Was danach geschah
erfunden, um Palästina kontrollieren zu können, und seitdem behaupten sie das immer wieder, um die Welt zu kontrollieren. Wir werden angegriffen und merken es nicht einmal. Wenn wir nicht aufwachen und etwas dagegen tun, landen wir noch in den Vernichtungslagern der Juden.«
Otto traute seinen Ohren nicht. Er hatte lediglich davon geträumt, seine Familie zu entlasten, indem er beweisen wollte, dass Friedrich und Otto Rabun nicht wissentlich an der Vergasung von Juden teilgenommen hatten, doch jetzt behauptete Brian Shelly, es wäre gar niemand vergast worden.
»Woher wissen Sie, dass der Holocaust eine Lüge ist?«, fragte Otto, der Angst hatte, die Antwort könnte ihn nicht überzeugen.
»Ein Freund arbeitet an einem Dokumentarfilm zu diesem Thema. Er sagt, es gibt keinen Beweis für die Existenz von Gaskammern. Mit dem Schwindel rechtfertigen die Juden den Staat Israel, und die Alliierten und die Russen nutzten diese Behauptung, um nach dem Krieg das deutsche Volk zu demoralisieren und für Frieden zu sorgen. Wenn der Dokumentarfilm fertig ist, wird er die Juden als das entlarven, was sie sind – Lügner.«
Otto lud Brian und Tim ein, zu bleiben und ein deutsches Bier mit ihm zu trinken, weil er mehr über den Dokumentarfilm erfahren wollte. Sie nahmen die Einladung an, doch es war Otto, der den Mund kaum zubekam, weil er glücklich war, den beiden, mit einigen Ausschmückungen, erzählen zu können, wie Jos. A. Rabun & Söhne Dresden errichtet und sein Großvater und Großonkel Hitler geholfen hatten, das Dritte Reich aufzubauen.
Brian und Tim hingen an Ottos Lippen. Sie sagten, sie hätten noch nie direkt mit einer echten Nazi-Familie zu tun gehabt. In ihrer Aufregung baten sie Otto sogar, er möge doch etwas in der hart klingenden deutschen Sprache sagen, um es noch authentischer zu machen. Nach dem Bier, das er bereits getrunken hatte, war Otto überglücklich, mit seinem Wissen prahlen zu können, und stellte einen nicht ganz wahren Satz zusammen, der die Gäste beeindruckte: » Mein Großvater, Otto Rabun, war Mitglied der SS und kannte Hitler gut. Er beriet mit Hitler über Operationen in Osteuropa und empfing persönlich das Eiserne Kreuz von dem Führer. « Anschließend übersetzte er den Satz für sie.
Brian und Tim waren zutiefst beeindruckt und verrieten Otto im Gegenzug, dass sie einer geheimen, exklusiven Gruppe der Vereinigten Staaten angehörten, die Menschen wie die Rabuns als Helden und Märtyrer verehrten. Jemand wie Otto mit seiner arischen Herkunft und seinem arischen Blut sei bestens geeignet, ein wichtiges Mitglied dieser Gruppe oder gar einer ihrer Anführer zu werden.
Otto fühlte sich geschmeichelt und war erstaunt. Noch nie zuvor hatte jemand so mit ihm gesprochen. Ihre Worte und Wärme linderten den Schmerz, den ihm die Verletzungen und Ungerechtigkeiten seines Lebens zugefügt hatten, und öffneten sein Herz, um zu empfangen und empfangen zu werden.
Noch lange würde sich Otto Rabun-Bowles an diesen prächtigen Abend erinnern. Als Amina nach unten kam, weil es Zeit war, das Haus für die Nacht abzuschließen, grüßten Brian und Tim sie wie eine Königin und baten sie, sich mit ihnen fotografieren zu lassen. Da sie bereits im Nachthemd war, lehnte sie ab.
»Sie müssen mir mehr über diese Gruppe erzählen«, bat Otto auf dem Weg zum Wagen. »Über die Leute, die sich wehren. Wie kann ich der Gruppe beitreten?«
Brian reichte ihm die Hand. »Wir nennen uns Die Elf . Und du hast es gerade getan.«
33
Um 00:01 Uhr binden zwei Wachen eine übelriechende Ledermaske um den Kopf und über das Gesicht von Nr. 44371. Sie ist beinahe ein Segen, diese Maske, weil sie wie eine Erinnerung die letzten Eindrücke und Atemzüge anderer Männer zusammenhält, deren Namen ebenfalls Nummern wurden. Auf diese Weise flüstert sie dem nächsten Mann zu, dem sie aufgesetzt wird, dass er nicht allein ist. Nr. 44371 weiß, was ihn erwartet. Eigentlich weiß er so ungefähr alles, was es über die Kunst der Hinrichtung durch elektrischen Strom zu wissen gibt. Wahrscheinlich mehr als der Henker selbst.
Nr. 44371 weiß zum Beispiel, dass die Idee der Hinrichtung durch elektrischen Strom aus der Stadt stammt, in der er selbst einmal lebte – Buffalo, New York. In den 1880er Jahren begann ein kreativer Zahnarzt, Versuche mit Strom an Tieren durchzuführen, nachdem er den Unfalltod eines Betrunkenen beobachtet hatte, der über einen unter Strom stehenden Draht gestolpert war. Nr. 44371 weiß auch,
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