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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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allein. Er war entweder zu alt, zu erfahren oder war einfach nicht der Typ, der sich von einem anderen Menschen oder seinem Charme, Aspekten seines Wesens faszinieren ließ. Nachdem sie so viele Jahre in diplomatischen Kreisen verkehrt hatte, wo solche Eigenschaften angenommen wurden, wie Kostüme angelegt wurden, wenn es nötig war, erkannte sie sie als das, was und wie flüchtig und unwichtig sie in Wirklichkeit waren.
    Aber nicht nur Michael selbst faszinierte sie, sondern auch das, was sie gemeinsam erschaffen konnten.
    Das war der Punkt, der die Macht hatte, sie beide anzuziehen. Es war etwas, das sie spüren konnte, manchmal so real, dass sie das Gefühl hatte, sie könne es berühren; es entstand aus dem Band, das sich zwischen ihnen entwickelte, das aus der Verschmelzung ihrer Wesen entstand ...
    Mit gerunzelter Stirn erhob sie sich, zog ihren Fransenschal enger um sich und ging zum Rasen.
    Es war so schwer, zu sehen, was geschah - unmöglich, die Gefühle beiseitezuschieben und diese schlicht überwältigende Gewissheit, die sie einhüllte, wenn sie in seinen Armen war. Sie konnte sich nicht weit genug von alldem befreien, um rational zu analysieren und von da aus einen Plan zu entwickeln, wie sie weitermachen sollte.
    Sie blieb stehen, hielt den Kopf schief und blickte zum Himmel hoch. »Himmel hilf, ich bin wirklich schon zu sehr wie Camden geworden!«
    Kopfschüttelnd schaute sie wieder vor sich und ging weiter, die Augen blicklos auf den Weg vor ihren Füßen gerichtet. Sie versuchte zu verstehen, was sich zwischen ihr und Michael entwickelte ... mit Logik gelang es ihr nicht. Womit sie es hier zu tun hatte, das entzog sich der Logik, da war sie sich ziemlich sicher.
    Dann eben Gefühle. Das schien am ehesten Erfolg versprechend. Sie würde sich viel wohler fühlen, wenn sie eine Ahnung hätte, wohin ihre seltsame Beziehung führen würde, was sie beide erwartete. Wenn sie sich von ihren Gefühlen leiten lassen sollte ...
    Sie schnitt eine Grimasse und ging weiter.
    Hier war keine Hilfe zu erwarten; sie wusste nicht, konnte nicht erklären, was sie empfand. Nicht, weil sie sich dessen unsicher war, was sie fühlte, sondern weil sie keine Worte dafür hatte, keine Messlatte und keine Kenntnis über die aufkommenden und stetig stärker werdenden Gefühle, wann immer sie und Michael zusammen waren. Ganz zu schweigen davon, dass sie wüsste, was sie bedeuteten.
    Sie hatte sich nie zuvor so gefühlt. Nicht bei Camden, nicht bei irgendeinem anderen Mann - und ganz bestimmt nicht mit einem anderen Mann. Das war ein weiterer Punkt, über den sie sich sicher war - was auch immer sie empfand, Michael empfand es ebenfalls. Es war eine gemeinsame Entwicklung, die ihn ebenso und auf die gleiche Art und Weise beeinflusste wie sie.
    Und sie nahm an, dass seine Reaktion darauf ganz ähnlich aussah wie ihre eigene. Sie waren beide erwachsen; sie hatten beide die Welt gesehen, fühlten sich wohl mit dem, was und wie sie waren, waren sich ihrer Stellung in der Gesellschaft sicher. Dennoch entwickelte sich zwischen ihnen etwas, das neu war, unbetretenes Land für sie, mit Grenzen, die keiner von ihnen zuvor erkundet hatte.
    Wenn ihnen eine neue und andere Herausforderung begegnete, so waren sie beide so geartet, dass sie voller Zuversicht dem Neuen entgegentraten, es untersuchten und erforschten -die sich dadurch ergebenden Möglichkeiten einzuschätzen versuchten, die das Leben ihnen damit bot. Sie war sich eines heftigen Interesses, etwas Stärkeren als bloße Faszination, bewusst, mehr Verlangen als Wunsch, weiterzugehen und mehr zu erfahren. Besser zu verstehen. Und vielleicht am Ende ...
    Sie brach die Gedanken ab, blinzelte und erkannte, dass sie am Tor angekommen war, das durch die Hecke aus dem Garten führte. Sie schimpfte leise und schaute zurück; sie hatte nicht so weit gehen wollen, hatte es gar nicht gemerkt, dass sie es getan hatte. Sie war ganz in Gedanken versunken gewesen, und ihre Schritte hatten sie unbewusst hierhergebracht.
    Es war klar, welche Richtung sie unwillkürlich eingeschlagen hatte; aber sie wusste auch, dass Edward, sobald Elizabeth ihre Sonate beendet hatte, nach ihr suchen würde, um auf sie aufzupassen. Aber er kannte die Hütte und wusste, dass sie oft dorthin spazierte; wenn er entdeckte, dass sie nicht im Haus war, würde er ahnen, wo ...
    Sie wandte sich nach vorne, schaute auf den Weg, der sich durch die erste Wiese zu dem Wäldchen schlängelte. Er führte durch mehrere solcher

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