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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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sie verspürte. Doch verdrängte er erst einmal diesen Gedanken. »Du mußt lernen, mir zu vertrauen. Ich verstehe, daß du auch deine Ängste hast, aber in dieser Sache mußt du mir gehorchen.«
    Elizabeth seufzte resigniert. »Also gut, von jetzt an werde ich versuchen, deine Wünsche zu befolgen.« Sie hob vergnügt eine Augenbraue. »Außer natürlich, ich will dich ein wenig ärgern.«
    Nick knurrte: »Hexe.« Er küßte sie hungrig, denn das Leuchten in ihren Augen fachte sein Begehren von neuem an. Er legte sich zwischen ihre Beine und erfüllte sie mit einem einzigen tiefen Stoß. Alle unangenehmen Gedanken verschwanden und damit alle Sorgen um die Zukunft. Die Probleme konnten warten bis morgen, auch Bascomb.
    Jetzt gehörte Elizabeth ihm und die Nacht war jung. Er hatte weitaus angenehmere Dinge vor.

17
    London wurde von einer Hitzewelle heimgesucht. Die Luft war schwül und stickig, so daß man kaum atmen konnte. Selbst bei offenem Fenster war es unerträglich warm im Arbeitszimmer. Oliver zog sich die Jacke aus, öffnete die Schleife an seinem Kragen und ließ sie locker herunterhängen. Sein Treffen mit Wendel Cheek war keine besonders förmliche Angelegenheit.
    Der kleine Mann erschien kurz darauf, in einen fadenscheinigen braunen Rock gekleidet, das Haar von seiner hohen Stirn nach hinten gekämmt. Oliver ließ ihn bis zu seinem Schreibtisch vortreten, machte aber keine Zeichen, daß er sich setzen sollte.
    »In Eurer Nachricht hieß es, Ihr hättet Neuigkeiten.«
    »Jawohl, Sir, so isses.«
    Oliver lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Um was geht
    es?«
    »Sehr interessante Sache.«
    »Ja?«
    »Wie Ihr angeordnet hattet, hab’ ich einen Mann die Dame bewachen lassen, den ganzen Tag bis abends, wenn sie schlafen geht. Vor ein paar Tagen war sie in der Oper. Sie kam spät zurück. Und mein Mann schlief ein, bevor sie ins Bett gegangen war, wachte erst kurz vor dem Morgengrauen wieder auf.«
    »Ich hoffe, Ihr habt den Narren nicht bezahlt.«
    Cheek lachte seltsam krächzend. »Es ist nur so: Als er wach wurde, sah er ’nen Mann aus ihrem Haus kommen.«
    Olivers Nackenhaare sträubten sich. Er beugte sich vor. »Was für einen Mann?«
    »Das ist das Problem. Er ging schnell und verschwand in einer kleinen Gasse.«
    »Ihr wollt mir sagen, daß ein Mann die Nacht in Elizabeth Woolcots Zimmer verbracht hat?« schnaubte er. »Das glaube ich nicht.«
    »Es stellte sich raus, daß es nicht bloß irgendein Mann war. Am nächsten Abend habe ich selbst auf der Lauer gelegen. Nachdem Miss Woolcot zu Hause war, wartete ich. Kurz nach Mitternacht tauchte ein Mann auf, ziemlich groß, rabenschwarze Haare. Ging die hintere Treppe ganz leise rauf - und kam est am Morgen wieder runter.« Cheek grinste. »Die Wahrheit ist: Ravenworth besucht die Dame. Nachts... wenn Ihr versteht, was ich meine. Wirklich vorsichtig, manchmal geht er zu Fuß, manchmal kommt er in einer einfachen Mietkutsche. Und geht immer erst vor Sonnenaufgang heim.«
    Olivers Hand auf dem Schreibtisch ballte sich um den Geldbeutel zur Faust, der die Bezahlung des Mannes sein sollte. Vor seinen Augen schien roter Nebel zu wirbeln. Die Wände des Zimmers kamen näher, zwängten den Ärger seine Kehle hinunter.
    »Wenn Ihr Euch täuscht, bringe ich Euch persönlich um.«
    Cheeks Gesicht wurde aschfahl. »Ich täusch’ mich nicht, Sir, ich gebe Euch mein Wort.«
    Oliver warf ihm den Geldbeutel mit so viel Schwung zu, daß der Mann ihn mit hörbarem Ächzen auffing. »Hinaus«, befahl er und lehnte sich über den Schreibtisch. »Zurück an Eure Arbeit, und kommt nicht wieder her, bis ich nach Euch schicke.«
    »Jawoll, Sir, bin schon weg, Sir. Schönen Tag noch.«
    Oliver malmte mit den Kiefern. Sein Ärger machte ihn fast blind. Während er sich die ganze Zeit Gedanken wegen Elizabeth’ Verehrern machte, war Ravenworth in ihrem Bett. Nicholas Warring hatte den Preis ihrer Unschuld gestohlen, der ihm gebührt hätte, und der war nicht mehr zu ersetzen.
    Der Zorn erfüllte ihn mit solcher Hitze, daß ihm schwindlig davon wurde. Bilder von Nicholas Warring standen vor seinen Augen, wie er nackt zwischen Elizabeth’ wohlgeformten, weißen Schenkeln lag. Er schlug mit der Faust auf den Tisch. Ein-, zwei-, dreimal. Dafür würde der Graf bezahlen. Und Elizabeth auch.
    So sehr es Oliver verärgerte zu nehmen, was Ravenworth hinterließ, er wollte sie immer noch. Und er würde sie haben. Nicht heiraten - jetzt nicht mehr - nicht einmal, wenn sie die letzte

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