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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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einladen wollte; er war sich der verschiedenen Unterströmungen zwischen den einzelnen Gruppen bewusst.
    Sie gingen einen Weg zwischen den Bäumen entlang, dann bogen sie in den weitläufigen Sträuchergarten ein und kamen schließlich wieder auf die Auffahrt vor dem Haus, nicht weit von der Terrasse, von wo aus sie aufgebrochen waren.
    »Ich muss ein Geständnis machen«, sagte Michael, als sie die Terrassenstufen emporstiegen.
    Sie schaute ihn an. »Oh?«
    Er sah ihr in die Augen, und sie hatte auf einmal den schrecklichen Verdacht, dass er hinter ihren Schutzschild blicken konnte. Ihr stockte der Atem, ihre Nerven spannten sich. Sein Blick glitt über ihr Gesicht, dann aber lächelte er, ein freundliches, unkompliziertes und für sie trostreiches Lächeln.
    »Obwohl sie mir das Versprechen abgenommen hat, das Pfarrfest zu eröffnen, hat Muriel darauf verzichtet, mir mitzuteilen, wann genau das Ereignis stattfinden soll.« Seine Augen kehrten zu ihren zurück, in ihnen stand ein belustigter Ausdruck. »Erlöst du mich bitte und sagst mir, wann es ist?«
    Sie lachte, die Spannung, die sie eben noch gefangen gehalten hatte, löste sich auf. Sie merkte, dass sie ihm sogar in die Augen sehen konnte. »Morgen in einer Woche.«
    »Also« - sie erreichten die Terrasse, wo er sie zu dem schmiedeeisernen Tisch geleitete, der nun zum Lunch gedeckt war -»würde dein Ball heute in einer Woche sein.«
    »Ja.« Sie setzte sich auf den Stuhl, den er ihr hielt, dann wartete sie, bis er ihr gegenüber Platz genommen hatte, ehe sie auf weitere Details des Balles einging. Das Thema hatte sie sich aufgehoben, damit sie etwas hatte, um ihn zu beschäftigen. »Wegen des Mottos bin ich mir noch nicht sicher.«
    Michael zögerte, dann schlug er vor: »Lass es möglichst einfach.«
    Als sie ihn anschaute, führte er aus: »Informeller als ein Londoner Ball sollte es sein. Alle hatten davon genug während der Saison, und hier auf dem Land im Sommer gibt es keinen Grund, sich peinlich an alle Förmlichkeiten zu halten.«
    Wenn sie das vorhatte, wäre es verflixt schwierig für ihn, ihre Aufmerksamkeit an dem Abend zu erringen.
    »Hm ... auch wenn wir über das diplomatische Corps reden?« Ihre Brauen wölbten sich noch ein wenig höher. »Vielleicht hast du Recht.«
    Sie machte eine Pause, um eine Gabel voll von Mrs. Entwhistles Pastete zu kosten, dann dachte sie laut: »Was, wenn wir es ein Mittsommerfest nennen statt einen Ball?«
    Er wusste, dass das nur eine rhetorische Frage war, und sagte nichts darauf.
    »In Lyndhurst gibt es eine Gruppe ausgezeichneter Musiker, die genau das Richtige wären. Sie sind sehr gut mit leichteren Melodien und Ländlern.« Ihre Augen leuchteten. »Es wäre auf jeden Fall mal etwas anderes ...«
    Er nippte von seinem Wein, dann hob er sein Glas. »Ein Sommerwein für den übersättigten Geschmack.«
    Sie fing seinen Blick auf, lächelte begeistert. »Exakt. Ja, genauso werden wir es machen.«
    Die nächste halbe Stunde verstrich mit einer Diskussion möglicher Probleme und wie man am besten mit ihnen umginge. Da sie wusste, wie wichtig es war, solche Sachen vorauszusehen und Pläne zu haben, was zu tun war, wenn sie auftraten, hatte Caro die Gästeliste so angelegt, dass deutlich wurde, wie wichtig es für Michael wäre, eine Gastgeberin zu haben, die sich mit solchen Sachen auskannte wie zum Beispiel den Problemen der Russen mit ihren preußischen Nachbarn.
    »Also«, fuhr sie fort, »kann ich mich darauf verlassen, dass du ein Auge auf die Preußen und die Russen hast, damit sie nicht aneinandergeraten? Ich möchte, dass Edward alles im Allgemeinen überwacht, und ich bin natürlich ohnehin überall.«
    Michael nickte. »Der polnische diplomatische Geschäftsträger wird auch von Nutzen sein, könnte ich mir denken.«
    »Ehrlich?« Sie hob die Brauen. »Er ist mir immer so sanftmütig erschienen, als ob er kaum Einfluss hätte.«
    Michaels Lippen kräuselten sich. »Der Schein kann trügen.«
    Innerlich erstarrte sie, aber nach außen wahrte sie den Schein, machte große Augen, dann zuckte sie die Achseln. »Wenn du meinst.« Sie schob ihren Stuhl zurück und legte ihre Serviette zur Seite. »Jetzt muss ich aber wirklich gehen und mit den Einladungen anfangen.«
    Michael stand auf und trat hinter sie, um ihr den Stuhl zurückzuziehen. »Ich bringe dich zu den Stallungen.«
    Sie nahm den hauchzarten Schal, den sie über die Stuhllehne gelegt hatte, fasste ihn mit beiden Händen, wollte ihn sich über die

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