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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Fähigkeiten demonstriert, um auf Elizabeths im Vergleich dazu mangelndes Geschick auf diesem Gebiet aufmerksam zu machen, und er hatte sein Auge nicht mehr auf Elizabeth geworfen, sondern auf sie!
    Verflixte anmaßende Männer! Warum hätte er nicht einfach ... eine Affäre haben wollen und alles, was dazugehörte? War sie etwa nicht...
    Sie brach den Gedanken ab; sie wusste aus bester Quelle, dass sie nicht die Sorte Frau war, die Männer in rasende Leidenschaft versetzte - keine echte, überwältigende Geht-einfach-nicht-ohne-Leidenschaft, sondern höchstens eine, die anderen Motiven entsprang. Wie das Bedürfnis nach einer erfahrenen Gastgeberin oder einer außergewöhnlich gut ausgebildeten Diplomatenbraut!
    Sie schien dazu verurteilt, stets erwählt und nie gewollt zu sein. Nie wahrlich begehrt.
    Und deshalb - weil Michael sie zum ersten Mal in ihrem Leben etwas anderes hatte glauben lassen, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie ihm je würde verzeihen können.
    Sie bohrte ihre Nadel in den Stoff und versuchte, ihre Nerven zu beruhigen. Besorgnis regte sich in ihr; sie war sich sehr deutlich der Tatsache bewusst, dass sie in Gefahr schwebte -und zwar mehr, als Elizabeth es je getan hatte -, wenn er nicht jeden Gedanken daran aufgäbe, sie heiraten zu wollen.
    Sie hatte Elizabeth vor einer lieblosen, aus politischen Gründen eingegangenen Verbindung gerettet, aber es gab niemanden, der sie jetzt retten würde. Wenn Michael einen förmlichen Antrag machte, aus denselben Gründen, die in Elizabeths Fall gegolten hätten, wäre es für sie noch schwieriger, abzulehnen. Als Witwe konnte sie - wenigstens theoretisch - selbst über ihr Leben bestimmen, aber sie hatte zu viel Erfahrung, um nicht zu wissen, dass es in der Praxis ein wenig anders aussah. Wenn sie seinen Antrag annahm, würden alle sich freuen und ihr gratulieren; wenn sie ihn abzulehnen versuchte ...
    Über die möglichen Folgen nachzudenken half ihr nicht, sich zu beruhigen.
    Sie sortierte gerade ihre Stickseide, als sie auf dem Flur Schritte hörte. Stiefel - und nicht mit Geoffreys langsamem Gang, sondern entschieden ... ihre Sinne regten sich. Sie schaute auf, gerade als Michael in seinem Reitanzug auf der Türschwelle erschien.
    Er sah sie, schaute kurz zu Elizabeth und Edward, der überrascht aufblickte. Ohne stehen zu bleiben, nickte er den beiden zu und ging weiter durch das Zimmer. Zu ihr.
    Hastig raffte sie ihr Stickzeug zusammen. Er ließ ihr kaum Zeit, es zur Seite zu legen, ehe er sich ihrer Hand bemächtigte und sie auf die Füße zog.
    »Wir müssen reden«, erklärte er.
    Ein Blick in seine Augen, in seine entschlossene Miene, verriet ihr, dass Widerspruch zwecklos wäre. Wie er sich umdrehte und zur Tür schritt, ihre Hand fest in seiner, unterstrich diese Folgerung.
    Elizabeth und Edward sah er nur kurz an. »Bitte entschuldigen Sie uns - wir müssen etwas diskutieren.«
    Sie hatten den Salon verlassen, und er zog sie über den Korridor, ehe sie genug Zeit gehabt hatte zu blinzeln. Er ging zu schnell; sie zerrte an seiner Hand. Er warf ihr einen Blick zu und verlangsamte seine Schritte kaum merklich, aber er blieb nicht stehen. Als sie an der Tür zum Garten ankamen, zog er sie hindurch und weiter auf den Weg.
    »Wohin gehen wir?« Sie schaute zurück zum Haus.
    »Dorthin, wo wir ungestört sind.«
    Sie schaute ihn an. »Und wo ist das?«
    Er antwortete ihr nicht, aber dann erreichten sie das Ende des Weges, und er begann über den Rasen zu gehen - jetzt hatte sie ihre Antwort. Zum Sommerhaus.
    Sie zog wieder an seiner Hand. »Wenn Elizabeth und Edward aus dem Fenster blicken, sehen sie uns.«
    »Werden sie uns auch sehen können, wenn wir drinnen sind?«
    »Nein, aber ...«
    »Warum streiten wir dann?« Er musterte sie mit hartem Blick. »Zwischen uns ist etwas noch unerledigt, und das ist der beste Platz, um es zu Ende zu bringen. Wenn du allerdings unsere Diskussion lieber auf dem Rasen führen möchtest ...?«
    Sie kniff die Augen zusammen, schaute zum rasch näher kommenden Sommerhaus. Halblaut sagte sie: »Verflixtes, anmaßendes Mannsbild.«
    »Wie bitte?«
    »Egal.« Sie deutete zum Sommerhaus. »Dann lass uns hineingehen, wenn du darauf bestehst.«
    Sie raffte die Röcke und stieg die Stufen neben ihm hoch. Wenn er ärgerlich war, wie es den Anschein hatte, dann war sie es noch mehr. Sie war nie schwierig gewesen, aber bei ihm würde sie eine Ausnahme machen.
    Ihre Absätze klapperten ungeduldig, als sie mit Michael den

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