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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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an ihm vorbei zu der Gruppe aus den jüngeren Gästen, die einen Weg zu einem hübschen kleinen Tal eingeschlagen hatten.
    Der Nachmittag war warm geworden; die Luft unter den Bäumen war schwer und würzig von den erdigen Gerüchen des Waldes. Die meisten älteren Gäste verrieten eindeutig Anzeichen, sich zu einem Verdauungsnickerchen niederlassen zu wollen, mit Ausnahme von Mr. Kosminsky und Ferdinand sowie Michael und der Gräfin, die in ihre Unterhaltungen vertieft waren.
    »Ich ... setze mich zu Lady Kleber.«
    Edward wirkte von ihrer Strategie unbeeindruckt. »Wenn Sie es so möchten.«
    »Ja, ja.« Sie wedelte mit den Händen, scheuchte ihn in die Richtung, in der Elizabeth und Miss Kosminsky standen und auf ihn warteten. »Gehen Sie nur und genießen Sie den Spaziergang. Ich bin bestens in der Lage, allein mit Ferdinand fertig zu werden.«
    In Edwards letztem Blick stand deutlich die Frage: Auch in dieser Umgebung?, aber er hütete sich, mit ihr zu streiten. Er drehte sich zu den beiden jungen Mädchen um, und wenige Minuten später war die Gruppe schon über den Weg zwischen den Bäumen verschwunden.
    Caro gesellte sich wieder zu Lady Kleber, Mrs. Kosminsky und Mrs. Verolstadt. Ihr Gespräch verzettelte sich allmählich, schließlich erstarb es ganz. Kurz darauf war leises Schnarchen zu hören.
    Alle drei älteren Damen hatten die Augen geschlossen, den Kopf in den Nacken gelegt. Caro blickte sich rasch auf der Lichtung um; die meisten anderen waren ebenfalls der Müdigkeit erlegen - nur Kosminsky und Ferdinand, Michael und die Gräfin waren noch wach.
    Sie hatte die Wahl - entweder tat sie so, als schliefe sie auch, und würde dem von den beiden Männern, die ihr nachstellten, in die Hände fallen, der zuerst kam, fast wie bei Dornröschen, das von seinem Prinzen wach geküsst wurde. Und sie würde ihre besten Perlen darauf verwetten, dass sie das täten - oder...
    Sie erhob sich unauffällig, umrundete die Stuhlgruppe und ging so leise wie möglich zum Rand der Lichtung, bis Bäume sie umgaben und sie außer Sicht war.
    Genau, was sie sich erhofft hatte - zu dem Zeitpunkt, als sie den Fluss erreichte, war ihre Vernunft wieder zurückgekehrt.
    Sie ließ sich auf einen flachen Stein, der von der Sonne angenehm gewärmt war, sinken, betrachtete mit nachdenklich gerunzelter Stirn den plätschernden Bach und entschied, dass es ihre Version von Dornröschen war, eingesperrt dazu gezwungen, zu warten, die Aufmerksamkeiten des gut aussehenden Prinzen zu akzeptieren, der auftauchte, um einen Kuss auf ihre Lippen zu drücken ... es ähnelte wirklich zu sehr ihrer gegenwärtigen Situation, daher hatte sie getan, was jede einigermaßen vernünftige Frau getan hätte - sogar Dornröschen selbst, wenn es die Gelegenheit gehabt hätte. Sie hatte ihre Beine in die Hand genommen und war geflohen.
    Das Problem war, dass sie nicht weit laufen konnte und daher in Gefahr schwebte, von einem ihrer beiden Prinzen ... Verfolger aufgestöbert zu werden. Zu allem Überfluss kannte auch noch einer der beiden diesen Teil des Waldes besser als sie selbst.
    Und wenn sie schon dazu verdammt war, von einem gefunden zu werden, und die Wahl hätte, war sie sich nicht sicher, für welchen sie sich entscheiden sollte. In dieser Umgebung wäre Ferdinand nur schwer zu kontrollieren; da hatte Edward Recht gehabt. Wie auch immer, Ferdinands Chancen, sie im Sturm zu erobern und zu einer verbotenen Umarmung zu verleiten, standen schlecht. Die von Michael dagegen ...
    Sie wusste, welcher von beiden in Wahrheit für sie gefährlicher war. Unheilvollerweise war er aber derjenige, bei dem sie sich wesentlich sicherer fühlte.
    Eine Zwickmühle - auf die sie auch ihre erkleckliche Erfahrung nicht vorbereitet hatte.
    Das leise Knacken eines Zweiges in der Nähe alarmierte sie; als sie sich anstrengte, konnte sie auch Schritte vernehmen. Jemand kam über den Weg, der sie von der Lichtung hergebracht hatte. Rasch schaute sie sich um; ein Holunderdickicht, das vor einer alten Birke wuchs, versprach das beste Versteck zu sein.
    Sie erhob sich und stieg hastig das steile Ufer empor, ging um das Dickicht herum und entdeckte, dass der dichte Holunderbusch unten nicht bis zum Boden reichte, einem aber dennoch Sichtschutz bot vor jemandem, der am Bach stand. Hinter der Birke stieg der Boden an; von weiter oben auf dem Ufer konnte man sie vielleicht sehen, aber wenn sie sich vor die Birke stellte ...
    Sie schlüpfte zwischen Busch und Baum und spähte durch die

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