Was dein Herz verspricht
Grey. Ich habe nicht den Wunsch, dich zu heiraten. Ich habe überhaupt nicht den Wunsch zu heiraten.«
»Unsinn. Natürlich werden wir heiraten. Das ist die einzig vernünftige Lösung.«
»Vernünftig vielleicht für dich, aber nicht für mich. Ich möchte mich nicht an einen Ehemann binden - weder an dich noch an sonst jemanden.«
Greys Gesicht verfärbte sich und wurde fleckig rot. »Ich habe dich gewarnt, Rachael. Ich habe dir schon einmal gesagt: Du gehörst mir. Du bist mein, und ich behalte, was mir gehört.«
»Und ich habe dir gesagt, daß ich niemandem gehöre außer mir selbst!«
Der Viscount griff nach ihren Schultern. »Verdammt, Rachael -«
»Hör auf damit, Grey. Ich bin deine besitzergreifende Art leid, und auch dein ständiges Verlangen nach Aufmerksamkeit. Selbst deine Fähigkeiten im Bett fangen an, mich zu langweilen. Ich glaube, es ist Zeit, daß du gehst.«
»Gehen? Worüber redest du, zum Teufel?«
»Ich sage dir, daß es aus ist mit uns, Grey.« Sie warf einen Blick auf die Juwelen. Sie schienen ihren Namen zu rufen. Sie konnte es kaum erwarten, sie anzulegen. »Ich erkläre dir hiermit, daß es zu Ende ist. Unsere Affäre ist vorüber, Grey.«
Einen Moment lang sah er sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Dann wurde sein Gesicht noch dunkler rot, und er machte einen drohenden Schritt auf sie zu. »Nichts ist vorbei, Rachael. Nicht solange ich es nicht sage.« Seine Hand ballte sich zur Faust und hob sich zu ihrem Gesicht. »Hast du verstanden, Rachael? Hast du mich gehört?«
Ihr Mut ließ etwas nach. Aber trotzdem war sie es leid, von ihm herumkommandiert zu werden. »Ich höre dich. Und ich möchte trotzdem, daß du gehst. Wenn nicht, werde ich einen Diener rufen, damit er dich hinausbegleitet.«
Er schnaubte nur. »Glaubst du wirklich, einer deiner verdammten Diener kann mich von dir fernhalten? Wenn ja, dann täuschst du dich.« Dennoch ging er mit langen, ärgerlichen Schritten zur Tür. »Ich verspreche dir, Rachael, es ist noch nichts vorbei!«
Sie sah ihn hinausgehen und schauderte unwillkürlich. Grey war jung und unberechenbar. Doch bisher war sie stets mit ihm zurechtgekommen. Sie schaute hinunter auf die Juwelen und lächelte.
Es war dunkel, als der Herzog von Beldon beim Stadthaus von Nick Warring klopfte. Unglücklicherweise war sein freund nicht zu Hause. »Wann wird er zurückerwartet?«
»Ich glaube, er hätte schon vor Stunden wieder hier sein sollen, Euer Gnaden. Vielleicht hat es ein Problem gegeben. Möchtet Ihr auf ihn warten?«
»Nein«, lehnte Rand heftig ab. »Aber bitte gebt ihm eine Nachricht von mir. Sagt ihm, der Herzog von Beldon wäre in einer sehr wichtigen Angelegenheit hier gewesen, und ich möchte ihn so bald wie möglich sprechen.«
»Natürlich, Euer Gnaden.«
Rand wollte hinausgehen, doch da öffnete sich die Hintertür und Nick trat ein.
»Wen haben wir denn da«, knurrte Rand finster.
»Beldon! Schön, dich zu sehen. Ich hatte nicht erwartet-« Dann runzelte er die Stirn. Es sah Rand nicht ähnlich, daß er ohne Voranmeldung noch so spät auftauchte. »Was ist los? Ist irgend etwas passiert?« Er wirkte angespannt. »Verdammt, es ist doch nichts mit Elizabeth? Bascomb hat doch nicht -«
»Nein, um Himmels willen, nichts Derartiges. Soweit ich weiß, ist Elizabeth sicher... wenigstens vor Bascomb.«
Nick entspannte sich, und ein Lächeln erschien wieder auf seinem Gesicht. Rand konnte sich nicht erinnern, seinen Freund je so glücklich gesehen zu haben. Dadurch wurde seine schlechte Stimmung noch schlimmer.
»Ich habe da allerdings etwas zu bereden mit dir wegen Elizabeth. Deswegen bin ich gekommen.«
Nicks Lächeln erlosch. »Dann komm mit ins Arbeitszimmer.« Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, meinte Nick: »Hoffentlich hast du nicht zu lange gewartet. Ich wäre schon eher zu Hause eingetroffen, aber eines der Kutschenräder ist gebrochen, und der Fahrer brauchte ein paar Stunden, um es zu reparieren.«
»Ich war eben erst gekommen. Eigentlich wollte ich dich schon seit ein paar Tagen sprechen, wußte aber nicht recht, was ich sagen sollte.«
»Wie wäre es mit einem Drink?« fragte Nick. »So wie du klingst, werde ich einen brauchen.«
»Gut möglich.«
Nick füllte zwei Gläser und hob das seine. »Auf bessere Zeiten.«
Rand trank nicht. »Ich kann mir kaum vorstellen, daß deine Zeiten noch besser werden können, nicht wenn du mit deinem schönen Mündel schläfst, wie ich stark annehme.«
Nicks
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