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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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offensichtlich nicht das Bedürfnis verspürte, ihn unterhalten zu müssen, wie es jede andere Dame getan hätte. Es war ein angenehmes Gefühl, so einfach angenommen zu werden, einfach zusammen zu sein, ohne dass zwischen ihnen die sonst gewöhnlichen sozialen Barrieren standen.
    Die schlichte Vertrautheit besänftigte ihn, vertrieb seine Ungeduld.
    In der Ferne erklang die Türglocke. Sie hörten, wie Hammer die Halle unten durchquerte; ein Moment verstrich, dann wurde die Eingangstür geschlossen. Kurz darauf waren Hammers Schritte auf der Treppe zu vernehmen, dann kamen sie in ihre Richtung.
    Hammer erschien in der offenen Tür. Er verneigte sich, trat ein und präsentierte ihr sein Silbertablett. »Eine Nachricht für Sie, Madam. Der Junge sollte nicht auf eine Antwort warten.«
    Caro nahm das gefaltete Briefchen. »Danke, Hammer.«
    Mit einer Verneigung entfernte der Butler sich. Michael schaute Caro ins Gesicht, während sie den Brief öffnete und las. Dann lächelte sie und legte das Blatt neben sich, blickte zu ihm. »Es ist von Breckenridge.«
    Michael starrte sie entsetzt an. »Breckenridge?« Hatte er sich verhört? »Viscount Breckenridge - Brunswicks Erbe?«
    »Ebender. Ich habe dir doch erzählt, dass ich einen alten, vertrauenswürdigen Freund von Camden gebeten habe, seine Briefe zu lesen. Timothy hat geschrieben, um mir mitzuteilen, dass er bislang nichts gefunden hat.« Ihr Blick ruhte auf dem Blatt, ihre Miene wurde weich. »Ich könnte mir denken, er macht sich Sorgen, dass ich ihn persönlich aufsuchen komme und nachfrage. Damit genau das nicht passiert, hat er mir geschrieben.«
    Timothy? Persönlich aufsuchen? Michael hatte das Gefühl, als wäre seine Welt aus den Angeln gehoben. »Das würdest du nicht tun, oder?« Caro schaute ihn verwundert an. Er räusperte sich. »Breckenridge persönlich aufsuchen.« Seine Stimme erstarb, als er ihre immer verständnislosere Miene bemerkte.
    Sie blinzelte verwundert. »Nun, ich musste ihm schließlich die Briefe bringen. Oder besser, zwei Lakaien mitnehmen, die sie in sein Haus getragen haben. Dann musste ich noch erklären, was ich von ihm wollte und weshalb, wonach er Ausschau halten sollte.«
    Einen Augenblick lang starrte er sie einfach nur an. »Du bist alleine in Breckenridges Haus gegangen?« Seine Stimme klang seltsam; er bemühte sich, das Unfassbare zu begreifen.
    Sie runzelte die Stirn. Streng. »Ich kenne Timothy schon mehr als zehn Jahre - wir haben auf meiner Hochzeit getanzt. Camden kannte ihn beinahe dreißig Jahre.«
    Er zog die Brauen zusammen. »Breckenridge ist keine dreißig.«
    »Er ist einunddreißig«, unterrichtete sie ihn kühl.
    »Und einer der berüchtigtsten Lebemänner der Stadt, wenn nicht sogar der berüchtigtste.« Abrupt stand er auf, fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und schaute auf Caro.
    Sie fixierte ihn aus schmalen Augen und verlangte knapp: »Fang bloß nicht so an.«
    Er bemerkte ihr störrisch gerecktes Kinn, das rebellische Funkeln in ihrem Blick - spürte, wie seine eigenen Züge sich verspannten. »Um Himmels willen! Du kannst doch nicht einfach ... bei ihm vorsprechen und dich mit einem Mann wie Breckenridge treffen, als machtest du einen ganz gewöhnlichen Vormittagsbesuch zum Teetrinken.«
    »Natürlich kann ich das ... allerdings, jetzt, wo du es erwähnst, Tee hat er mir gar nicht angeboten.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen«, knurrte er.
    Caro hob eine Braue. »Das bezweifle ich ernsthaft. Du fängst an, dich genauso anzuhören wie er. Er hat sogar darauf bestanden, dass meine Kutsche hinter dem Haus wartet, und mich nachher nur durch den Hinterausgang gehen lassen. Vollkommen überflüssigerweise!«
    Sie schaute ihn direkt an und fuhr fort: »Wie ich ihm auch schon gesagt habe, lass es mich dir auch noch einmal sagen: Man nennt mich die >lustige Witwe<. Das ist stadtbekannt - niemand in der guten Gesellschaft kann sich vorstellen, dass ich den Schmeicheleien irgendeines Lebemannes erliege.«
    Michael stand vor ihr und blickte sie stumm, aber beredt an.
    Sie spürte heiße Röte in ihren Wangen. Sie zuckte leichthin die Achseln. »Nur du weißt davon - und außerdem bist du kein Lebemann.«
    Seine Augen wurden schmal und seine Lippen auch. »Caro ...«
    »Nein!« Sie hielt eine Hand hoch. »Lass mich ausreden. Timothy ist ein alter und sehr lieber Freund, einer, dem ich uneingeschränkt traue, ohne Vorbehalte. Ich kenne ihn ewig. Er war ein Freund - fast wie ein Verwandter - von Camden, und da

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