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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erschien eine steile Falte, dann hellte ihre Miene sich auf. »Natürlich - er ist Muriels letzter Butler, derjenige, den sie vor Kurzem entlassen hat.« Ihre Verwunderung kehrte zurück. »Woher kennst du ihn?«
    Caro erklärte alles; Jeb war schon so lange in London zur Ausbildung gewesen, dass Elizabeth sich nicht an ihn erinnern konnte.
    Natürlich war Caro sogar noch länger fort gewesen. Während Michael seinen Tee trank und sie beobachtete, wie sie Elizabeth an mehrere andere Menschen aus der Gegend erinnerte, Arbeiter und deren Familien, ihr erzählte, wo sie nun waren, wer wen geheiratet hatte, wer gestorben oder weggezogen war, begann er sich zu fragen, ob sie jemals jemanden vergaß. So ein Gedächtnis für Menschen und persönliche Details war in politischen Kreisen ein Geschenk des Himmels.
    Die Minuten verstrichen; der Nachmittag neigte sich seinem Ende zu. Der Tee war kalt geworden, und Mrs. Entwhistles Kuchen waren verschwunden, als Caro ihn schließlich bat, die Pferde holen zu lassen. Sie hatten sich von ihren Stühlen erhoben und stiegen die Terrassenstufen hinab, um auf dem Platz vor dem Herrenhaus auf ihre Pferde zu warten, als das Rattern eines nahenden Gigs sie erreichte.
    Caro blieb auf der Treppe stehen; sie hob eine Hand und beschattete ihre Augen, um zu sehen, wer der Besucher war. Die Nachwirkungen der Schwäche, die sie gezeigt hatte, kurz bevor sie Rufus Stone erreichten, waren nach und nach verschwunden. Ihre Nerven hatten sich beruhigt - sie fühlte sich schon wesentlich gefasster. Später würde sie sich dafür schelten, so reagiert zu haben, wie sie es getan hatte - wenn sie sicher in ihrem Zimmer war und weit weg von Michael.
    Sonst war der Tag mehr oder weniger so verlaufen, wie sie es sich gewünscht hatte; sie bezweifelte, dass sie mit ihrem Plan vorangekommen waren; aber auf der anderen Seite hatten sie auch keinen Schaden angerichtet - und Michael hatte keine Gelegenheit erhalten, einen Antrag zu machen oder die Angelegenheit auch nur mit ihr zu besprechen.
    Es war ein insgesamt positiver Tag; damit war sie zufrieden.
    Das Gig kam in Sicht; das Pferd trabte mit Muriel auf dem Sitz heran. Sie war eine ausgezeichnete Fahrerin und blieb genau vor den steinernen Stufen stehen. »Caro, Michael.«
    Muriel nickte allen zu, dann sah sie zu Michael. »Ich gebe morgen Abend eines meiner Supper für die Ladies’ Association. Da du zu Hause bist, bin ich gekommen, dich einzuladen -ich weiß, dass die Damen die Gelegenheit begrüßen würden, dich zu sprechen.«
    Michael stellte sich neben Caro. Sie spürte seinen Blick auf ihrem Gesicht. Da sie ahnte, was der Grund für sein Zögern war, schaute sie ihn an und lächelte. »Komm doch bitte. Du wirst die meisten Anwesenden kennen.«
    Trotz ihrer Verstimmung von vorhin - und sie musste ihm vergeben, denn er konnte es schließlich nicht wissen - war sie ihm wieder wohlgesinnt. Seit dem einen schmerzlichen Augenblick hatte er sich mit außerordentlichem Takt benommen.
    Er las in ihren Augen, dann schaute er zu Muriel, und die Fassade des Politikers war wieder da. »Ich wäre entzückt, mit den Damen das Supper einzunehmen: Es müssen ein paar neue Mitglieder hinzugekommen sein, seit ich das letzte Mal dort war.«
    »Allerdings.« Muriel lächelte gnädig. Die Ladies’ Association war ihr Stolz und ihre Freude. »Wir haben im vergangenen Jahr Glück gehabt, aber du wirst von unseren Erfolgen morgen mehr hören.«
    Ihr Blick glitt über sie hinweg, als Hardacre mit den Pferden ankam. Muriel sah zu Caro. »Wenn du auf dem Heimweg bist, Caro, könntest du da nicht neben dem Gig reiten, damit wir die Vorbereitungen für das Pfarrfest weiter besprechen können?«
    Sie nickte. »Warum nicht?« Da sie Michaels Hand in ihrem Rücken spürte, senkte sie den Blick und stieg rasch zwei Stufen weiter hinunter. Sie ging zu Calista, dann erst fiel ihr auf, dass Muriel alle wie mit Adleraugen beobachtete. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten, waren Mutmaßungen über Michael und Elizabeth.
    Sie holte tief Luft und wirbelte herum - um zu sehen, wie Michael Edward die Hand schüttelte und Elizabeth höflich zum Abschied zunickte. Als er Edwards Hand losließ, wandte sich Michael zu ihr um. »Komm - ich hebe dich in den Sattel.«
    Ihr Lächeln fühlte sich zittrig an - und es war schlimmer, als sie es geahnt hatte. Ihre Nerven bebten förmlich. Er war so viel größer als sie; in Höhe ihrer Augen war sein Schlüsselbein; seine Schultern waren so breit,

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