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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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er versperrte ihr den Rest der Welt.
    Er fasste sie um die Taille, hielt sie in den Händen. Sie fühlte sich seltsam klein und zierlich, verletzlich. Gefangen. Ihre Welt wurde kleiner, konzentrierte sich nur auf ihn. Sie spürte ihren Herzschlag in ihrem Hals.
    Dann hob er sie hoch, mühelos, und setzte sie in den Sattel. Sein Griff lockerte sich, seine Hände glitten langsam von ihrer Taille. Er fasste nach den Steigbügeln und hielt sie ihr hin.
    Es gelang ihr, sich bei ihm zu bedanken; ihre Worte klangen für sie wie aus weiter Ferne. Sie stellte den Fuß in den Bügel, dann beschäftigte sie sich angelegentlich mit den Röcken. Schließlich konnte sie auch wieder ruhiger atmen, schlucken. Sie nahm die Zügel, schaute auf. Lächelte Muriel zu. »Dann lass uns aufbrechen.«
    Michael trat zurück.
    Caro winkte ihm zu, dann wendete sie Calista, sodass sie neben Muriels Gig stand. Edward und Elizabeth winkten ebenfalls, ehe sie dem Gig folgten.
    Michael beobachtete die kleine Kavalkade, bis sie außer Sicht waren. Er wartete ein paar Minuten, starrte auf die Tore, dann machte er auf dem Absatz kehrt und ging ins Haus.

5
    Wenigstens wusste er jetzt, warum er mehr erfahren musste über Caro - und zwar viel mehr.
    Am nächsten Morgen saß er entspannt am Frühstückstisch in seinem Stuhl und fragte sich, warum er so lange benötigt hatte, die Zeichen richtig zu deuten. Vielleicht weil es Caro war und er sie schon ewig kannte. Egal, jetzt verstand er wenigstens eines der Gefühle, die dafür sorgten, dass sie seine Aufmerksamkeit derart auf sich zog.
    Es war eine Weile her, dass er - und zwar völlig einseitig -eine Frau begehrt hatte, die ihn nicht im Geringsten dazu ermutigt hatte. Die er haben wollte, obwohl sie am liebsten in die entgegengesetzte Richtung gelaufen wäre.
    So oder ähnlich las er Caros Reaktion. Sie spürte den Funken, der keine Erlaubnis brauchte; ihre Antwort hatte darin bestanden, der Sache keine Chance zu geben, und wenn das nicht möglich war, wenigstens so zu tun, als wäre nichts geschehen.
    Aus Erfahrung wusste er, dass ihre Taktik nicht aufgehen würde. Solange sie sich in der Nähe aufhielten und sich immer wieder sehen würden, sich dabei unweigerlich berührten, würde das Verlangen nur wachsen, der Funken weiterbrennen, bis sie ihm nachgaben.
    Das einzige Problem, das er erkennen konnte, war, dass die Frau, die es betraf, Caro war.
    Ihre Reaktion war keine Überraschung. Anders als Ferdinand kannte er ja den wahren Grund für ihren Spitznamen. Die »lustige Witwe« war, wie es bei solchen englischen Namen manchmal der Fall war, ein Ausdruck, der genau umgekehrt zu seiner wörtlichen Bedeutung zu verstehen war. In Caros Fall war sie nur nach außen eine »lustige Witwe«, und zwar in der Hinsicht, dass sie eine Gastgeberin von Bedeutung war, aber eigentlich hieß es nur, dass die besten Verführer ihr nachgestellt hatten, sie sich aber nicht hatte einfangen lassen. In Wahrheit war sie eine züchtige, keusche Witwe, die nie jemanden ermutigte oder den Verdacht aufkommen ließ, etwas anderes zu denken.
    Sie war das Gegenteil dessen, was der Ausdruck »lustige Witwe« dem nicht Eingeweihten nahelegte.
    Was wiederum bedeutete, dass ihm eine schwierige und auch unangenehme Zeit bevorstand, wenigstens bis er sie davon überzeugt hatte, dass für sie nur die Lösung in Frage kam, die für sie beide am besten wäre.
    Während er den letzten Rest seines Kaffees trank, überlegte er, wie lange er wohl brauchen würde, um sie zu überzeugen, und bedachte die Hürden, die sich vor ihm auftürmten. Um der Gentleman zu sein, der die »lustige Witwe« so sehr reizte, dass sie erwog, in sein Bett zu kommen ...
    Eine echte Herausforderung.
    Es wäre eine diplomatische Meisterleistung auf einem ungewohnten Gebiet, selbst wenn nie jemand von seinem Erfolg erführe. Aber natürlich würden sie davon erfahren - das war ja Teil seines Plans.
    Es konnte ihm gelingen; er war der geborene Politiker, und seine Fähigkeiten waren genau das, was hier gebraucht wurde. Er musste sich nur einen Weg einfallen lassen, um, ohne Verdacht zu erregen, hinter Caros Verteidigungslinien zu gelangen.
    Und dann, wenn sie wehrlos in seinen Armen lag, dann würde er herausfinden, was sie so gekränkt hatte, und es - sofern es ihm möglich war - wieder in Ordnung bringen.
    Er hielt es für klug, den Tag verstreichen zu lassen, ihr Zeit zu geben, sich wieder ganz zu fassen und zu der Überzeugung zu kommen, dass sie sicher war, dass

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