Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
allein gerichtet.
    Aber es ärgerte sie nicht, sondern sie fand es schön, so im Mittelpunkt seines Denkens zu stehen. Einen eifersüchtigen Mann zu haben war gar nicht so schlimm.
    Im Empfangssalon der Osterleys war die politische Elite versammelt. Neben den üblichen Gästen waren auch Magnus, der vorausgefahren war, Michaels Tante Harriet Jennet und Therese Osbaldestone da. Honoria und Devil zählten ebenfalls Zu den Anwesenden.
    »Lord Osterley ist entfernt verwandt mit den Cynsters«, sagte ihr Honoria, als sie sich begrüßten.
    Nur ein paar der geladenen Gäste kannte Caro nicht; sie und Michael hatten eine Weile mit Honoria und Devil gesprochen, dann gingen beide Paare weiter, wie man es erwartete. Diese Menschen formten die politische Elite, die Macht im Lande. Alle politischen Richtungen waren versammelt. Obwohl die Vertreter der Regierung im Augenblick das Sagen hatten, so Wussten doch alle, dass sich mit der nächsten Wahl die Besetzung ändern konnte.
    Sie erneuerten Bekanntschaften, schlossen neue, merkten sich Gesichter und zu welchen Clubs die einzelnen Herren gehörten, welche Position sie im Augenblick einnahmen und -obwohl es nie offen gesagt wurde - welche Stellung sie am Ende anstrebten. Das war der eigentliche Zweck der Veranstaltung. Solche Zusammenkünfte der Mächtigen fanden zwei-oder dreimal jährlich statt - meist waren mehr auch nicht nötig. Die Teilnehmer hatten ein gutes Gedächtnis.
    Am Ende des Salons angekommen, blickte Caro zurück, überlegte und schätzte ab.
    »Was ist?«, fragte Michael, der sich zu ihr beugte.
    »Ich habe nur gerade gedacht, dass es eine Menge Leute sind, aber alle mit Sorgfalt ausgewählt.« Sie erwiderte seinen Blick. »Noch nicht einmal alle Minister sind anwesend.«
    »Manche« - er fasste sie am Ellbogen und führte sie weiter -»haben schlicht Dreck am Stecken, andere sind - auch wenn es mich schmerzt, das zuzugeben - zu engstirnig. Sie mögen keine Veränderungen, und Veränderungen liegen nun einmal eindeutig in der Luft.«
    Sie nickte; befreit von der Notwendigkeit, sich auf portugiesische Angelegenheiten zu konzentrieren, hatte sie in den vergangenen beiden Jahren mehr auf die Politik vor Ort geachtet. Mehr Mitbestimmungsrecht für das Volk war nur eine von vielen Herausforderungen, vor die sie sich gestellt sahen.
    Es würde nicht länger reichen, wie gehabt weiterzumachen; die Zeit - die unmittelbare Zukunft - rief nach Veränderung.
    Diplomatie und Politik waren alte Bettgenossen; ihre Erfahrung auf einem Gebiet erwies sich als überaus hilfreich im anderen. Es bereitete ihr keine Schwierigkeiten, sich durch die Menge zu bewegen, andere für sich zu gewinnen und sich gewinnen zu lassen, alles in sich aufzusaugen, was ihre Fragen und Bemerkungen zum Vorschein brachten.
    Michael benötigte hier keine Hilfe. Er war hier mehr zu Hause als sie. Aber er konnte jemanden gebrauchen, der nicht nur Äußerungen in allen Nuancen richtig deuten konnte, sondern der ein Thema geschickt ausweiten oder ein neues anschneiden konnte und so mehr ans Licht holte.
    Als sie Lord Colebatch und Mr. Harris vom Kriegsministerium verließen, fing Caro Michaels Blick auf. Das Lächeln, das sie tauschten, war kurz, aber innig. Er lehnte sich dichter zu ihr. »Wir geben ein ausgezeichnetes Team ab.«
    »Colebatch wollte dir nichts von seiner Verbindung mit der neuen Eisenbahn verraten.«
    »Das hätte er auch nicht, wenn du ihn nicht gefragt hättest -woher wusstest du das?«
    »Er ließ sich ein gewisses Unbehagen anmerken, als Harris das Thema anschnitt - und das musste einen Grund haben.« Sie blickte auf. »Und so war es ja auch.«
    Sie war scharfsichtig; er nickte anerkennend, dann steuerte er sie zu neuen Aufgaben.
    Wie gewöhnlich bei solchen Versammlungen war die Zeit vor dem Essen im Empfangssalon ausgedehnt, und selbst nachdem sie alle um die lange Tafel Platz genommen hatten, blieb die Unterhaltung faszinierend und geistreich. Bei einem solchen Dinner war nicht das Essen selbst das Wichtigste, sondern die Informationen.
    Ideen, Vorschläge, Beobachtungen - alles hatte seinen Platz; in dieser Gesellschaft wurden alle mit Achtung behandelt. Der Abend war durch und durch elegant, prächtig und gleichzeitig dezent, unerhört nur in Bezug auf die unleugbare Kostbarkeit seines Rahmens, das vergoldete Besteck, das Sevres-Porzellan, das Bleikristall, dessen Funkeln nur im Vergleich zu den Diamanten an den Hälsen der Damen verblasste.
    Sie alle waren sich dessen bewusst,

Weitere Kostenlose Bücher