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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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dahinter erstreckte sich eine Wiese bis zum Ufer des Flusses, der hier sehr rasch floss. Man hörte es rauschen, ehe man es sah; feine Gischt hing in der Luft.
    Caro blieb stehen und deutete nach vorne. »Das ist unser Ziel.« Sie sah ihn an. »Wohin ich dich bringe.«
    Auf beiden Seiten der Wiese reichte der Wald bis ans Ufer, umrahmte ein kleines Häuschen, das auf einer Insel im Fluss stand. Eine schmale Holzbrücke führte über das Wasser. Die Hütte war alt und aus Stein erbaut, aber eindeutig in ausgezeichnetem Zustand. »Wessen Häuschen ist das?«
    »Früher gehörte es meiner Mutter. Sie war Malerin, erinnerst du dich? Sie liebte das Licht hier draußen und das Geräusch des Wassers, wie es über das Wehr rauscht.«
    »Wehr?«
    Sie zeigte nach rechts; als sie ein Stück über die Wiese gegangen waren, kam eine weite Wasserfläche in Sicht.
    Jetzt wusste er, wo sie waren. »Geoffreys Wehr.«
    Caro nickte.
    Er hatte von der Existenz des Wehrs gewusst, aber nie Grund gehabt, herzukommen. Der Fluss floss rasch um die Insel herum und ergoss sich sprudelnd und gurgelnd in das Wehr.
    Ein paar Schritte vor der Brücke blieb er stehen und sah sich um. Das Ufer war steil und der Wasserstand im Augenblick wesentlich niedriger als zuvor, aber selbst wenn der Fluss Hochwasser führte, wie es bei starkem Tauwetter durchaus passieren konnte, war die Insel noch ein Stückchen höher als das Ufer. Erst würde ein Großteil der Wiese unter Wasser stehen, ehe das Fundament der Hütte nass wurde.
    Die Brücke war so schmal, wie es aus der Ferne ausgesehen hatte; gerade breit genug für eine Person. Nur auf einer Seite gab es ein Geländer.
    Aber viel mehr als die Umgebung faszinierte ihn das Häuschen selbst. Es schien ein einziger Raum zu sein mit mehreren Fenstern. Die Türen und Fensterläden waren hell gestrichen, Blumen nickten am Rande einer kleinen gepflasterten Fläche vor der Tür.
    Die Hütte befand sich nicht nur in ausgezeichnetem Zustand - sie wurde auch benutzt, stand nicht leer.
    »Ursprünglich war es eine Laube«, erklärte Caro. Sie entzog ihm ihre Hand und betrat die Brücke. »Allerdings stabiler und geschlossener gebaut als gewöhnlich, da sie ja so weit entfernt und abgelegen vom Haus steht. Mama hat es hier geliebt.« Sie ging über die Brücke und winkte zum Wehr. »Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie das Licht hier bei Sonnenauf- und -Untergang auf dem Wehr aussieht, wie es sich bei Sturm verändert.«
    »Sie ist zum Sonnenaufgang hergekommen?« Michael folgte ihr auf die Brücke, erst vorsichtig, aber sie schien wirklich stabil zu sein.
    Caro schaute ihn über ihre Schulter an. »Oh, ja. Das hier war ihr Versteck - ihr eigener besonderer Ort.« Mit einem letzten Schritt begab sie sich auf die Insel. Sie breitete die Arme weit aus, hob den Kopf und wirbelte herum. »Und jetzt gehört es mir.«
    Er musste grinsen, bekam sie zu fassen, als auch er von der Brücke trat. »Du jätest hier Unkraut?«
    Sie erwiderte sein Grinsen. »Nein, nicht ich. Mrs. Judson. Sie war Mamas Zofe, als Mama herkam - sie hat immer dafür gesorgt, dass alles hier für Mama bereit war.« Sie schaute sich um, ging ohne ihn zur Tür, legte die Hand auf die Klinke. »Nach Mamas Tod waren die anderen alle schon erwachsen und bis auf Geoffrey nicht mehr hier. Er hatte keine Verwendung dafür, daher habe ich es für mich beansprucht.«
    Sie öffnete die Tür weit und trat in die Hütte, blieb stehen und schaute sich nach ihm um. Michael war ihr gefolgt und stand auf der Schwelle, sein Körper von hinten wie von einem Heiligenschein vom Sonnenlicht eingerahmt. Seine Kleider waren in dem Gegenlicht kaum zu erkennen, sodass er auf eine fast heidnische Art männlich wirkte. Ein wohliger Schauer durchlief sie. Sie reckte das Kinn, blickte ihm in die Augen. »Bis auf Judson, die ihren Freitagnachmittag hier verbringt, kommt niemand außer mir her.«
    Es war nicht Freitag.
    Seine Lippen kräuselten sich. Einen Moment betrachtete er sie. Dann trat er über die Schwelle, griff hinter sich und schloss die Tür.

14
    Sie wartete auf ihn, als er vor ihr stehen blieb, wartete auch, als er ihr seine Hände um die Taille legte und sie ihm die Arme um den Hals schlang, dichter zu ihm trat, sich reckte und ihn auf den Mund küsste.
    Um ihn zu locken, zu necken und zu betören.
    Sich an ihm zu reiben, ihre weichen Rundungen an seinen muskulösen Körper zu schmiegen, ein Sirenengesang, so alt wie die Zeit selbst.
    Ihre Einladung war unverhohlen;

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