Was dein Herz verspricht
Söhne, eine eigene Familie. Und das seit neun Jahren, jeden Tag meines Lebens. Doch unsere Kinder würden von der Gesellschaft gemieden. Das würde ich nicht wollen.«
Wieder brannten die Tränen sich salzige Spuren über ihre Wangen. »Wenn wir Kinder hätten, würden wir sie lieben, Nicholas, und auch beschützen.«
Nicholas zog sie wieder in seine Arme und begrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Bist du sicher, Elizabeth, daß du das willst?«
Sie nickte an seiner Brust und klammerte sich an seine Schultern. »Ganz sicher.« Sie hob das Gesicht und sah ihn durch einen Tränenschleier an. »Ich liebe dich, Nicholas Warring. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Gott weiß, daß ich versucht habe, es zu vermeiden - aber es ist trotzdem so. Ich will nicht Robert Tinsley oder David Endicott heiraten. Ich will nur dich.«
Er drückte sie noch fester an sich, hielt sie lange und zärtlich im Arm. Als er zurücktrat, war der gehetzte Blick aus seinem Gesicht verschwunden, und der hoffnungslose, müde Ausdruck war fort. »Es wird nicht leicht werden«, sagte er. »Und wir werden sehr vorsichtig sein müssen.«
»Vielleicht wäre es das Beste, nach Ravenworth Hall zurückzugehen. Meine Tante und ich könnten in einem Häuschen in der Nähe wohnen...«
Nicholas schüttelte den Kopf. »Wir können London jetzt noch nicht verlassen. Wir müssen auch an Maggie denken. Sie hat gerade erst ihr neues Leben begonnen. Das dürfen wir ihr nicht kaputtmachen.«
Lady Margaret. Wie konnte sie die nur vergessen? »Nein, natürlich nicht. Ich war zu egoistisch. Ich hatte an Maggie nicht gedacht.«
Seine Hand strich sanft über ihr Gesicht. »Sie ist schon von Verehrern umlagert. Wenn wir eine Weile ganz vorsichtig sind, vielleicht bis meine Schwester sich entschieden hat, dann können wir es schaffen, nicht erwischt zu werden. Als erstes mußt du von hier verschwinden. Ich werde dafür sorgen, daß du und deine Tante euer eigenes Stadthaus bekommt, irgendwo in der Nähe.« Er runzelte die Stirn. »Es könnte schwierig werden, zu vermeiden, daß es deine Tante bemerkt.«
Elizabeth warf einen Blick zur Tür und dachte an die Frau, die sie so liebgewonnen hatte, seit ihre Mutter gestorben war. »Ich spreche mit Tante Sophie. Sie mag manchmal seltsam sein, aber sie ist die warmherzigste Frau, die ich je gekannt habe. Sie hat sich vielleicht ein anderes Leben für mich gewünscht, aber sie wird mich verstehen, das weiß ich. Ich glaube, sie wußte schon lange vor mir, wie ich für dich fühle.«
Die Spannung verschwand aus Nicholas’ breiten Schultern. »Das Problem Bascomb bleibt natürlich, doch ob du hier oder woanders bist, wird das nicht ändern. Die Bediensteten in meinem Haus sind sorgfältig ausgewählt. Sie haben den Wert der Diskretion verstanden. Und die, die ich aus Ravenworth Hall mitgebracht habe, würden mich niemals verraten. Du wirst Elias, Theo und natürlich Mercy haben, und ich werde so oft wie möglich bei dir sein. Wenn Maggies Zukunft erst gesichert ist, können wir zurück nach Ravenworth Hall. Und genau dann werden wir Bascombs Spionen die Wahrheit über uns zu erkennen geben, dann bist du endlich in Sicherheit. Wir werden zwar beide ruiniert sein, aber das ist vielleicht doch kein zu hoher Preis.«
Sie fühlte eine Enge in der Brust. Sie würde seine Geliebte sein, eine von Nicholas Warrings Frauen. Es war ein beängstigender Schritt, und doch hatte sie keine andere Wahl.
Sie legte ihre Hand an seine Wange. »Nein...«, gab sie ihm recht. »Wenn wir Zusammensein können, ist kein Preis zu hoch.« Das Silber seiner Augen verwandelte sich in ein heißes, sinnliches Blau. Er senkte den Kopf und küßte sie mit einem langen, harten, erotischen Kuß, der sie beide atemlos machte. Sie wünschten sich, woanders zu sein, irgendwo - nur nicht in seinem Arbeitszimmer.
»Wir werden es schon hinkriegen«, flüsterte er. »Es wird dir nicht leid tun, Elizabeth. Ich sorge für dich. Du wirst alles haben, was du je wolltest.«
Elizabeth schauderte plötzlich, und sie drückte das Gesicht in seine Schulter, um ihre plötzlichen Zweifel zu verbergen. Sie würde bei ihm sein und er würde für sie sorgen, aber Nicholas würde nie wirklich ihr gehören. Er gehörte einer anderen Frau. Sie redete sich ein, daß das egal sei. Nur Nicholas war wichtig und daß sie endlich Zusammensein konnten. Aber der Zweifel blieb.
Wenn er mir nur gesagt hätte, daß er mich liebt. Natürlich tat er das, dachte sie. Er wollte sie so sehr,
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