?«
    Ein anderes Gesicht

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