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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sich der Terrasse näherten, hörten sie Stimmen.
    Sie entdeckten Muriel, die mit Edward sprach, der fast ein wenig in die Enge gedrängt wirkte.
    Edward sah sie; Muriel folgte seinem Blick, dann richtete sie sich auf und wartete, bis sie die Stufen emporgestiegen waren.
    Als sie lächelnd näher traten und mühelos in ihre gesellschaftlichen Rollen schlüpften, sah Michael, dass Muriel Caros leicht gerötetes Gesicht eindringlich musterte. Ob die Röte nun von ihrer Betätigung vorhin stammte oder von der Sonne, die den ganzen Tag geschienen hatte, konnte er nicht sagen. Was Muriel aus dem, was sie erblickte, machte, konnte er ebenso wenig sagen. Ehe sie eine Bemerkung fallen lassen konnte, hielt er ihr seine Hand hin. »Guten Tag, Muriel. Ich muss dir zu dem Fest wirklich gratulieren - es war ein wunderschöner Tag. Du musst sehr zufrieden sein.«
    Muriel überließ ihm ihre Hand, erlaubte ihm, ihre Finger zu halten. »Nun, ja. Ich war in der Tat sehr froh darüber, wie die Sache sich am Ende entwickelt hat.« Ihr Ton war gnädig, beinahe herablassend.
    Sie wechselte ein Kopfnicken mit Caro, dann fuhr sie fort: »Ich bin gekommen, um zu fragen, ob es irgendwelche Probleme mit den diplomatischen Delegationen gab. Es war eine so ungewöhnliche Idee, sie zum Kommen zu ermutigen - wir müssen den Erfolg des Einfalls erörtern, falls wir beschließen, etwas Ähnliches wieder zu versuchen.«
    Muriel blickte Caro fest ins Gesicht. »Ich muss sagen, ich finde es schwer, zu glauben, dass die Leute aus den Botschaften - und besonders die Fremden - bei einem solchen Ereignis genug gefunden haben, um ihr Interesse zu wecken. Als Sutcliffes haben wir einen gewissen Ruf zu wahren. Wir wollen ja nicht, dass es heißt, wir zwängen jemanden aus Diplomatenkreisen zu langweiligen Zerstreuungen.«
    Unter seinem beherrschten Äußeren stellten sich Michaels Nackenhaare auf; Edward, der nicht so erfahren darin war, seine Gefühle zu verbergen, versteifte sich empört. Muriels Vorwurf, was sie andeutete, war ungeheuerlich.
    Doch Caro lachte einfach nur leichthin, anscheinend unbekümmert - sie stellte ihn und Edward in den Schatten. »Du machst dir völlig grundlos Sorgen, Muriel, das kann ich dir versichern.« Sie legte ihr kurz beschwichtigend eine Hand auf den Arm. »Alle Gäste aus dem Kreis der Diplomaten waren entzückt, und besonders die Fremden.«
    Muriel runzelte die Stirn. »Sie waren nicht nur höflich?«
    Caro schüttelte den Kopf. »Es sind die Bälle und prächtigen Empfänge, die die Mitglieder dieser Gruppe über haben - einfache Freuden, entspannte Unterhaltung auf dem Land, das sind für sie besondere Augenblicke.«
    Lächelnd deutete sie zur Terrasse; immer noch mit gerunzelter Stirn drehte sich Muriel um und ging neben ihr.
    »Vom Standpunkt der Diplomaten und ihrer Familien - da werden mir Edward und Michael gewiss zustimmen« - mit einem Winken schloss Caro die beiden ein, die den Frauen folgten »ist alles perfekt abgelaufen, ohne den kleinsten Stolperstein.«
    Muriel starrte auf die Steinfliesen. Nach einem Moment erkundigte sie sich in flachem Ton: »Also hast du keine Verbesserungsvorschläge?«
    Caro blieb mit nachdenklicher Miene stehen, dann schüttelte sie entschieden den Kopf. »Ich kann mir nicht denken, wie man etwas Vollkommenes besser machen sollte.« Die Worte enthielten einen Anflug von Stahl. Sie fing Muriels Blick auf und lächelte freundlich. »Bleibst du noch zum Tee?«
    Muriel schaute sie an, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, danke - ich möchte noch Miss Trice besuchen. Es ist so schrecklich, dass die beiden Männer sie überfallen haben. Ich fühle mich verpflichtet, ihr jede nur mögliche Hilfe zukommen zu lassen, damit sie diesen Schrecken verwindet.«
    Da sie alle Miss Trice bei verschiedenen Gelegenheiten seit dem Überfall getroffen hatten und sich hatten vergewissern können, nicht nur durch Nachfragen, sondern auch anhand der sonnigen Laune der betreffenden Dame selbst, dass der Überfall keinen bleibenden Schaden hinterlassen hatte, wussten sie nicht, was sie darauf erwidern sollten.
    Mit verräterischer Erleichterung verabschiedeten sie sich.
    »Ich werde dich zur Tür begleiten.« Caro führte Muriel durch die Terrassentüren in den Salon und zur Eingangshalle.
    Nach einem kurzen Blickwechsel mit Michael folgte Edward den beiden, blieb dicht hinter ihnen, verhielt sich aber so unauffällig, dass er fast unsichtbar wirkte - so, wie es nur wirklich begnadete Adjutanten

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