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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Streifen Licht aus der Zelle auf den Gang. Durch den Spalt sah sie Nicholas, seine Züge hart und verschlossen, und Mitleid erfüllte ihr Herz.
    »Elizabeth, was um Himmels willen machst du denn hier?«
    Sie zwang sich zu lächeln, als wäre alles ganz normal und als hätte er nicht gewollt, daß sie jemanden anderen heiratete.
    »Ich wollte dich gern sprechen, das ist alles. Ich habe meine Tante und Elias überredet, mich zu begleiten. Es ist wichtig, bitte sei nicht böse.« Sie sah zu dem Wächter, der hämisch grinste.
    »Bin inner halben Stunde wieder da«, brummte er, als er die Tür schloß. »Wenn Ihr länger bleiben wollt, wird’s teurer.« Er kicherte anzüglich. »Und wenn Ihr kein Geld habt, könnt Ihr auch anders bezahlen.«
    Nicholas biß die Zähne zusammen und wollte den Wächter zurechtweisen. Doch Elizabeth hob einen Finger zu den Lippen, und er verstummte. Die Schritte des massigen Mannes entfernten sich und sie wandte sich Nicholas zu. Einen Moment lang wirkten seine Züge verkrampft, dann schien der Ärger langsam zu verschwinden, den er angesichts ihrer Ankunft empfunden hatte.
    Sein Blick traf den ihren, wanderte dann von Kopf bis Fuß über sie und kehrte zu ihrem Gesicht zurück. Etwas Dunkles lag in den Tiefen seiner Augen, etwas schmerzlich Beunruhigendes.
    Er richtete sich gerade auf, wandte sich ab. »Was ist passiert? Warum seid ihr gekommen?«
    Sie brauchte ihre ganze Willenskraft, nicht zu ihm zu gehen und ihn zu bitten, sie in die Arme zu nehmen. Sag mir, daß du mich noch willst, flehte sie im stillen. Aber sie sagte es nicht laut.
    »Man wird dich hängen, Nicholas. Du weißt das und ich auch. Das werden wir nicht zulassen.« Sie drehte sich um und zog mehrere eng zusammengefaltete Kopfkissenbezüge aus den tiefen Taschen ihres Umhangs und gab sie dem Mann neben sich. »Elias?«
    »Jawohl, Miss.« Er zog ein langes, schmales Messer aus dem Stiefelschaft und ging hinüber zu der spelzengefüllten Matratze in der Ecke.
    »Was zum Teufel -« Nicholas sah zu, wie er die Matratze aufschnitt und begann, die Kopfkissenbezüge mit den Spelzen zu füllen.
    Elizabeth wandte sich der Frau neben sich zu. »Tante Sophie?« Die war schon damit beschäftigt, ihren Umhang auszuziehen und neben sich über die Stuhllehne zu hängen.
    Nicholas schaute zwischen ihnen hin und her. »Würde mir bitte mal jemand erklären, was genau hier eigentlich vor sich geht?«
    Elizabeth zwang sich zu einem lockeren Lächeln. »Ganz einfach, Mylord.« Sie begann die Knöpfe im Rücken von Tante Sophies Kleid aufzuknöpfen und Nicholas mußte sich umdrehen, als sie es vorsichtig über den grauhaarigen Kopf ihrer Tante hob. »Wir verhelfen dir zur Flucht.«
    »Was!« Er drehte sich mit einem Ruck zu ihr herum, unbeeinträchtigt von Mrs. Crabbes fülliger Gestalt in langem Baumwollhemd und dünnen, weißen Strümpfen.
    »Es ist keine Zeit, um zu protestieren.« Elizabeth drehte ihn wieder mit dem Gesicht zur Wand. »Wir haben einen Plan, der funktionieren wird, wenn du einfach tust, was wir sagen.«
    Er wandte sich wieder zu ihr um. »Bist du verrückt? Seid ihr alle völlig wahnsinnig geworden? Das könnt ihr nicht machen - wenn sie euch schnappen, wie ihr mir zur Flucht verhelft, werden sie euch alle mit mir zusammen hängen.«
    Diesmal lächelte sie wirklich. »Dann solltest du besser mitmachen, damit das nicht passiert.« Sie nahm von Elias die zerschlissene Wolldecke von Nicholas’ Lager entgegen und legte sie ihrer Tante um die Schultern.
    Nicholas versuchte es mit ihr. »Tante Sophie - Ihr müßt doch wirklich vernünftig genug sein, um zu wissen, wie gefährlich die ganze Sache ist. Die Idee ist verrückt.«
    »Wir haben nicht viel Zeit, Mylord«, sagte sie nur. »Also wäre es besser, wenn Ihr aufhört zu reden und Elias helft, die Säcke um Eure Taille zu binden.«
    »Aber Ihr könnt doch nicht -« Er drehte sich noch einmal heftig zu Elizabeth um. »Was ist mit Maggie? Wenn ihr daran nicht -«
    »Deine Schwester hat einen neuen Beschützer gefunden. Sie wird den Marquis von Trent heiraten.«
    Er hob die Augenbrauen. »Maggie heiratet Trent?«
    »Genau. Offensichtlich lieben sich die beiden sehr.«
    Sein Widerstand ließ etv/as nach. »Gott sei Dank.«
    »Nicholas, ich will dich nicht hetzen, aber wir müssen weitermachen. Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Sie hat recht, Junge. Ihr solltet voranmachen, sonst kriegt der Henker eine Menge Arbeit.«
    Er starrte sie mit eindringlich silberblauem Blick an und griff

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