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Was danach geschah

Was danach geschah

Titel: Was danach geschah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Kimmel
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Wiederholungen von M*A*S*H und All in the Family an, doch am Abend lösten die Dauerwerbesendungen mit den tollen Models, die Sportgeräte anpriesen, Schuldgefühle bei mir aus – ja, und das sogar nach meinem Tod. Ich stand auf, zog mir die schicken Sportsachen an, die ich gekauft hatte, und ging ins nahe gelegene Sportstudio, um sie vorzuführen.
    Natürlich war niemand im Sportstudio, dem ich sie hätte vorführen können, was ziemlich enttäuschend war, weil ich dachte, ich sähe ziemlich scharf für ein einarmiges Mädchen aus, das im Sportstudio gewöhnlich nur viel zu große T-Shirts und schlabbrige Trainingshosen getragen hatte. Bo, der jahrelang gebettelt hatte, ich solle mir endlich neue Sportsachen zulegen, wäre begeistert von meiner Wandlung gewesen. Gut war, dass ich an den Geräten nicht warten musste und ich mir das Gaffen und Stöhnen der verschwitzten Männer nicht antun musste. Es war, als wäre ich reich und besäße mein eigenes Sportstudio. Ich stieg auf einen Stepper und versuchte, die Zeitschaltuhr auf dreißig Minuten zu stellen. Die funktionierte aber genauso wenig wie alle anderen Uhren in Schemaja, so dass ich mich auf den Wegmesser verlassen musste. Ich begann mit meiner normalen Schrittgeschwindigkeit und fühlte mich so gut, als ich fünf Kilometer hinter mir hatte, dass ich auf sieben, dann auf fünfzehn – so viel, wie ich noch nie in meinem Leben gerannt war –, dreißig und noch weiter erhöhte, bis die neunundneunzig Kilometer erreicht waren und die Anzeige auf null zurücksprang. Komischerweise steigerte sich meine Ausdauer im Tod. Ich schwitzte kaum, und mein Puls bewegte sich die ganze Zeit über im normalen Bereich. Auch meine Muskeln waren stärker. Mühelos konnte ich Gewichte stemmen, mit denen sonst nur Bodybuilder und Footballer zurechtkamen.
    Außerdem stellte ich in den überall herumhängenden Spiegeln fest, dass ich tot schöner und faszinierender aussah als lebendig. Meine Muskeln waren straff und ausgebildet wie die einer Olympiasportlerin, mein Bauch flach und meine Oberschenkel glatt wie damals, als ich achtzehn gewesen war. Nichts deutete darauf hin, dass ich erst zehn Monate zuvor ein Kind bekommen hatte. Was für eine außerordentliche, wunderbare Schöpfung , dachte ich. Mit dem Armstumpf sah ich aus wie eine Renaissanceskulptur. Ja, dies war Kunst, Musik, Wissenschaft und Mysterium. Mir wurde zwar kein zweiter Arm gegeben – wahrscheinlich weil ich nur eine Vorstellung von mir als Amputierte hatte –, doch mein Körper schien umso schöner zu sein. Als ich am kalten Metall eines Fitnessrades entlangstreifte, lief ein Schauder an meinem Rücken hinab und verband mich mit dem Körper, den ich im Spiegel sah. In diesem Moment bedauerte ich, dass ich während meines Lebens so dumm gewesen war, all diese wunderbaren Geschenke nicht bemerkt zu haben. Dieser Körper, mein Körper, genau so, wie er war, war immer heilig gewesen, hatte immer mir gehört und war immer so schön und kostbar wie das Leben selbst gewesen. Wieso habe ich das vorher nicht gewusst? , fragte ich mich. Wieso konnte ich das so lange als selbstverständlich hinnehmen?
    Meinen Sport brachte ich schweiß- und geruchsfrei hinter mich, so dass ich nicht duschen musste. Es war Abend geworden, und ich überlegte, in einem Restaurant zu essen und anschließend ins Kino zu gehen, entschloss mich aber, den Abend mit Popcorn vor dem Fernseher zu verbringen.
    Nachdem ich mir zu Hause meinen neuen Seidenschlafanzug angezogen hatte, erschien zu meiner Freude eine riesige Schüssel mit gebuttertem Popcorn auf dem Beistelltisch. Ich kuschelte mich unter eine Decke und schaltete den Fernseher ein. Es wurde ein Klassiker des Film noir gezeigt, Opfer der Unterwelt von 1950, allerdings auf allen Sendern, als wollte jemand, dass ich ihn mir ansah. Wie unheimlich. Ich hatte ihn das letzte Mal in meinem Filmkurs am College gesehen, und er hatte mir schon damals gefallen. Er beginnt mit einem Erzähler namens Frank Bigelow, der zur Polizei geht, um einen Mord zu melden – seinen eigenen. Er war auf geheimnisvolle Weise vergiftet worden und hat nur ein paar Tage Zeit bis zu seinem Tod, um herauszufinden, wer ihn umbringen will und warum. Der Zusammenhang zwischen Bigelows Suche und meiner eigenen wurde mir augenblicklich klar, weswegen ich den Film wahrscheinlich unterbewusst auf allen Sendern laufen ließ.
    Warum starb ich?, fragte ich mich. Wurde ich ermordet? Von wem? Und auch hier die Frage: warum?
    Diese

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