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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hast. Ich wusste, dir war eindringlich nahegelegt worden, dir eine Frau zu suchen, damit du einen Ministerposten übernehmen kannst - ich nahm an, dass es dabei wie gewöhnlich auf die Ankündigung einer Verlobung im Oktober oder so hinausliefe.«
    Wieder atmete sie tief ein, schlang ihre Arme um sich und senkte den Blick. »Heute Abend hörte ich, dass Cannings Rücktritt unmittelbar bevorstünde, sodass rasch ein Nachfolger für ihn gefunden werden muss.« Sie schaute wieder hoch. »Jetzt musst du allerspätestens Mitte September heiraten.«
    Er erwiderte ihren Blick einen langen Moment, dann erwiderte er: »Das wusste ich vor heute Abend auch nicht.«
    Zu seiner Erleichterung nickte sie. »Ja, gut... aber egal, wir haben jetzt ein Problem.« Ehe er fragen konnte, welches, holte sie noch einmal tief Luft, wandte sich zum Fenster und sagte: »Ich weiß nicht, ob ich es kann.«
    Er musste nicht fragen, was sie meinte. Eine eiserne Faust umklammerte sein Inneres ... doch es klang, als hätte sie eine Verlobung im Oktober nicht ausschließen wollen ... die Kälte wich, Hoffnung glomm auf, aber ... er war sich nicht sicher, was vor sich ging.
    Er verlagerte sein Gewicht, lehnte sich gegen den Fensterrahmen, damit er besser ihr Gesicht in dem schwachen Mondlicht sehen konnte, das durch die Scheibe fiel. Sie war angespannt, aber nicht überreizt. Eine Falte stand auf ihrer Stirn, ihre Lippen waren zusammengepresst; sie schien mit einem schier unüberwindlichen Problem zu ringen. Die Erkenntnis machte ihn nachdenklich. Ohne irgendeinen Vorwurf in der Stimme erkundigte er sich ruhig: »Warum nicht?«
    Sie schaute ihn kurz an, dann wieder nach draußen. Nach einem Moment sagte sie: »Ich habe dir schon erzählt, dass Camden« - sie machte eine vage Handbewegung - »mich überwältigt hat. Aber sogar da war ich kein absolutes Dummchen - ich hatte Vorbehalte. Ich wollte mehr Zeit, um mir meiner Gefühle und seiner sicher zu sein, aber er musste innerhalb der nächsten beiden Monate heiraten und zu seinem Posten zurückkehren. Ich habe mich überreden lassen - ich habe mich mitreißen lassen.
    Und jetzt stehe ich da, erwäge eine neue Ehe, wieder mit einem Politiker - und wieder soll ich mich damit abfinden, dass es äußere Umstände gibt, die eine übereilte Hochzeit erzwingen. Ich soll einfach glauben, dass alles richtig und perfekt ist.« Sie holte noch einmal Luft, diesmal bebend. »Ich mag dich - sehr. Das weißt du. Aber noch nicht einmal für dich -nicht einmal für das, was sein könnte - werde ich es riskieren, denselben Fehler zu wiederholen.«
    Er sah das Problem. Sie bestätigte es nur.
    »Ich werde nicht zulassen, dass ich mich in Ermangelung einer anderen Möglichkeit entscheide. Diesmal werde ich die Entscheidung treffen - ich muss mir ganz sicher sein.«
    »Was hat Harriet zu dir gesagt?«
    Sie blickte ihn an. »Nur, dass Canning zurücktritt - und den zeitlichen Rahmen.« Sie runzelte die Stirn, folgte seinen Gedankengängen. »Sie hat mich nicht gedrängt - sie nicht und niemand sonst.« Wieder wandte sie sich der Betrachtung des Gartens zu, seufzte. »Diesmal sind es keine Personen, die mich zu überreden versuchen - es ist alles andere. All die greifbaren und die nicht ganz so greifbaren Dinge - die Stellung, die Rolle, die Möglichkeiten. Ich sehe selbst, dass alles zusammenpasst... aber den Anschein hatte es letztes Mal auch.«
    Er tastete sich vorsichtig voran. Nachdem er ihr ins Gesicht gesehen hatte, hielt er sie für ruhig genug, um zu fragen: »Du willst doch nicht etwa andeuten - nicht vorschlagen -, dass ich mich anderswo nach einer Frau umschaue?«
    Ihre Lippen wurden schmal. Eine Weile antwortete sie nicht, dann erklärte sie: »Das sollte ich wohl.«
    »Aber du tust es nicht, oder?«
    Sie atmete scharf aus. Ohne ihn anzusehen, erklärte sie: »Ich möchte nicht, dass du eine andere heiratest.«
    Erleichterung machte sich in ihm breit. So weit, so gut...
    »Aber das ist nicht der springende Punkt!« Abrupt hob sie die Hände und fuhr sich damit durchs Haar, kehrte dem Fenster den Rücken. »Du musst innerhalb weniger Wochen heiraten, und darum muss ich mich entscheiden - und das kann ich nicht. Nicht so!«
    Er nahm ihre Hand, ehe sie weglaufen konnte. In dem Moment, in dem er sie berührte, erkannte er, dass sie angespannter war, als sie wirkte - wesentlich aufgebrachter. »Was du meinst, ist: nicht jetzt.«
    Ihr Blick aus klaren Silberaugen bohrte sich in seinen. »Was ich meine, ist, dass ich

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