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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Tor des Gefängnisses erreicht hatten. Elizabeth’ Herz hämmerte, ihre Handflächen waren schweißfeucht. Sie ging etwas vor den anderen, erreichte den Torwächter zuerst und lächelte in sein rötliches Gesicht.
    »Danke, daß Ihr uns hereingelassen habt. Ihr wart sehr hilfreich.«
    Er betrachtete sie abschätzend, und sie lächelte noch einmal, in der Hoffnung, ihn davon abzulenken, daß er Nicholas zu genau betrachtete.
    »Wäre besser, Miss, wenn Ihr tagsüber kommen würdet. An Plätzen wie diesem kann es in der Nacht gefährlich sein.«
    »Danke für die Warnung«, sagte sie freundlich. »Vielleicht könnt Ihr mich selbst hinaufbegleiten, falls ich noch einmal komme.«
    Er warf sich in die Brust und lächelte ihr hoffnungsvoll zu. Nicht lüstern, wie der andere Wächter, aber eindeutig mit männlichem Interesse. »Schon möglich, Miss. Seid Ihr und Eure Tante nur vorsichtig jetzt.« Aber glücklicherweise schaute er nicht einmal in ihre Richtung.
    »Vielen Dank, das tun wir.« Mit einem letzten warmen Lächeln wandte sie sich ab, und die runde, gebückte Gestalt ihrer Tante ging schwankend und raschelnd neben ihr her.
    Sie zitterte, und ihre Knie waren wie Pudding, als sie die nächste Straßenecke erreicht hatten, wo Theo voller Anspannung wartete, sollte es doch noch irgendwelche Schwierigkeiten geben. Er sagte kein Wort, öffnete nur die Tür der Kutsche, ließ sie einsteigen und nahm den Platz des
    Kutschers ein. Ein Klatschen der Zügel, und das Fahrzeug setzte sich in Bewegung.
    Nicholas setzte sich neben ihr zurecht, sein Blick war dunkelsilberblau und auf ihr Gesicht gerichtet. »Ich kann immer noch nicht glauben, daß ich hier bin. Du bist unglaublich.« Er beugte sich vor und küßte sie, lange und eindringlich. Dann, im sicheren Innern der Kutsche, schob er die Kapuze von Tante Sophies Umhang zurück und begann seine Bepolsterung abzubauen.
    Elizabeth lächelte ihn entzückt an. »Die Hauptarbeit haben deine Freunde gemacht, Nick. Sie waren wunderbar.«
    Er sah Elias an. »Danke, mein Freund.«
    »War nur als Dank für das, was Ihr für mich getan habt.«
    Nicholas lächelte nur. Es war nicht einfach in der Enge der Kutsche, doch am Schluß schafften sie es mit vereinten Kräften, daß er sich seiner Verkleidung entledigte.
    »Ich glaube nicht, daß ich je fett sein möchte«, grummelte Nicholas, und Elizabeth feixte.
    »Nein, Mylord, dafür besteht keine Gefahr.«
    Er schaute sie an, und die kantigen Züge seines Gesichts nahmen einen Ausdruck von unendlicher Zärtlichkeit an. »Ich habe gemeint, was ich gesagt habe. Jetzt lasse ich dich nie wieder fort.«
    Sie legte eine Hand an seine Wange. »Bist du da sicher, Nicholas?«
    »Dich mit Tricklewood verheiratet zu sehen war das letzte, was ich wollte.« Er sah aus, als würde er sie noch einmal küssen wollen, warf dann einen Blick auf Elias und lehnte sich nur im Sitz zurück. »Da ihr die Sache bis jetzt so gut geplant habt, habt ihr wahrscheinlich auch ein Versteck vorgesehen.«
    »Ja, um dieses kleine Problem hat sich Mercy gekümmert.«
    »Jawoll, Mylord«, fügte Elias hinzu. »Wir werden in Zimmern über dem Wirtshaus >Pig and Fiddle< wohnen, das liegt am Rand der Stadt. Wahrscheinlich werden die Behörden glauben, daß Ihr beide aufs Land raus flieht, drum werden sie in der Nähe gar nicht suchen. Und Mercy schwört, daß man ihrem Vetter trauen kann.«
    Elizabeth spielte mit den Falten ihres Rocks. »Ich hoffe nur, daß Tante Sophie keine Probleme haben wird.«
    Elias grunzte. »Ich würde mir keine Sorgen um Eure Tante machen. Eher über die Wächter, wenn sie sich nicht anständig benehmen.«
    »Was habt ihr geplant?« fragte Nicholas.
    »Wenn Tante Sophie in ein paar Stunden nicht zu Hause ist, soll Mercy sich an Sir Reginald wenden und ihm sagen, wir drei wären zum Gefängnis gegangen und noch nicht wiedergekommen. Hoffentlich kann er die Sache von da an übernehmen.«
    Nicholas lehnte sich in den weichen Ledersitz der Kutsche zurück. Er nahm Elizabeth’ Hände und hob sie zu seinen Lippen. »Es sieht wirklich so aus, meine Liebste, als ob du die Sache gut im Griff hast. Und da das so ist, werde ich mich den Rest der Fahrt einfach in deine Obhut begeben.«
    Ohne weiter auf das Rasseln der Räder und das Klappern der Hufe zu achten, schloß er die Augen und lehnte seinen Kopf an ihre Schulter. Elizabeth betrachtete liebevoll die dunklen Ringe um seine Augen. Mein Gott, wie sehr sie ihn liebte!
    Er hatte gesagt, er würde sie mit sich

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