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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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verzweifeltes Zurückscheuen vor dem Wort allein schon - von der Drohung in diesen Worten. Ihre Lungen hatten sich zusammengezogen; mit erhobenem Kopf, verspannten Muskeln stand sie vor ihm.
    Selbst durch das Dämmerlicht hindurch sah Michael ihre Angst, die Panik, die ihre Silberaugen trübte. Er bekämpfte den Drang, sie zu packen, in seine Arme zu reißen und sie zu beschwichtigen, sie zu besänftigen ... was war das?
    »Ich will nicht heiraten - ich werde niemals wieder heiraten. Dich nicht. Niemanden.« Die Worte zitterten vor Gefühlen, geladen, resolut. Sie holte tief Luft. »Jetzt, wenn du mich entschuldigst, muss ich zurück zum Haus.«
    Sie wirbelte herum.
    »Caro ...!«
    »Nein!« Blindlings hielt sie eine Hand in die Höhe, hob den Kopf noch ein wenig. »Bitte ... vergiss es einfach. Vergiss all das hier. Es wird nicht funktionieren.«
    Mit einem letzten Kopfschütteln raffte sie ihre Röcke und schritt rasch durch das Sommerhaus, die Stufen hinab und eilte - lief beinahe - über den Rasen zum Haus.
    Michael stand in den Schatten im Sommerhaus, während das Unwetter heranzog, und wunderte sich, was, zum Teufel, schiefgegangen war.
    Später in der Nacht, als der Wind um die Hausecken pfiff und die Bäume im Wald peitschte, stand er am Fenster seiner Bibliothek, ein Glas Brandy in der Hand, und schaute den sich den Elementen beugenden Baumkronen zu. Er dachte nach. Über Caro.
    Er verstand nicht, ja konnte noch nicht einmal erraten, was der Grund hinter ihrer Abneigung war - ihrer vollkommenen und unwiderruflichen Ablehnung einer neuerlichen Ehe. Wie ihr Gesicht ausgesehen hatte, als er wiederholt hatte, dass er sie heiraten wollte, schoss ihm wieder und wieder durch den Sinn.
    Von ihrer Reaktion einmal abgesehen, hielt er an seiner Absicht fest. Er würde sie heiraten. Der Gedanke, sie nicht zur Frau zu haben, war schlicht unerträglich geworden - er verstand das auch nicht völlig, aber er wusste mit absoluter Sicherheit, dass dem so war. Auf eine merkwürdige Art und Weise hatten die Ereignisse des Abends seinen Entschluss nur erhärtet.
    Er nippte an seinem Brandy, blickte nach draußen - ohne etwas zu sehen - und plante sein weiteres Vorgehen. Er war nie jemand gewesen, der vor einer Herausforderung zurückscheute; selbst vor einer, mit der er in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hätte.
    Wie die Dinge lagen, war seine Aufgabe nicht, Caro im üblichen Sinne zu verführen - wie es schien, war ihm das bereits recht gut gelungen oder könnte es wenigstens, wenn er wollte, das wusste er. Stattdessen war das eigentliche Ziel seiner Mission - sein persönlicher Heiliger Gral -, sie zur Ehe zu verführen.
    Seine Lippen verzogen sich ironisch; er leerte sein Glas. Als er von Somersham hierhergereist war, mit der Absicht, sich seine ideale Ehefrau zu suchen, hätte er nie daran gedacht, vor so einen Kampf gestellt zu werden - dass die Frau, die seine ideale Gefährtin war, seinen Antrag nicht frohen Herzens annehmen würde.
    So viel zu blinder Arroganz.
    Er wendete sich vom Fenster ab, ging zu einem Lehnsessel, ließ sich daraufsinken und stellte das leere Glas auf ein Beistelltischchen. Sich zurücklehnend legte er die gespreizten Finger aneinander, stützte sein Kinn auf seine Daumen und starrte ins Zimmer.
    Caro war stur, resolut.
    Er war sturer und bereit, unerbittlich zu sein.
    Der einzige Weg, ihren Widerstand zu untergraben, so heftig und tief verwurzelt er eindeutig war, war, die Sache an der Quelle anzugehen. Was auch immer das war.
    Das musste er herausfinden, und der einzige Weg, das zu bewerkstelligen, führte über Caro.
    Die beste Art und Weise, damit zu beginnen, schien offenkundig zu sein. Geradeaus. Beinahe simpel.
    Erst würde er sie in sein Bett holen, dann würde er herausfinden, was er wissen musste, und dann würde er tun, was immer nötig war, damit sie genau da blieb.

10
    Am folgenden Nachmittag saß Caro auf der Bank am Fenster im rückwärtigen Salon und stickte, während auf der anderen Seite des Zimmers Edward und Elizabeth Schach spielten.
    Sie war heute keine angenehme Gesellschaft; den ganzen Morgen hatte sie versucht, sich mit Plänen für das Fest abzulenken, das in inzwischen nur noch drei Tagen stattfinden würde, aber sie war unterschwellig immer noch aufgebracht und verärgert.
    Verärgert über sich selbst, über Michael.
    Sie hätte voraussehen müssen, welche Richtung er einschlagen würde. Sie hatte vor ihm absichtlich ihre hochentwickelten gesellschaftlichen

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