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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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diplomatischen Welt benötigte er eindeutig keine Hilfe. Wenn er es wollte, konnte er grässlich charmant sein; sie beobachtete, wie er die Herzogin anlächelte und sich über ihre Hand neigte, und musste sich ein aufgebrachtes Schnauben verkneifen.
    Auf ruhige Art und Weise gut aussehend, unterschwellig dominant, war seine Art Charme wesentlich wirkungsvoller als der von Ferdinand.
    Ihr Blick glitt zu dem Portugiesen; er war auf dem Weg zu ihr, sicherte sich die beste Position, um an ihrer Seite zu sein, wenn die Gesellschaft sich über den Rasen in Bewegung setzte. Sie schaute sich um und suchte nach einer Möglichkeit, ihm zu entkommen ... und merkte, dass es keine gab ... außer ....
    Sie blickte Michael an. Hatte er das Interesse daran verloren, ihr nachzustellen?
    Er oder Ferdinand - welche Wahl wäre weiser? Lady Kleber hatte ihnen gesagt, dass das Picknick auf einer Lichtung ein Stückchen weiter im Wald stattfinden sollte; Caro kannte den Weg dorthin - ein netter Spaziergang, und sie wäre kaum allein ...
    Die Entscheidung wurde ihr abgenommen. Durch ein Manöver, das zugegebenermaßen meisterhaft ausgeführt war, war sie die letzte Person, die Michael begrüßte.
    »Gut, gut! Jetzt, da wir alle hier sind, können wir zu unserem Picknick aufbrechen, ja?« Mit einem strahlenden Lächeln winkte Lady Kleber ihre Gäste über den Rasen, dann ging sie um sie herum und scheuchte sie beinahe von der Terrasse.
    Da er gerade erst Caros Hand geschüttelt hatte, behielt Michael sie gleich. Er sah ihr in die Augen und lächelte. »Sollen wir?« Er zog sie auf die Füße. Ihre Nerven vibrierten, und diesmal lag es nicht allein an seiner Nähe. Da war ein Hauch von Stahl in seinen blauen Augen, und sein Griff um ihre Hand, die gezähmte Kraft dahinter ... er hatte auf keinen Fall die Jagd aufgegeben.
    Er legte sich ihre Hand auf den Ärmel, dann sah er zu Ferdinand. »Ah, Leponte - kommen Sie doch mit uns.«
    Ferdinand tat das bereitwillig, doch es war Michael, der ihren Arm hielt. Auf dem Weg über den Rasen und dann hinter den anderen her zur Lichtung versuchte sie herauszufinden, was genau er im Schilde führte - welche neue Taktik er mit Ferdinand verfolgte.
    Sie betraten den Wald, folgten einem gepflegten Weg. Sie merkte, wie Michael über ihren Kopf hinweg Ferdinand anschaute.
    »Ich habe gehört, Sie seien ein Bewunderer Camden Sutcliffes und möchten seinem Vorbild folgen?« Direkter Angriff - mehr ein politisches als ein diplomatisches Vorgehen, aber in diesem Fall vielleicht zu erwarten. Sie blickte Ferdinand an, sah die Röte unter seinem olivenfarbenen Teint.
    Er nickte knapp. »Richtig. Sutcliffes Weg zum Erfolg ist ein Musterbeispiel für diejenigen unter uns, die sich auf dem Feld der Diplomatie behaupten wollen.« Ferdinand fiel Michaels ununterbrochene Musterung auf, und er schaute ihn an. »Da stimmen Sie mir doch gewiss zu, oder? Sutcliffe war schließlich ein Landsmann von Ihnen.«
    »Richtig.« Michael kräuselte die Lippen. »Aber ich bin eher an Politik interessiert, weniger an Diplomatie.«
    Das, fand er, war eine faire Warnung; in der Politik ging es manchmal rauer zu, während die Diplomatie mehr aus Verhandeln bestand. Er schaute nach vorne und nickte dem polnischen Repräsentanten zu. »Wenn Sie wirklich mehr wissen wollen über Sutcliffe und das, was ihn formte, so haben Sie Glück. Sutcliffes erster Posten war in Polen. Kosminsky war zu der Zeit ein junger Adjutant im polnischen Außenministerium, seine berufliche Bekanntschaft mit Sutcliffe geht bis 1786 zurück. Soweit ich es verstanden habe, sind sie auch später noch in Verbindung geblieben.«
    Ferdinands Blick ruhte auf dem eleganten kleinen Polen, der sich mit General Kleber unterhielt. Es verging ein Moment, bis der junge Mann eine angemessen erfreute Miene zustande brachte. »Wirklich?«
    Seine Züge hellten sich auf, seine Augen nicht. Sie waren seltsam ausdruckslos, als er Michael ansah.
    Michael lächelte und gab sich nicht die Mühe, es charmant wirken zu lassen - oder auch nur freundlich. »Wirklich.«
    Caro verstand, was er sagen wollte; heimlich kniff sie ihn in den Arm. Er blickte auf sie herab, ein stummes »Was?« in den Augen.
    Sie warnte ihn mit einem Blick, dann hob sie den Kopf, sah sich wie geistesabwesend um. Sie zeigte auf einen Baum. »Da. Sieh nur, ein Eichelhäher.«
    Alle blieben stehen, versuchten ihn zu entdecken, aber natürlich gelang es keinem außer Edward, den scheuen Vogel zu erblicken. Was nur wieder

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