Was dein Herz dir sagt
schaute ihn unverwandt dabei an.
Sobald der Stoff zu Boden glitt, zog Michael sie an sich, küsste sie voller Leidenschaft - bis er sie ebenfalls in Brand gesetzt hatte, dann hob er sie hoch.
Sie schlang ihm die Arme um den Hals und die Beine um die Hüften, schnappte nach Luft, als er in sie kam.
Sobald er sich ganz in sie versenkt hatte, nahm er sie bei den Hüften und bewegte sie auf und ab, immer schneller, bis sie gemeinsam in eine andere Welt traten.
Eine, in der nichts zählte außer ihrer Vereinigung, dem Verschmelzen ihrer Körper, ihrer Wesen.
Sie überließ sich den Gefühlen, wusste, dass er dasselbe tat.
Zusammen flogen sie zum Himmel, berührten die Sonne und wurden eins, ehe sie wieder zur Erde zurückkehrten.
Später, als sie in seinen Armen in ihrem Bett lag, murmelte sie: »Das hier gehört sich vermutlich nicht - es ist schließlich das Haus deines Großvaters.«
»Seines, nicht meins.«
Die Worte drangen als leises Brummen zu ihr, und sein Brustkasten, auf den sie ihren Kopf gebettet hatte, vibrierte leise. »Ist das der Grund, warum du wolltest, dass ich hier wohne?«
»Einer der Gründe.« Sie fühlte seine Finger mit ihrem Haar spielen, dann strich er ihr darüber, legte ihr die Hand in den Nacken. »Ich habe diese Anfälle von Schlaflosigkeit, die du -wie ich weiß - heilen kannst.«
Mit einem leisen Lachen, schwach, aber zufrieden, schmiegte sie ihre Wange auf seine Brust.
Michael schloss die Augen, lächelte und schlief ein - ebenso zufrieden.
17
Caro steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch der Haustür des eleganten Stadthauses in der Half Moon Street. »Unsere alte Haushälterin Mrs. Simms kommt zweimal die Woche zum Lüften und Staubwischen, damit alles in Ordnung ist, falls ich zurückkehren will.«
Michael folgte ihr in eine geräumige Eingangshalle, gefliest in einem schwarzen, weißen und ockerfarbenen Mosaik. In dem geäderten Marmor glitzerten goldene Flecken. Für ihren Besuch in der Stadt hatte Caro sich nicht dafür entschieden, hier zu wohnen - offenbar war ihr überhaupt nicht der Gedanke gekommen. Er schloss die Eingangstür und schaute sich um, während sie unter einem Türbogen stehen blieb, der vermutlich zum Salon führte. Die Doppeltüren standen offen; sie warf einen prüfenden Blick ins Zimmer, dann ging sie zur nächsten Tür, öffnete sie und sah hinein.
Die erlesene Qualität der Eichentäfelung, der Seitentischchen und des riesigen Spiegels in der Halle entging ihm nicht, aber als er hinter Caro trat und über ihren Kopf hinweg in den Raum blickte, wurden seine Augen groß. Das Zimmer war der Speisesalon; er enthielt einen langen Mahagonitisch, der herrlich schimmerte, und dazu passende Stühle, die sogar er als Laie als Antiquitäten erkannte - aus Frankreich, schätzte er. Er konnte nicht sagen, aus welcher Epoche, aber ihr Wert war dennoch offensichtlich.
Er folgte Caro auf ihrem Weg von Raum zu Raum; jeder Einrichtungsgegenstand, den er sah, hätte ebenso gut in einem Museum stehen können, selbst die Ornamente und Passstücke. Dabei wirkte das Haus weder vollgestopft noch kalt oder protzig. Es war, als wäre es mit unendlicher Liebe zum Detail und Sorgfalt, mit einem Auge für Schönheit zusammengetragen und eingerichtet, dann aber aus irgendeinem Grund kaum benutzt worden.
Als er die geschwungene Treppe hinter Caro emporstieg, erkannte er, dass Edward Recht gehabt hatte; das Haus und seine Einrichtung waren unermesslich kostbar - man konnte sich schon vorstellen, dass jemand dafür töten würde. Er holte Caro am Ende der Treppe ein. »Erst das Testament.«
Sie sah ihn an, dann ging sie ihm voraus zu einem Flur.
Der Raum, in den sie ihn führte, war eindeutig Camdens Arbeitszimmer gewesen. Während sie zu der Wand hinter dem Schreibtisch trat, ein Bild von der Wand klappte - das verdächtig nach einem alten Meister aussah - und dahinter einen großen Wandtresor zum Vorschein brachte, den sie zu öffnen begann, lehnte er in der Tür und schaute sich um. Versuchte, sich Camden hier vorzustellen. Mit Caro.
Weniger unverhohlen maskulin als die meisten Arbeitszimmer, bewies der Raum doch Geschmack und Sinn für Ausgewogenheit. Wie in den anderen Zimmern auch war das gesamte Mobiliar antik, die Stoffe waren edel. Er betrachtete alles genau, überlegte und merkte, dass er sich einfach kein Bild von der Beziehung zwischen Camden und Caro machen konnte.
Er hatte sie bei mehreren Anlässen zusammen gesehen, Soireen, Dinnergesellschaften und
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