Was dein Herz verspricht
Kuß.«
Es wurde nicht der hungrige, vielversprechend sinnliche Kuß, den sie erwartet hatte. Dieser Kuß war anders, ganz besonders. Er war heiß und verführerisch, aber noch viel mehr als das. Er war in seiner Heftigkeit besitzergreifend und leidenschaftlich, und dabei doch unsagbar zärtlich. Sie war atemlos, als er sie schließlich losließ und klammerte sich mit wildem Herzklopfen an ihn.
»Ich habe dich vermißt«, flüsterte sie. »Ich hatte schon gefürchtet, dir könnte etwas passiert sein.«
»Es ist auch etwas passiert, meine Liebste. Etwas ziemlich Unglaubliches.« Er lächelte, küßte sie noch einmal, zog sie dann hinüber zum Sofa und drängte sie, sich zu setzen. Dann nahm er zwei Kristallgläser von einem Tablett, öffnete die Flasche Champagner und goß die perlende Flüssigkeit in die Gläser, von denen er ihr eines in die Hand drückte.
Sie wurde noch nervöser. Irgend etwas Wichtiges ging hier vor, doch sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was das sein mochte.
Sie nahm ein Schlückchen von dem köstlichen Getränk und spürte, wie es angenehm prickelnd durch ihre Kehle floß. Dennoch schien sie sich nicht entspannen zu können. Ihr Herz pochte, ihre Hände zitterten leicht. Was war nur anders? Was war geschehen? Nicholas nahm ihr das Glas wieder ab und stellte es neben seines auf den Tisch.
»Es gibt zwei ganz besondere Nächte zwischen einem Mann und einer Frau. Die erste, in der er sie zu seiner Geliebten macht, und die zweite, in der er die Affäre beendet.«
»Die Affäre beendet?« echote sie entsetzt. Sie hatte bestimmt nicht richtig gehört. Es war bestimmt nicht das, was er sagen wollte. Aber ihr Magen verklumpte sich, und ihr Kopf schien leer zu sein.
Er lächelte. »Genau, mein Liebes. Wenn du dem zustimmst, was ich dir zu sagen habe, wird dies die letzte Nacht sein, in der du je meine Geliebte warst.«
O Herr im Himmel! Tränen traten in ihre Augen. Elizabeth bemühte sich, sie wegzublinzeln. Alle hatten versucht, sie zu warnen. Plötzlich waren ihre Knie schwach, und sie war froh, daß sie saß. »Ist das... ist das der Grund, warum du heute abend so spät gekommen bist?«
»Ja, meine Liebste, so ist es.«
»Gibt es... gibt es eine andere?«
»Eine andere?« Jetzt erst bemerkte er das Tränenglitzern in ihren Augen. »O Gott, Elizabeth - Süßes, bitte weine nicht. Natürlich gibt es keine andere.« Er stellte sein Glas auf den Tisch und strich sich nervös mit der Hand durchs Haar. »Himmel noch mal, ich wußte doch, daß ich die Sache irgendwie falsch anfangen würde. Ich möchte dich bitten, mich zu heiraten. Dann wärest du von heute an nicht mehr meine Geliebte - wir wären verlobt, und du würdest bald meine Frau sein.«
Heiße Tränen stürzten aus ihren Augen, strömten über ihre Wangen. Gleichzeitig wurde sie von einer derart heftigen Welle der Erleichterung überschwemmt, daß ihr beinah schwindelig wurde. In der nächsten Sekunde lag sie in seinen Armen und preßte den Kopf an seine Schulter.
Nicholas streichelte ihr Haar. »Es tut mir leid, meine Süße. Ich wollte es ganz besonders gut machen, aber ich war so schrecklich nervös. Ich hätte wissen müssen, daß ich Idiot das Falsche sagen würde.«
»O Nicholas.« Sie schneuzte sich, als er ihr sein Taschentuch gab. »Ich verstehe nicht. Wie sollen wir denn heiraten?«
Nicholas drückte fest ihre Hand. In kurzen Worten erzählte er ihr von seinem Besuch bei Rachael und dem Handel, den er mit ihr gemacht hatte. »Ich hätte schon früher an die Rubine denken sollen, denn die wollte sie immer schon unbedingt haben. Es wird nicht schnell gehen mit der Scheidung, aber sobald Sydney alles arrangieren kann -wenn du mich willst -, können wir heiraten.« Er küßte sie auf den Scheitel, löste sich von ihr und ließ sich auf ein Knie nieder.
»Es wäre mir die größte Ehre, Elizabeth Woolcot, wenn du einverstanden wärest, meine Frau zu werden.«
Ihr Herz wurde weit vor Liebe zu ihm. Sie wischte eine letzte Träne weg. »Du hast ihr die Rubine gegeben? Aber die Rubine sind doch sicher -«
»Elizabeth, ich bitte dich, auf Händen und Knien, mich zu heiraten.«
Sie brachte ein lebendes Lächeln zustande, und ihr war, als würde ihr Herz zerspringen. »Es wäre mir eine Ehre, dich zu heiraten, Mylord.«
Er sprang auf und zog sie in seine Arme. »Elizabeth... Liebste...« Er küßte sie noch einmal, diesmal ganz zärtlich, dann hob er sie hoch und trug sie zum Bett.
»Ich liebe dich«,
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