Was dein Herz verspricht
Unterkiefer verspannte sich. Er stellte sein Glas auf den Tisch. »Wie kommst du auf den Gedanken?«
»Ich habe dich am Abend des Kostümballs gesehen und erkannt.« Er hatte sich gewundert, wieso sein Freund ihn nicht registriert hatte. Doch dann hatte er ihn mit Elizabeth Woolcot tanzen sehen und sofort verstanden. »Herzbube. Wir kennen uns einfach schon zu lange, als daß ich dich nicht erkennen würde.«
»Was hat der Kostümball mit der Sache zu tun?«
»Nichts. Nur als ich dich an dem Abend sah, wurde mein Verdacht erhärtet. Ich bin doch nicht blöd, Nick. Herr im Himmel, wie du sie ansiehst, wie sie dich ansieht. Ich verstehe derartige Blicke. Mensch, und du hast geschworen, sie zu beschützen!«
Nick trank einen tiefen Schluck von seinem Gin. »Ich weiß, was du denken mußt, und du hast recht.« Er seufzte. »Ich hätte ihr fernbleiben sollen. Sie wäre ohne mich besser dran gewesen. Ich kann dir nur versichern, daß ich es versucht habe. Gott weiß wie sehr. Aber aus Gründen, die ich immer noch nicht so ganz verstehe, glaubte Elizabeth, wir gehören zusammen.« Nick sah auf und lächelte. »Ich werde sie heiraten, Rand. Heute war ich in Castle Colomb. Rachael hat der Scheidung zugestimmt.«
Rand stand da wie vom Donner gerührt. Das hätte er nie erwartet. »Eine Scheidung? Das ist doch nicht dein Ernst.«
»Ernster kann es gar nicht sein.«
»Und Rachael hat zugestimmt? Kann ich kaum glauben.«
»Hat sie zuerst auch nicht. Ich habe ihr ein Vermögen versprochen, sie wollte nicht. Heute habe ich ihr die Ravenworth-Rubine angeboten.«
»Mein Gott - du mußt wahnsinnig sein - oder verliebt.«
Nicks Lächeln verblaßte einen Moment, dann kehrte es zurück. »Ich weiß nichts von der Liebe. Ich weiß nur, daß mir Elizabeth sehr viel bedeutet. Ich habe sie nicht verdient, bin aber sehr dankbar, daß ich sie habe.«
Rand ging zu ihm und klopfte ihm auf die Schulter. Er fühlte sich unwahrscheinlich erleichtert. »Gratuliere, mein Freund. Und du hast unrecht. Du verdienst sie allerdings. Du bist ein guter Mann, Nick. Immer gewesen.«
»Danke, Rand. Ich hoffe, du weißt, wie sehr ich deine Freundschaft schätze.«
Rand nickte nur. Sein Freund hatte keinen leichten Weg gewählt, denn die Scheidung würde ihre Ehe stets belasten. Aber wenn Nick Warring soviel an der Frau lag, hatte sie wirklich Glück.
»Hast du es Elizabeth schon gesagt?«
Nick schüttelte den Kopf. »Eigentlich wollte ich mich nur umziehen und dann zu ihr. Seltsam, ich kann mich kaum an den Tag erinnern, an dem ich Rachael gebeten habe, mich zu heiraten. Unsere Eltern hatten alles arrangiert. Ich hätte nie gedacht, daß ich noch einmal einen Heiratsantrag machen würde. Diesmal bin ich richtig nervös.«
Rand grinste. »Hoffentlich stürmst du die Zinnen, bevor deine Dame in Not Zeit zur Flucht hat.«
Nick lachte, dann wurde er wieder ernst. »Ich hoffe, die Scheidung dauert nicht zu lange. Ich will, daß Elizabeth sicher ist vor Bascomb, und das wird sie erst sein, wenn wir verheiratet sind.«
Rand seufzte. »So etwas braucht Zeit. Mir ist klar, daß
Elizabeth’ Ruf leiden würde, wenn Bascomb erfährt, daß sie deine Geliebte ist, aber wenigstens würde er sie in Ruhe lassen.«
»Eigentlich war genau das unser Plan. Wir wollten nur das Ende der Saison abwarten und hatten gehofft, meine Schwester würde bis dahin auch einen Mann gefunden haben.«
»Maggie... tja, das ist allerdings ein Problem. Charmante Frau, deine Schwester. Wenn ich auf dem Heiratsmarkt wäre, würde sie mir als hervorragende Ehefrau erscheinen.«
»Heute abend ist sie unterwegs. Ich frage mich, wo sie wohl sein mag.«
»Na ja, sie hat in den letzten Wochen eine Menge neuer Freunde gewonnen.«
»Du bist auch ein Freund. Aber gibt es irgend jemanden, den sie besonders beachtet, vielleicht als möglichen zukünftigen Heiratskandidaten? Elizabeth meint, Maggie hätte keine derartigen Pläne, weil sie noch ihre neugewonnene Freiheit genießt. Das finde ich zwar richtig, aber es wäre mir lieber, sie gut aufgehoben zu wissen. Tief im Inneren wollte sie immer einen Mann und eine Familie. Ich gebe mich nicht zufrieden, bevor sie nicht verheiratet ist.«
Rand seufzte und trank einen Schluck Cognac. »Sie amüsiert sich bestimmt gut, und neun Jahre ist zweifellos eine lange Zeit. Doch der Skandal deiner Scheidung wird ein Problem werden, bis sich schließlich dieser Tratsch auch wieder legt.«
»Das hoffe ich. Ich will, daß sie glücklich wird.«
»Das
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